Schiller, [Friedrich]: Maria Stuart. Tübingen u. a., 1801. Maria. Mein Testament nennt meine letzten Wünsche. Ich habs in Ritter Paulets Hand gelegt, Und bitte, daß es treu vollzogen werde. Paulet. Verlaßt euch drauf. Maria. Ich bitte, meine Diener ungekränkt Nach Schottland zu entlassen, oder Frankreich, Wohin sie selber wünschen und begehren. Burleigh. Es sey, wie ihr es wünscht. Maria. Und weil mein Leichnam Nicht in geweihter Erde ruhen soll, So dulde man, daß dieser treue Diener Mein Herz nach Frankreich bringe zu den Meinen. -- Ach! Es war immer dort! Burleigh. Es soll geschehn! Habt ihr noch sonst -- Maria. Der Königin von England Bringt meinen schwesterlichen Gruß -- Sagt ihr, Daß ich ihr meinen Tod von ganzem Herzen Maria. Mein Teſtament nennt meine letzten Wuͤnſche. Ich habs in Ritter Paulets Hand gelegt, Und bitte, daß es treu vollzogen werde. Paulet. Verlaßt euch drauf. Maria. Ich bitte, meine Diener ungekraͤnkt Nach Schottland zu entlaſſen, oder Frankreich, Wohin ſie ſelber wuͤnſchen und begehren. Burleigh. Es ſey, wie ihr es wuͤnſcht. Maria. Und weil mein Leichnam Nicht in geweihter Erde ruhen ſoll, So dulde man, daß dieſer treue Diener Mein Herz nach Frankreich bringe zu den Meinen. — Ach! Es war immer dort! Burleigh. Es ſoll geſchehn! Habt ihr noch ſonſt — Maria. Der Koͤnigin von England Bringt meinen ſchweſterlichen Gruß — Sagt ihr, Daß ich ihr meinen Tod von ganzem Herzen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0227" n="221"/> <sp who="#MARSTUA"> <speaker><hi rendition="#g">Maria</hi>.</speaker><lb/> <p>Mein Teſtament nennt meine letzten Wuͤnſche.<lb/> Ich habs in Ritter Paulets Hand gelegt,<lb/> Und bitte, daß es treu vollzogen werde.</p><lb/> </sp> <sp who="#PAU"> <speaker><hi rendition="#g">Paulet</hi>.</speaker><lb/> <p>Verlaßt euch drauf.</p><lb/> </sp> <sp who="#MARSTUA"> <speaker><hi rendition="#g">Maria</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich bitte, meine Diener ungekraͤnkt<lb/> Nach Schottland zu entlaſſen, oder Frankreich,<lb/> Wohin ſie ſelber wuͤnſchen und begehren.</p><lb/> </sp> <sp who="#BURL"> <speaker><hi rendition="#g">Burleigh</hi>.</speaker><lb/> <p>Es ſey, wie ihr es wuͤnſcht.</p><lb/> </sp> <sp who="#MARSTUA"> <speaker><hi rendition="#g">Maria</hi>.</speaker><lb/> <p>Und weil mein Leichnam<lb/> Nicht in geweihter Erde ruhen ſoll,<lb/> So dulde man, daß dieſer treue Diener<lb/> Mein Herz nach Frankreich bringe zu den Meinen.<lb/> — Ach! Es war immer dort!</p><lb/> </sp> <sp who="#BURL"> <speaker><hi rendition="#g">Burleigh</hi>.</speaker><lb/> <p>Es ſoll geſchehn!<lb/> Habt ihr noch ſonſt —</p><lb/> </sp> <sp who="#MARSTUA"> <speaker><hi rendition="#g">Maria</hi>.</speaker><lb/> <p>Der Koͤnigin von England<lb/> Bringt meinen ſchweſterlichen Gruß — Sagt ihr,<lb/> Daß ich ihr meinen Tod von ganzem Herzen<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [221/0227]
Maria.
Mein Teſtament nennt meine letzten Wuͤnſche.
Ich habs in Ritter Paulets Hand gelegt,
Und bitte, daß es treu vollzogen werde.
Paulet.
Verlaßt euch drauf.
Maria.
Ich bitte, meine Diener ungekraͤnkt
Nach Schottland zu entlaſſen, oder Frankreich,
Wohin ſie ſelber wuͤnſchen und begehren.
Burleigh.
Es ſey, wie ihr es wuͤnſcht.
Maria.
Und weil mein Leichnam
Nicht in geweihter Erde ruhen ſoll,
So dulde man, daß dieſer treue Diener
Mein Herz nach Frankreich bringe zu den Meinen.
— Ach! Es war immer dort!
Burleigh.
Es ſoll geſchehn!
Habt ihr noch ſonſt —
Maria.
Der Koͤnigin von England
Bringt meinen ſchweſterlichen Gruß — Sagt ihr,
Daß ich ihr meinen Tod von ganzem Herzen
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