Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804.

Bild:
<< vorherige Seite
Da lief ich frisch hinzu, so wie ich war,
Und mit der Art hab' ich ihm 's Bad gesegnet.

Werni
Ihr thatet wohl, kein Mensch kann euch drum schelten.
Kuoni
Der Wütherich! Der hat nun seinen Lohn!
Hat's lang verdient ums Volk von Unterwalden.

Baumgarten
Die That ward ruchtbar, mir wird nachgesezt --
Indem wir sprechen -- Gott -- verrinnt die Zeit --

(es fängt an zu donnern)
Kuoni
Frisch Fährmann -- Schaff den Biedermann hinüber.
Ruodi
Geht nicht. Ein schweres Ungewitter ist
Im Anzug. Ihr müßt warten.

Baumgarten
Heilger Gott!
Ich kann nicht warten. Jeder Aufschub tödet --

Da lief ich friſch hinzu, ſo wie ich war,
Und mit der Art hab’ ich ihm ’s Bad geſegnet.

Werni
Ihr thatet wohl, kein Menſch kann euch drum ſchelten.
Kuoni
Der Wuͤtherich! Der hat nun ſeinen Lohn!
Hat’s lang verdient ums Volk von Unterwalden.

Baumgarten
Die That ward ruchtbar, mir wird nachgeſezt —
Indem wir ſprechen — Gott — verrinnt die Zeit —

(es fängt an zu donnern)
Kuoni
Friſch Faͤhrmann — Schaff den Biedermann hinuͤber.
Ruodi
Geht nicht. Ein ſchweres Ungewitter iſt
Im Anzug. Ihr muͤßt warten.

Baumgarten
Heilger Gott!
Ich kann nicht warten. Jeder Aufſchub toͤdet —

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#BAU">
            <p><pb facs="#f0023" n="9"/>
Da lief ich fri&#x017F;ch hinzu, &#x017F;o wie ich war,<lb/>
Und mit der Art hab&#x2019; ich ihm &#x2019;s Bad ge&#x017F;egnet.</p><lb/>
          </sp>
          <sp who="#WER">
            <speaker> <hi rendition="#g">Werni</hi> </speaker><lb/>
            <p>Ihr thatet wohl, kein Men&#x017F;ch kann euch drum &#x017F;chelten.</p><lb/>
          </sp>
          <sp who="#KUO">
            <speaker> <hi rendition="#g">Kuoni</hi> </speaker><lb/>
            <p>Der Wu&#x0364;therich! Der hat nun &#x017F;einen Lohn!<lb/>
Hat&#x2019;s lang verdient ums Volk von Unterwalden.</p><lb/>
          </sp>
          <sp who="#BAU">
            <speaker> <hi rendition="#g">Baumgarten</hi> </speaker><lb/>
            <p>Die That ward ruchtbar, mir wird nachge&#x017F;ezt &#x2014;<lb/>
Indem wir &#x017F;prechen &#x2014; Gott &#x2014; verrinnt die Zeit &#x2014;</p><lb/>
            <stage>(es fängt an zu donnern)</stage><lb/>
          </sp>
          <sp who="#KUO">
            <speaker> <hi rendition="#g">Kuoni</hi> </speaker><lb/>
            <p>Fri&#x017F;ch Fa&#x0364;hrmann &#x2014; Schaff den Biedermann hinu&#x0364;ber.</p><lb/>
          </sp>
          <sp who="#RUO">
            <speaker> <hi rendition="#g">Ruodi</hi> </speaker><lb/>
            <p>Geht nicht. Ein &#x017F;chweres Ungewitter i&#x017F;t<lb/>
Im Anzug. Ihr mu&#x0364;ßt warten.</p><lb/>
          </sp>
          <sp who="#BAU">
            <speaker> <hi rendition="#g">Baumgarten</hi> </speaker><lb/>
            <p>Heilger Gott!<lb/>
Ich kann nicht warten. Jeder Auf&#x017F;chub to&#x0364;det &#x2014;</p><lb/>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[9/0023] Da lief ich friſch hinzu, ſo wie ich war, Und mit der Art hab’ ich ihm ’s Bad geſegnet. Werni Ihr thatet wohl, kein Menſch kann euch drum ſchelten. Kuoni Der Wuͤtherich! Der hat nun ſeinen Lohn! Hat’s lang verdient ums Volk von Unterwalden. Baumgarten Die That ward ruchtbar, mir wird nachgeſezt — Indem wir ſprechen — Gott — verrinnt die Zeit — (es fängt an zu donnern) Kuoni Friſch Faͤhrmann — Schaff den Biedermann hinuͤber. Ruodi Geht nicht. Ein ſchweres Ungewitter iſt Im Anzug. Ihr muͤßt warten. Baumgarten Heilger Gott! Ich kann nicht warten. Jeder Aufſchub toͤdet —

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_tell_1804
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_tell_1804/23
Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_tell_1804/23>, abgerufen am 25.11.2024.