Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804.
Leb wohl -- und weil ich fern bin, führe du Mit klugem Sinn das Regiment des Hauses -- Dem Pilger, der zum Gotteshause wallt, Dem frommen Mönch, der für sein Kloster sammelt, Gieb reichlich und entlaß ihn wohl gepflegt. Stauffachers Haus verbirgt sich nicht. Zu äuserst Am offnen Heerweg steht's, ein wirthlich Dach Für alle Wandrer, die des Weges fahren. (indem sie nach dem Hintergrund abgehen, tritt Wilhelm Tell mit Baumgarten vorn auf die Scene) Tell (zu Baumgarten) Ihr habt jezt Meiner weiter nicht vonnöthen, Zu jenem Hause gehet ein, dort wohnt Der Stauffacher, ein Vater der Bedrängten. -- Doch sieh, da ist er selber -- Folgt mir, kommt! (gehen auf ihn zu, die Scene verwandelt sich) Dritte Scene Oeffentlicher Platz bei Altdorf. Auf einer Anhöhe im Hinter- grund sieht man eine Beste bauen, welche schon so weit ge- diehen, daß sich die Form des Ganzen darstellt. Die hintere Seite ist fertig, an der vordern wird eben gebaut, das Ge-
Leb wohl — und weil ich fern bin, fuͤhre du Mit klugem Sinn das Regiment des Hauſes — Dem Pilger, der zum Gotteshauſe wallt, Dem frommen Moͤnch, der fuͤr ſein Kloſter ſammelt, Gieb reichlich und entlaß ihn wohl gepflegt. Stauffachers Haus verbirgt ſich nicht. Zu aͤuſerſt Am offnen Heerweg ſteht’s, ein wirthlich Dach Fuͤr alle Wandrer, die des Weges fahren. (indem ſie nach dem Hintergrund abgehen, tritt Wilhelm Tell mit Baumgarten vorn auf die Scene) Tell (zu Baumgarten) Ihr habt jezt Meiner weiter nicht vonnoͤthen, Zu jenem Hauſe gehet ein, dort wohnt Der Stauffacher, ein Vater der Bedraͤngten. — Doch ſieh, da iſt er ſelber — Folgt mir, kommt! (gehen auf ihn zu, die Scene verwandelt ſich) Dritte Scene Oeffentlicher Platz bei Altdorf. Auf einer Anhöhe im Hinter- grund ſieht man eine Beſte bauen, welche ſchon ſo weit ge- diehen, daß ſich die Form des Ganzen darſtellt. Die hintere Seite iſt fertig, an der vordern wird eben gebaut, das Ge- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#STA"> <p><pb facs="#f0040" n="26"/> Leb wohl — und weil ich fern bin, fuͤhre du<lb/> Mit klugem Sinn das Regiment des Hauſes —<lb/> Dem Pilger, der zum Gotteshauſe wallt,<lb/> Dem frommen Moͤnch, der fuͤr ſein Kloſter ſammelt,<lb/> Gieb reichlich und entlaß ihn wohl gepflegt.<lb/> Stauffachers Haus verbirgt ſich nicht. Zu aͤuſerſt<lb/> Am offnen Heerweg ſteht’s, ein wirthlich Dach<lb/> Fuͤr alle Wandrer, die des Weges fahren.</p><lb/> <stage>(indem ſie nach dem Hintergrund abgehen, tritt Wilhelm<lb/> Tell mit Baumgarten vorn auf die Scene)</stage><lb/> </sp> <sp who="#TEL"> <speaker> <hi rendition="#g">Tell</hi> </speaker> <stage>(zu Baumgarten)</stage><lb/> <p>Ihr habt jezt Meiner weiter nicht vonnoͤthen,<lb/> Zu jenem Hauſe gehet ein, dort wohnt<lb/> Der Stauffacher, ein Vater der Bedraͤngten.<lb/> — Doch ſieh, da iſt er ſelber — Folgt mir, kommt!</p><lb/> <stage>(gehen auf ihn zu, die Scene verwandelt ſich)</stage> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Dritte Scene</hi> </hi> </head><lb/> <stage>Oeffentlicher Platz bei Altdorf. Auf einer Anhöhe im Hinter-<lb/> grund ſieht man eine Beſte bauen, welche ſchon ſo weit ge-<lb/> diehen, daß ſich die Form des Ganzen darſtellt. Die hintere<lb/> Seite iſt fertig, an der vordern wird eben gebaut, das Ge-<lb/></stage> </div> </div> </body> </text> </TEI> [26/0040]
Leb wohl — und weil ich fern bin, fuͤhre du
Mit klugem Sinn das Regiment des Hauſes —
Dem Pilger, der zum Gotteshauſe wallt,
Dem frommen Moͤnch, der fuͤr ſein Kloſter ſammelt,
Gieb reichlich und entlaß ihn wohl gepflegt.
Stauffachers Haus verbirgt ſich nicht. Zu aͤuſerſt
Am offnen Heerweg ſteht’s, ein wirthlich Dach
Fuͤr alle Wandrer, die des Weges fahren.
(indem ſie nach dem Hintergrund abgehen, tritt Wilhelm
Tell mit Baumgarten vorn auf die Scene)
Tell (zu Baumgarten)
Ihr habt jezt Meiner weiter nicht vonnoͤthen,
Zu jenem Hauſe gehet ein, dort wohnt
Der Stauffacher, ein Vater der Bedraͤngten.
— Doch ſieh, da iſt er ſelber — Folgt mir, kommt!
(gehen auf ihn zu, die Scene verwandelt ſich)
Dritte Scene
Oeffentlicher Platz bei Altdorf. Auf einer Anhöhe im Hinter-
grund ſieht man eine Beſte bauen, welche ſchon ſo weit ge-
diehen, daß ſich die Form des Ganzen darſtellt. Die hintere
Seite iſt fertig, an der vordern wird eben gebaut, das Ge-
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Zitationshilfe: | Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_tell_1804/40>, abgerufen am 25.07.2024. |