Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804.
Und wie ich eines Felsenriffs gewahre, Das abgeplattet vorsprang in den See -- Fischer Ich kenn's, es ist am Fuß des großen Axen, Doch nicht für möglich acht ichs -- so gar steil Gehts an -- vom Schiff es springend abzureichen -- Tell
Schrie ich den Knechten, handlich zuzugehn, Bis daß wir vor die Felsenplatte kämen, Dort, rief ich, sei das Aergste überstanden -- Und als wir sie frischrudernd bald erreicht, Fleh ich die Gnade Gottes an, und drücke, Mit allen Leibeskräften angestemmt, Den hintern Gransen an die Felswand hin -- Jezt schnell mein Schießzeug fassend, schwing ich selbst Hochspringend auf die Platte mich hinauf, Und mit gewaltgem Fußstoß hinter mich Schleudr' ich das Schifflein in den Schlund der Wasser -- Dort mags, wie Gott will, auf den Wellen treiben! So bin ich hier, gerettet aus des Sturms Gewalt und aus der schlimmeren der Menschen
Und wie ich eines Felſenriffs gewahre, Das abgeplattet vorſprang in den See — Fiſcher Ich kenn’s, es iſt am Fuß des großen Axen, Doch nicht fuͤr moͤglich acht ichs — ſo gar ſteil Gehts an — vom Schiff es ſpringend abzureichen — Tell
Schrie ich den Knechten, handlich zuzugehn, Bis daß wir vor die Felſenplatte kaͤmen, Dort, rief ich, ſei das Aergſte uͤberſtanden — Und als wir ſie friſchrudernd bald erreicht, Fleh ich die Gnade Gottes an, und druͤcke, Mit allen Leibeskraͤften angeſtemmt, Den hintern Granſen an die Felswand hin — Jezt ſchnell mein Schießzeug faſſend, ſchwing ich ſelbſt Hochſpringend auf die Platte mich hinauf, Und mit gewaltgem Fußſtoß hinter mich Schleudr’ ich das Schifflein in den Schlund der Waſſer — Dort mags, wie Gott will, auf den Wellen treiben! So bin ich hier, gerettet aus des Sturms Gewalt und aus der ſchlimmeren der Menſchen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#TEL"> <p><pb facs="#f0177" n="163"/> Und wie ich eines Felſenriffs gewahre,<lb/> Das abgeplattet vorſprang in den See —</p><lb/> </sp> <sp who="#FIS"> <speaker> <hi rendition="#g">Fiſcher</hi> </speaker><lb/> <p>Ich kenn’s, es iſt am Fuß des großen Axen,<lb/> Doch nicht fuͤr moͤglich acht ichs — ſo gar ſteil<lb/> Gehts an — vom Schiff es ſpringend abzureichen —</p><lb/> </sp> <sp who="#TEL"> <speaker> <hi rendition="#g">Tell</hi> </speaker><lb/> <p>Schrie ich den Knechten, handlich zuzugehn,<lb/> Bis daß wir vor die Felſenplatte kaͤmen,<lb/> Dort, rief ich, ſei das Aergſte uͤberſtanden —<lb/> Und als wir ſie friſchrudernd bald erreicht,<lb/> Fleh ich die Gnade Gottes an, und druͤcke,<lb/> Mit allen Leibeskraͤften angeſtemmt,<lb/> Den hintern Granſen an die Felswand hin —<lb/> Jezt ſchnell mein Schießzeug faſſend, ſchwing ich ſelbſt<lb/> Hochſpringend auf die Platte mich hinauf,<lb/> Und mit gewaltgem Fußſtoß hinter mich<lb/> Schleudr’ ich das Schifflein in den Schlund der Waſſer —<lb/> Dort mags, wie Gott will, auf den Wellen treiben!<lb/> So bin ich hier, gerettet aus des Sturms<lb/> Gewalt und aus der ſchlimmeren der Menſchen</p><lb/> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [163/0177]
Und wie ich eines Felſenriffs gewahre,
Das abgeplattet vorſprang in den See —
Fiſcher
Ich kenn’s, es iſt am Fuß des großen Axen,
Doch nicht fuͤr moͤglich acht ichs — ſo gar ſteil
Gehts an — vom Schiff es ſpringend abzureichen —
Tell
Schrie ich den Knechten, handlich zuzugehn,
Bis daß wir vor die Felſenplatte kaͤmen,
Dort, rief ich, ſei das Aergſte uͤberſtanden —
Und als wir ſie friſchrudernd bald erreicht,
Fleh ich die Gnade Gottes an, und druͤcke,
Mit allen Leibeskraͤften angeſtemmt,
Den hintern Granſen an die Felswand hin —
Jezt ſchnell mein Schießzeug faſſend, ſchwing ich ſelbſt
Hochſpringend auf die Platte mich hinauf,
Und mit gewaltgem Fußſtoß hinter mich
Schleudr’ ich das Schifflein in den Schlund der Waſſer —
Dort mags, wie Gott will, auf den Wellen treiben!
So bin ich hier, gerettet aus des Sturms
Gewalt und aus der ſchlimmeren der Menſchen
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