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Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804.

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Das Würd'ge scheidet, andre Zeiten kommen,
Es lebt ein andersdenkendes Geschlecht!
Was thu' ich hier? Sie sind begraben alle,
Mit denen ich gewaltet und gelebt.
Unter der Erde schon liegt Meine Zeit,
Wohl dem, der mit der Neuen nicht mehr braucht zu leben!

(geht ab)
Zweyte Scene
Eine Wiese von hohen Felsen und Wald umgeben. Auf den
Felsen sind Steige, mit Geländern, auch Leitern, von denen
man nachher die Landleute herabsteigen sieht. Im Hintergrunde
zeigt sich der See, über welchem anfangs ein Mondregenbogen
zu sehen ist. Den Prospekt schließen hohe Berge, hinter wel-
chen noch höhere Eisgebirge ragen. Es ist völlig Nacht auf
der Scene, nur der See und die weißen Gletscher leuchten im
Mondenlicht.
Melchthal, Baumgarten, Winkelried,
Meier von Sarnen, Burkhardt am Bühel,
Arnold von Sewa, Klaus von der Flüe

und noch vier andere Landleute, alle bewaffnet
Melchthal (noch hinter der Scene)
Der Bergweg öffnet sich, nur frisch mir nach,
Das Wuͤrd’ge ſcheidet, andre Zeiten kommen,
Es lebt ein andersdenkendes Geſchlecht!
Was thu’ ich hier? Sie ſind begraben alle,
Mit denen ich gewaltet und gelebt.
Unter der Erde ſchon liegt Meine Zeit,
Wohl dem, der mit der Neuen nicht mehr braucht zu leben!

(geht ab)
Zweyte Scene
Eine Wieſe von hohen Felſen und Wald umgeben. Auf den
Felſen ſind Steige, mit Geländern, auch Leitern, von denen
man nachher die Landleute herabſteigen ſieht. Im Hintergrunde
zeigt ſich der See, über welchem anfangs ein Mondregenbogen
zu ſehen iſt. Den Proſpekt ſchließen hohe Berge, hinter wel-
chen noch höhere Eisgebirge ragen. Es iſt völlig Nacht auf
der Scene, nur der See und die weißen Gletſcher leuchten im
Mondenlicht.
Melchthal, Baumgarten, Winkelried,
Meier von Sarnen, Burkhardt am Buͤhel,
Arnold von Sewa, Klaus von der Fluͤe

und noch vier andere Landleute, alle bewaffnet
Melchthal (noch hinter der Scene)
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[68/0082] Das Wuͤrd’ge ſcheidet, andre Zeiten kommen, Es lebt ein andersdenkendes Geſchlecht! Was thu’ ich hier? Sie ſind begraben alle, Mit denen ich gewaltet und gelebt. Unter der Erde ſchon liegt Meine Zeit, Wohl dem, der mit der Neuen nicht mehr braucht zu leben! (geht ab) Zweyte Scene Eine Wieſe von hohen Felſen und Wald umgeben. Auf den Felſen ſind Steige, mit Geländern, auch Leitern, von denen man nachher die Landleute herabſteigen ſieht. Im Hintergrunde zeigt ſich der See, über welchem anfangs ein Mondregenbogen zu ſehen iſt. Den Proſpekt ſchließen hohe Berge, hinter wel- chen noch höhere Eisgebirge ragen. Es iſt völlig Nacht auf der Scene, nur der See und die weißen Gletſcher leuchten im Mondenlicht. Melchthal, Baumgarten, Winkelried, Meier von Sarnen, Burkhardt am Buͤhel, Arnold von Sewa, Klaus von der Fluͤe und noch vier andere Landleute, alle bewaffnet Melchthal (noch hinter der Scene) Der Bergweg oͤffnet ſich, nur friſch mir nach,

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Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_tell_1804/82>, abgerufen am 22.11.2024.