Schiller, [Friedrich]: Maria Stuart. Tübingen u. a., 1801.
Denn lieber möcht ich der Verdammten Schaar Wachstehend an der Höllenpforte hüten, Als diese ränkevolle Königin. Kennedy. Da kommt sie selbst! Paulet. Den Christus in der Hand, Die Hoffart und die Weltlust in dem Herzen. Zweiter Auftritt. Maria im Schleier, ein Krucifix in der Hand. Die Vorigen. Kennedy (ihr entgegen eilend). O Königin! Man tritt uns ganz mit Füßen, Der Tyranney, der Härte wird kein Ziel, Und jeder neue Tag häuft neue Leiden Und Schmach auf dein gekröntes Haupt. Maria. Faß dich! Sag an, was neu geschehen ist? Kennedy. Sieh her! Dein Pult ist aufgebrochen, deine Schriften, Dein einz'ger Schatz, den wir mit Müh' gerettet, Der letzte Rest von deinem Brautgeschmeide
Denn lieber moͤcht ich der Verdammten Schaar Wachſtehend an der Hoͤllenpforte huͤten, Als dieſe raͤnkevolle Koͤnigin. Kennedy. Da kommt ſie ſelbſt! Paulet. Den Chriſtus in der Hand, Die Hoffart und die Weltluſt in dem Herzen. Zweiter Auftritt. Maria im Schleier, ein Krucifix in der Hand. Die Vorigen. Kennedy (ihr entgegen eilend). O Koͤnigin! Man tritt uns ganz mit Fuͤßen, Der Tyranney, der Haͤrte wird kein Ziel, Und jeder neue Tag haͤuft neue Leiden Und Schmach auf dein gekroͤntes Haupt. Maria. Faß dich! Sag an, was neu geſchehen iſt? Kennedy. Sieh her! Dein Pult iſt aufgebrochen, deine Schriften, Dein einz'ger Schatz, den wir mit Muͤh' gerettet, Der letzte Reſt von deinem Brautgeſchmeide <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#PAU"> <p><pb facs="#f0019" n="13"/> Denn lieber moͤcht ich der Verdammten Schaar<lb/> Wachſtehend an der Hoͤllenpforte huͤten,<lb/> Als dieſe raͤnkevolle Koͤnigin.</p><lb/> </sp> <sp who="#HANKEN"> <speaker><hi rendition="#g">Kennedy</hi>.</speaker><lb/> <p>Da kommt ſie ſelbſt!</p><lb/> </sp> <sp who="#PAU"> <speaker><hi rendition="#g">Paulet</hi>.</speaker><lb/> <p>Den Chriſtus in der Hand,<lb/> Die Hoffart und die Weltluſt in dem Herzen.</p> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Zweiter Auftritt</hi>.</head><lb/> <stage>Maria im Schleier, ein Krucifix in der Hand. Die Vorigen.</stage><lb/> <sp who="#HANKEN"> <speaker> <hi rendition="#g">Kennedy</hi> </speaker> <stage>(ihr entgegen eilend).</stage><lb/> <p>O Koͤnigin! Man tritt uns ganz mit Fuͤßen,<lb/> Der Tyranney, der Haͤrte wird kein Ziel,<lb/> Und jeder neue Tag haͤuft neue Leiden<lb/> Und Schmach auf dein gekroͤntes Haupt.</p><lb/> </sp> <sp who="#MARSTUA"> <speaker><hi rendition="#g">Maria</hi>.</speaker><lb/> <p>Faß dich!<lb/> Sag an, was neu geſchehen iſt?</p><lb/> </sp> <sp who="#HANKEN"> <speaker><hi rendition="#g">Kennedy</hi>.</speaker><lb/> <p>Sieh her!<lb/> Dein Pult iſt aufgebrochen, deine Schriften,<lb/> Dein einz'ger Schatz, den wir mit Muͤh' gerettet,<lb/> Der letzte Reſt von deinem Brautgeſchmeide<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [13/0019]
Denn lieber moͤcht ich der Verdammten Schaar
Wachſtehend an der Hoͤllenpforte huͤten,
Als dieſe raͤnkevolle Koͤnigin.
Kennedy.
Da kommt ſie ſelbſt!
Paulet.
Den Chriſtus in der Hand,
Die Hoffart und die Weltluſt in dem Herzen.
Zweiter Auftritt.
Maria im Schleier, ein Krucifix in der Hand. Die Vorigen.
Kennedy (ihr entgegen eilend).
O Koͤnigin! Man tritt uns ganz mit Fuͤßen,
Der Tyranney, der Haͤrte wird kein Ziel,
Und jeder neue Tag haͤuft neue Leiden
Und Schmach auf dein gekroͤntes Haupt.
Maria.
Faß dich!
Sag an, was neu geſchehen iſt?
Kennedy.
Sieh her!
Dein Pult iſt aufgebrochen, deine Schriften,
Dein einz'ger Schatz, den wir mit Muͤh' gerettet,
Der letzte Reſt von deinem Brautgeſchmeide
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Zitationshilfe: | Schiller, [Friedrich]: Maria Stuart. Tübingen u. a., 1801, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_stuart_1801/19>, abgerufen am 22.02.2025. |