Schiller, Benjamin: Der geöfnete Reit-Stall. Hamburg, 1700.Der geöffnete Diese gute Gestalt kan man aus der regu- lirten Austheilung/ am besten finden/ wenn nemlich sich die Grösse des gantzes Pferdes gegen den Gliedern/ und dieselbe wieder gegen einander proportioniren. Die Mängel eines Pferdes/ sind entwe- der an denen äusserlichen oder innerli- chen Sinnen/ oder an den äusserlichen Leibe. Diese sind dreyerley: I. Erb-Mängel. II. Haubt-Mängel. III. Gemeine Mängel. I. Erb-Mängel. Diese sind theils: (a) Welche die Gesundheit be- 1. Rotzen. 2. Maucken. (b) So die gute Gestalt verkleinern 1. Weitöhrige. 2. Speckhälsige. 3. Dickköpfige. (c) Welche dreyfache Mängel ha- 1. Zu der Abrichtung. 2. Zu den andern gemeinen Gebrauch 3. Weil sie darbey erblich seyn. Diese
Der geoͤffnete Dieſe gute Geſtalt kan man aus der regu- lirten Austheilung/ am beſten finden/ wenn nemlich ſich die Groͤſſe des gantzes Pferdes gegen den Gliedern/ und dieſelbe wieder gegen einander proportioniren. Die Maͤngel eines Pferdes/ ſind entwe- der an denen aͤuſſerlichen oder innerli- chen Sinnen/ oder an den aͤuſſerlichen Leibe. Dieſe ſind dreyerley: I. Erb-Maͤngel. II. Haubt-Maͤngel. III. Gemeine Maͤngel. I. Erb-Maͤngel. Dieſe ſind theils: (a) Welche die Geſundheit be- 1. Rotzen. 2. Maucken. (b) So die gute Geſtalt verkleinern 1. Weitoͤhrige. 2. Speckhaͤlſige. 3. Dickkoͤpfige. (c) Welche dreyfache Maͤngel ha- 1. Zu der Abrichtung. 2. Zu den andern gemeinen Gebrauch 3. Weil ſie darbey erblich ſeyn. Dieſe
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Dieſe gute Geſtalt kan man aus der regu-
lirten Austheilung/ am beſten finden/
wenn nemlich ſich die Groͤſſe des gantzes
Pferdes gegen den Gliedern/ und dieſelbe
wieder gegen einander proportioniren.
Die Maͤngel eines Pferdes/ ſind entwe-
der an denen aͤuſſerlichen oder innerli-
chen Sinnen/ oder an den aͤuſſerlichen
Leibe.
Dieſe ſind dreyerley:
I. Erb-Maͤngel. II. Haubt-Maͤngel.
III. Gemeine Maͤngel.
I. Erb-Maͤngel.
Dieſe ſind theils:
(a) Welche die Geſundheit be-
nehmen/ als:
1. Rotzen.
2. Maucken.
(b) So die gute Geſtalt verkleinern
und ſchaͤnden/ als:
1. Weitoͤhrige.
2. Speckhaͤlſige.
3. Dickkoͤpfige.
(c) Welche dreyfache Maͤngel ha-
ben ſo ſchaͤdlich ſeyn:
1. Zu der Abrichtung.
2. Zu den andern gemeinen Gebrauch
3. Weil ſie darbey erblich ſeyn.
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Zitationshilfe: | Schiller, Benjamin: Der geöfnete Reit-Stall. Hamburg, 1700, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_reitstall_1700/22>, abgerufen am 16.02.2025. |