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Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804.

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Rudolph
Das Volk hat aber doch gewisse Rechte --
Geßler
Die abzuwägen ist jezt keine Zeit!
-- Weitschichtge Dinge sind im Werk und Werden,
Das Kaiserhaus will wachsen, was der Vater
Glorreich begonnen, will der Sohn vollenden.
Dieß kleine Volk ist uns ein Stein im Weg --
So oder so -- Es muß sich unterwerfen.

(sie wollen vorüber. Die Frau wirft sich vor dem Landvogt
nieder)

Armgart
Barmherzigkeit Herr Landvogt! Gnade! Gnade!
Geßler
Was dringt ihr euch auf offner Straße mir
In Weg -- Zurück!

Armgart
Mein Mann liegt im Gefängniß,
Die armen Waisen schreyn nach Brod -- Habt Mitleid
Gestrenger Herr, mit unserm großen Elend.

Rudolph
Das Volk hat aber doch gewiſſe Rechte —
Geßler
Die abzuwaͤgen iſt jezt keine Zeit!
— Weitſchichtge Dinge ſind im Werk und Werden,
Das Kaiſerhaus will wachſen, was der Vater
Glorreich begonnen, will der Sohn vollenden.
Dieß kleine Volk iſt uns ein Stein im Weg —
So oder ſo — Es muß ſich unterwerfen.

(ſie wollen vorüber. Die Frau wirft ſich vor dem Landvogt
nieder)

Armgart
Barmherzigkeit Herr Landvogt! Gnade! Gnade!
Geßler
Was dringt ihr euch auf offner Straße mir
In Weg — Zuruͤck!

Armgart
Mein Mann liegt im Gefaͤngniß,
Die armen Waiſen ſchreyn nach Brod — Habt Mitleid
Geſtrenger Herr, mit unſerm großen Elend.

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[196/0210] Rudolph Das Volk hat aber doch gewiſſe Rechte — Geßler Die abzuwaͤgen iſt jezt keine Zeit! — Weitſchichtge Dinge ſind im Werk und Werden, Das Kaiſerhaus will wachſen, was der Vater Glorreich begonnen, will der Sohn vollenden. Dieß kleine Volk iſt uns ein Stein im Weg — So oder ſo — Es muß ſich unterwerfen. (ſie wollen vorüber. Die Frau wirft ſich vor dem Landvogt nieder) Armgart Barmherzigkeit Herr Landvogt! Gnade! Gnade! Geßler Was dringt ihr euch auf offner Straße mir In Weg — Zuruͤck! Armgart Mein Mann liegt im Gefaͤngniß, Die armen Waiſen ſchreyn nach Brod — Habt Mitleid Geſtrenger Herr, mit unſerm großen Elend.

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Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_tell_1804/210>, abgerufen am 25.11.2024.