Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804. Auf der Mauer Ihr habt's gehört. Recht und Gerechtigkeit Erwartet nicht vom Kaiser! Helft euch selbst! Reding Nichts andres bleibt uns übrig. Nun gebt Rath, Wie wir es klug zum frohen Ende leiten. Walther Fürst (tritt in den Ring) Abtreiben wollen wir verhaßten Zwang, Die alten Rechte, wie wir sie ererbt Von unsern Vätern, wollen wir bewahren, Nicht ungezügelt nach dem Neuen greifen. Dem Kaiser bleibe, was des Kaisers ist, Wer einen Herrn hat, dien' ihm pflichtgemäß. Meier Ich trage Gut von Oesterreich zu Lehen. Walther Fürst Ihr fahret fort, Oestreich die Pflicht zu leisten. Jost von Weiler Ich steure an die Herrn von Rappersweil. Walther Fürst
Ihr fahret fort, zu zinsen und zu steuern. Auf der Mauer Ihr habt’s gehoͤrt. Recht und Gerechtigkeit Erwartet nicht vom Kaiſer! Helft euch ſelbſt! Reding Nichts andres bleibt uns uͤbrig. Nun gebt Rath, Wie wir es klug zum frohen Ende leiten. Walther Fuͤrſt (tritt in den Ring) Abtreiben wollen wir verhaßten Zwang, Die alten Rechte, wie wir ſie ererbt Von unſern Vaͤtern, wollen wir bewahren, Nicht ungezuͤgelt nach dem Neuen greifen. Dem Kaiſer bleibe, was des Kaiſers iſt, Wer einen Herrn hat, dien’ ihm pflichtgemaͤß. Meier Ich trage Gut von Oeſterreich zu Lehen. Walther Fuͤrſt Ihr fahret fort, Oeſtreich die Pflicht zu leiſten. Joſt von Weiler Ich ſteure an die Herrn von Rappersweil. Walther Fuͤrſt
Ihr fahret fort, zu zinſen und zu ſteuern. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0109" n="95"/> <sp who="#AUF"> <speaker> <hi rendition="#g">Auf der Mauer</hi> </speaker><lb/> <p>Ihr habt’s gehoͤrt. Recht und Gerechtigkeit<lb/> Erwartet nicht vom Kaiſer! Helft euch ſelbſt!</p><lb/> </sp> <sp who="#RED"> <speaker> <hi rendition="#g">Reding</hi> </speaker><lb/> <p>Nichts andres bleibt uns uͤbrig. Nun gebt Rath,<lb/> Wie wir es klug zum frohen Ende leiten.</p><lb/> </sp> <sp who="#WAL"> <speaker> <hi rendition="#g">Walther Fuͤrſt</hi> </speaker> <stage>(tritt in den Ring)</stage><lb/> <p>Abtreiben wollen wir verhaßten Zwang,<lb/> Die alten Rechte, wie wir ſie ererbt<lb/> Von unſern Vaͤtern, wollen wir bewahren,<lb/> Nicht ungezuͤgelt nach dem Neuen greifen.<lb/> Dem Kaiſer bleibe, was des Kaiſers iſt,<lb/> Wer einen Herrn hat, dien’ ihm pflichtgemaͤß.</p><lb/> </sp> <sp who="#MEI"> <speaker> <hi rendition="#g">Meier</hi> </speaker><lb/> <p>Ich trage Gut von Oeſterreich zu Lehen.</p><lb/> </sp> <sp who="#WAL"> <speaker> <hi rendition="#g">Walther Fuͤrſt</hi> </speaker><lb/> <p>Ihr fahret fort, Oeſtreich die Pflicht zu leiſten.</p><lb/> </sp> <sp who="#JOS"> <speaker> <hi rendition="#g">Joſt von Weiler</hi> </speaker><lb/> <p>Ich ſteure an die Herrn von Rappersweil.</p><lb/> </sp> <sp who="#WAL"> <speaker> <hi rendition="#g">Walther Fuͤrſt</hi> </speaker><lb/> <p>Ihr fahret fort, zu zinſen und zu ſteuern.</p><lb/> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [95/0109]
Auf der Mauer
Ihr habt’s gehoͤrt. Recht und Gerechtigkeit
Erwartet nicht vom Kaiſer! Helft euch ſelbſt!
Reding
Nichts andres bleibt uns uͤbrig. Nun gebt Rath,
Wie wir es klug zum frohen Ende leiten.
Walther Fuͤrſt (tritt in den Ring)
Abtreiben wollen wir verhaßten Zwang,
Die alten Rechte, wie wir ſie ererbt
Von unſern Vaͤtern, wollen wir bewahren,
Nicht ungezuͤgelt nach dem Neuen greifen.
Dem Kaiſer bleibe, was des Kaiſers iſt,
Wer einen Herrn hat, dien’ ihm pflichtgemaͤß.
Meier
Ich trage Gut von Oeſterreich zu Lehen.
Walther Fuͤrſt
Ihr fahret fort, Oeſtreich die Pflicht zu leiſten.
Joſt von Weiler
Ich ſteure an die Herrn von Rappersweil.
Walther Fuͤrſt
Ihr fahret fort, zu zinſen und zu ſteuern.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |