Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804. Rudolph Wer seid ihr? Wer ist euer Mann? Armgart Ein armer Wildheuer, guter Herr, vom Rigiberge, Der überm Abgrund weg das freie Gras Abmähet von den schroffen Felsenwänden, Wohin das Vieh sich nicht getraut zu steigen -- Rudolph (zum Landvogt) Bei Gott, ein elend und erbärmlich Leben! Ich bitt euch, gebt ihn los den armen Mann, Was er auch schweres mag verschuldet haben, Strafe genug ist sein entsetzlich Handwerk. (zu der Frau) Euch soll Recht werden -- Drinnen auf der Burg Nennt eure Bitte -- Hier ist nicht der Ort. Armgart
Nein, nein, ich weiche nicht von diesem Platz, Bis mir der Vogt den Mann zurückgegeben! Schon in den sechsten Mond liegt er im Thurm, Und harret auf den Richterspruch vergebens. r 3
Rudolph Wer ſeid ihr? Wer iſt euer Mann? Armgart Ein armer Wildheuer, guter Herr, vom Rigiberge, Der uͤberm Abgrund weg das freie Gras Abmaͤhet von den ſchroffen Felſenwaͤnden, Wohin das Vieh ſich nicht getraut zu ſteigen — Rudolph (zum Landvogt) Bei Gott, ein elend und erbaͤrmlich Leben! Ich bitt euch, gebt ihn los den armen Mann, Was er auch ſchweres mag verſchuldet haben, Strafe genug iſt ſein entſetzlich Handwerk. (zu der Frau) Euch ſoll Recht werden — Drinnen auf der Burg Nennt eure Bitte — Hier iſt nicht der Ort. Armgart
Nein, nein, ich weiche nicht von dieſem Platz, Bis mir der Vogt den Mann zuruͤckgegeben! Schon in den ſechsten Mond liegt er im Thurm, Und harret auf den Richterſpruch vergebens. r 3
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Rudolph
Wer ſeid ihr? Wer iſt euer Mann?
Armgart
Ein armer
Wildheuer, guter Herr, vom Rigiberge,
Der uͤberm Abgrund weg das freie Gras
Abmaͤhet von den ſchroffen Felſenwaͤnden,
Wohin das Vieh ſich nicht getraut zu ſteigen —
Rudolph (zum Landvogt)
Bei Gott, ein elend und erbaͤrmlich Leben!
Ich bitt euch, gebt ihn los den armen Mann,
Was er auch ſchweres mag verſchuldet haben,
Strafe genug iſt ſein entſetzlich Handwerk.
(zu der Frau)
Euch ſoll Recht werden — Drinnen auf der Burg
Nennt eure Bitte — Hier iſt nicht der Ort.
Armgart
Nein, nein, ich weiche nicht von dieſem Platz,
Bis mir der Vogt den Mann zuruͤckgegeben!
Schon in den ſechsten Mond liegt er im Thurm,
Und harret auf den Richterſpruch vergebens.
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