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Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804.

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Attinghausen
Der Adel steigt von seinen alten Burgen,
Und schwört den Städten seinen Bürgereid,
Im Uechtland schon, im Thurgau hats begonnen,
Die edle Bern erhebt ihr herrschend Haupt,
Freiburg ist eine sichre Burg der Freien,
Die rege Zürich waffnet ihre Zünste
Zum kriegerischen Heer -- Es bricht die Macht
Der Könige sich an ihren ewgen Wällen --

(er spricht das folgende mit dem Ton eines Sehers -- seine
Rede steigt bis zur Begeisterung)

Die Fürsten seh ich und die edeln Herrn
In Harnischen heran gezogen kommen,
Ein harmlos Volk von Hirten zu bekriegen.
Auf Tod und Leben wird gekämpft und herrlich
Wird mancher Paß durch blutige Entscheidung.
Der Landmann stürzt sich mit der nakten Brust,
Ein freies Opfer, in die Schaar der Lanzen,
Er bricht sie, und des Adels Blüthe fällt,
Es hebt die Freiheit siegend ihre Fahne.

(Walther Fürsts und Stauffachers Hände fassend)
Attinghauſen
Der Adel ſteigt von ſeinen alten Burgen,
Und ſchwoͤrt den Staͤdten ſeinen Buͤrgereid,
Im Uechtland ſchon, im Thurgau hats begonnen,
Die edle Bern erhebt ihr herrſchend Haupt,
Freiburg iſt eine ſichre Burg der Freien,
Die rege Zuͤrich waffnet ihre Zuͤnſte
Zum kriegeriſchen Heer — Es bricht die Macht
Der Koͤnige ſich an ihren ewgen Waͤllen —

(er ſpricht das folgende mit dem Ton eines Sehers — ſeine
Rede ſteigt bis zur Begeiſterung)

Die Fuͤrſten ſeh ich und die edeln Herrn
In Harniſchen heran gezogen kommen,
Ein harmlos Volk von Hirten zu bekriegen.
Auf Tod und Leben wird gekaͤmpft und herrlich
Wird mancher Paß durch blutige Entſcheidung.
Der Landmann ſtuͤrzt ſich mit der nakten Bruſt,
Ein freies Opfer, in die Schaar der Lanzen,
Er bricht ſie, und des Adels Bluͤthe faͤllt,
Es hebt die Freiheit ſiegend ihre Fahne.

(Walther Fürſts und Stauffachers Hände faſſend)
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[176/0190] Attinghauſen Der Adel ſteigt von ſeinen alten Burgen, Und ſchwoͤrt den Staͤdten ſeinen Buͤrgereid, Im Uechtland ſchon, im Thurgau hats begonnen, Die edle Bern erhebt ihr herrſchend Haupt, Freiburg iſt eine ſichre Burg der Freien, Die rege Zuͤrich waffnet ihre Zuͤnſte Zum kriegeriſchen Heer — Es bricht die Macht Der Koͤnige ſich an ihren ewgen Waͤllen — (er ſpricht das folgende mit dem Ton eines Sehers — ſeine Rede ſteigt bis zur Begeiſterung) Die Fuͤrſten ſeh ich und die edeln Herrn In Harniſchen heran gezogen kommen, Ein harmlos Volk von Hirten zu bekriegen. Auf Tod und Leben wird gekaͤmpft und herrlich Wird mancher Paß durch blutige Entſcheidung. Der Landmann ſtuͤrzt ſich mit der nakten Bruſt, Ein freies Opfer, in die Schaar der Lanzen, Er bricht ſie, und des Adels Bluͤthe faͤllt, Es hebt die Freiheit ſiegend ihre Fahne. (Walther Fürſts und Stauffachers Hände faſſend)

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Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_tell_1804/190>, abgerufen am 27.11.2024.