Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804.
Und kommt die warme Sonne nicht zu mir, Ich kann sie nicht mehr suchen auf den Bergen. Und so in enger stets und enger'm Kreis, Beweg' ich mich dem engesten und lezten, Wo alles Leben still steht, langsam zu, Mein Schatte bin ich nur, bald nur mein Nahme. Kuoni (zu Rudenz mit dem Becher) Ich bring's euch, Junker. (da Rudenz zaudert den Becher zu nehmen) Trinket frisch! Es geht Aus Einem Becher und aus Einem Herzen. Attinghausen Geht Kinder, und wenn's Feierabend ist, Dann reden wir auch von des Land's Geschäften. (Knechte gehen ab) Attinghausen und Rudenz Attinghausen
Ich sehe dich gegürtet und gerüstet, Du willst nach Altorf in die Herrenburg?
Und kommt die warme Sonne nicht zu mir, Ich kann ſie nicht mehr ſuchen auf den Bergen. Und ſo in enger ſtets und enger’m Kreis, Beweg’ ich mich dem engeſten und lezten, Wo alles Leben ſtill ſteht, langſam zu, Mein Schatte bin ich nur, bald nur mein Nahme. Kuoni (zu Rudenz mit dem Becher) Ich bring’s euch, Junker. (da Rudenz zaudert den Becher zu nehmen) Trinket friſch! Es geht Aus Einem Becher und aus Einem Herzen. Attinghauſen Geht Kinder, und wenn’s Feierabend iſt, Dann reden wir auch von des Land’s Geſchaͤften. (Knechte gehen ab) Attinghauſen und Rudenz Attinghauſen
Ich ſehe dich geguͤrtet und geruͤſtet, Du willſt nach Altorf in die Herrenburg? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#ATT"> <p><pb facs="#f0071" n="57"/> Und kommt die warme Sonne nicht zu mir,<lb/> Ich kann ſie nicht mehr ſuchen auf den Bergen.<lb/> Und ſo in enger ſtets und enger’m Kreis,<lb/> Beweg’ ich mich dem engeſten und lezten,<lb/> Wo alles Leben ſtill ſteht, langſam zu,<lb/> Mein Schatte bin ich nur, bald nur mein Nahme.</p><lb/> </sp> <sp who="#KUO"> <speaker> <hi rendition="#g">Kuoni</hi> </speaker><lb/> <stage>(zu Rudenz mit dem Becher)</stage><lb/> <p>Ich bring’s euch, Junker.</p><lb/> <stage>(da Rudenz zaudert den Becher zu nehmen)</stage><lb/> <p>Trinket friſch! Es geht<lb/> Aus Einem Becher und aus Einem Herzen.</p><lb/> </sp> <sp who="#ATT"> <speaker> <hi rendition="#g">Attinghauſen</hi> </speaker><lb/> <p>Geht Kinder, und wenn’s Feierabend iſt,<lb/> Dann reden wir auch von des Land’s Geſchaͤften.</p><lb/> <stage>(Knechte gehen ab)</stage><lb/> <stage><hi rendition="#g">Attinghauſen</hi> und <hi rendition="#g">Rudenz</hi></stage><lb/> </sp> <sp who="#ATT"> <speaker> <hi rendition="#g">Attinghauſen</hi> </speaker><lb/> <p>Ich ſehe dich geguͤrtet und geruͤſtet,<lb/> Du willſt nach Altorf in die Herrenburg?</p><lb/> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [57/0071]
Und kommt die warme Sonne nicht zu mir,
Ich kann ſie nicht mehr ſuchen auf den Bergen.
Und ſo in enger ſtets und enger’m Kreis,
Beweg’ ich mich dem engeſten und lezten,
Wo alles Leben ſtill ſteht, langſam zu,
Mein Schatte bin ich nur, bald nur mein Nahme.
Kuoni
(zu Rudenz mit dem Becher)
Ich bring’s euch, Junker.
(da Rudenz zaudert den Becher zu nehmen)
Trinket friſch! Es geht
Aus Einem Becher und aus Einem Herzen.
Attinghauſen
Geht Kinder, und wenn’s Feierabend iſt,
Dann reden wir auch von des Land’s Geſchaͤften.
(Knechte gehen ab)
Attinghauſen und Rudenz
Attinghauſen
Ich ſehe dich geguͤrtet und geruͤſtet,
Du willſt nach Altorf in die Herrenburg?
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_tell_1804 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_tell_1804/71 |
Zitationshilfe: | Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_tell_1804/71>, abgerufen am 25.07.2024. |