Schiller, [Friedrich]: Maria Stuart. Tübingen u. a., 1801.
Vergebe, meine Heftigkeit von gestern Ihr reuevoll abbitte -- Gott erhalte sie, Und schenk' ihr eine glückliche Regierung! Burleigh. Sprecht! Habt ihr noch nicht bessern Rath erwählt? Verschmäht ihr noch den Beistand des Dechanten? Maria. Ich bin mit meinem Gott versöhnt -- Sir Paulet! Ich hab' euch schuldlos vieles Weh bereitet, Des Alters Stütze euch geraubt -- O laßt Mich hoffen, daß ihr meiner nicht mit Haß Gedenket -- Paulet. (giebt ihr die Hand). Gott sey mit euch! Gehet hin im Frieden! Neunter Auftritt. Die Vorigen. Hanna Kennedy und die andern Frauen der Königin dringen herein mit Zeichen des Entsetzens, ihnen folgt der Scherif, einen weißen Stab in der Hand, hin- ter demselben sieht man durch die offen bleibende Thüre gewaff- nete Männer. Maria. Was ist dir, Hanna? -- Ja, nun ist es Zeit! Hier kommt der Scherif, uns zum Tod zu führen.
Vergebe, meine Heftigkeit von geſtern Ihr reuevoll abbitte — Gott erhalte ſie, Und ſchenk' ihr eine gluͤckliche Regierung! Burleigh. Sprecht! Habt ihr noch nicht beſſern Rath erwaͤhlt? Verſchmaͤht ihr noch den Beiſtand des Dechanten? Maria. Ich bin mit meinem Gott verſoͤhnt — Sir Paulet! Ich hab' euch ſchuldlos vieles Weh bereitet, Des Alters Stuͤtze euch geraubt — O laßt Mich hoffen, daß ihr meiner nicht mit Haß Gedenket — Paulet. (giebt ihr die Hand). Gott ſey mit euch! Gehet hin im Frieden! Neunter Auftritt. Die Vorigen. Hanna Kennedy und die andern Frauen der Koͤnigin dringen herein mit Zeichen des Entſetzens, ihnen folgt der Scherif, einen weißen Stab in der Hand, hin- ter demſelben ſieht man durch die offen bleibende Thuͤre gewaff- nete Maͤnner. Maria. Was iſt dir, Hanna? — Ja, nun iſt es Zeit! Hier kommt der Scherif, uns zum Tod zu fuͤhren. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#MARSTUA"> <p><pb facs="#f0228" n="222"/> Vergebe, meine Heftigkeit von geſtern<lb/> Ihr reuevoll abbitte — Gott erhalte ſie,<lb/> Und ſchenk' ihr eine gluͤckliche Regierung!</p><lb/> </sp> <sp who="#BURL"> <speaker><hi rendition="#g">Burleigh</hi>.</speaker><lb/> <p>Sprecht! Habt ihr noch nicht beſſern Rath erwaͤhlt?<lb/> Verſchmaͤht ihr noch den Beiſtand des Dechanten?</p><lb/> </sp> <sp who="#MARSTUA"> <speaker><hi rendition="#g">Maria</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich bin mit meinem Gott verſoͤhnt — Sir Paulet!<lb/> Ich hab' euch ſchuldlos vieles Weh bereitet,<lb/> Des Alters Stuͤtze euch geraubt — O laßt<lb/> Mich hoffen, daß ihr meiner nicht mit Haß<lb/> Gedenket —</p><lb/> </sp> <sp who="#PAU"> <speaker><hi rendition="#g">Paulet</hi>.</speaker> <stage>(giebt ihr die Hand).</stage><lb/> <p>Gott ſey mit euch! Gehet hin im Frieden!</p> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Neunter Auftritt</hi>.</head><lb/> <stage>Die Vorigen. Hanna Kennedy und die andern Frauen<lb/> der Koͤnigin dringen herein mit Zeichen des Entſetzens, ihnen<lb/> folgt der Scherif, einen weißen Stab in der Hand, hin-<lb/> ter demſelben ſieht man durch die offen bleibende Thuͤre gewaff-<lb/> nete Maͤnner.</stage><lb/> <sp who="#MARSTUA"> <speaker><hi rendition="#g">Maria</hi>.</speaker><lb/> <p>Was iſt dir, Hanna? — Ja, nun iſt es Zeit!<lb/> Hier kommt der Scherif, uns zum Tod zu fuͤhren.<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [222/0228]
Vergebe, meine Heftigkeit von geſtern
Ihr reuevoll abbitte — Gott erhalte ſie,
Und ſchenk' ihr eine gluͤckliche Regierung!
Burleigh.
Sprecht! Habt ihr noch nicht beſſern Rath erwaͤhlt?
Verſchmaͤht ihr noch den Beiſtand des Dechanten?
Maria.
Ich bin mit meinem Gott verſoͤhnt — Sir Paulet!
Ich hab' euch ſchuldlos vieles Weh bereitet,
Des Alters Stuͤtze euch geraubt — O laßt
Mich hoffen, daß ihr meiner nicht mit Haß
Gedenket —
Paulet. (giebt ihr die Hand).
Gott ſey mit euch! Gehet hin im Frieden!
Neunter Auftritt.
Die Vorigen. Hanna Kennedy und die andern Frauen
der Koͤnigin dringen herein mit Zeichen des Entſetzens, ihnen
folgt der Scherif, einen weißen Stab in der Hand, hin-
ter demſelben ſieht man durch die offen bleibende Thuͤre gewaff-
nete Maͤnner.
Maria.
Was iſt dir, Hanna? — Ja, nun iſt es Zeit!
Hier kommt der Scherif, uns zum Tod zu fuͤhren.
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