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Schiller, Friedrich: Die Räuber. [Stuttgart], Frankfurt u. a., 1781.

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Die Räuber,
Willst dich, Hektor, ewig mir entreissen,
Wo des Anaciden mordend Eisen
Dem Patroklus schröklich Opfer bringt?
Wer wird künftig deinen Kleinen lehren
Speere werfen und die Götter ehren,
Wenn hinunter dich der Xanthus schlingt?
D. a. Moor. Ein schönes Lied, meine Toch-
ter. Das mußt du mir vorspielen, eh ich sterbe.
Amalia. Es ist der Abschied Andromachas und
Hektors -- Karl und ich habens oft zusammen
zu der Laute gesungen.
Spielt fort.
Theures Weib, geh, hol die Todeslanze,
Laß mich fort zum wilden Kriegestanze,
Meine Schultern tragen Jlium;
Ueber Astyanax unsre Götter!
Hektor fällt, ein Vater-Lands Erretter,
Und wir sehn uns wieder in Elysium.
Daniel.
Daniel. Es wartet draussen ein Mann auf
euch. Er bittet vorgelassen zu werden, er hab
euch eine wichtige Zeitnng.
D. a. Moor. Mir ist auf der Welt nur et-
was wichtig, du weists Amalia -- ists ein Un-
glücklicher, der meiner Hülfe bedarf? Er soll nicht
mit Seufzen von hinnen gehn.
Ama-
Die Raͤuber,
Willſt dich, Hektor, ewig mir entreiſſen,
Wo des Anaciden mordend Eiſen
Dem Patroklus ſchroͤklich Opfer bringt?
Wer wird kuͤnftig deinen Kleinen lehren
Speere werfen und die Goͤtter ehren,
Wenn hinunter dich der Xanthus ſchlingt?
D. a. Moor. Ein ſchoͤnes Lied, meine Toch-
ter. Das mußt du mir vorſpielen, eh ich ſterbe.
Amalia. Es iſt der Abſchied Andromachas und
Hektors — Karl und ich habens oft zuſammen
zu der Laute geſungen.
Spielt fort.
Theures Weib, geh, hol die Todeslanze,
Laß mich fort zum wilden Kriegestanze,
Meine Schultern tragen Jlium;
Ueber Aſtyanax unſre Goͤtter!
Hektor faͤllt, ein Vater-Lands Erretter,
Und wir ſehn uns wieder in Elyſium.
Daniel.
Daniel. Es wartet drauſſen ein Mann auf
euch. Er bittet vorgelaſſen zu werden, er hab
euch eine wichtige Zeitnng.
D. a. Moor. Mir iſt auf der Welt nur et-
was wichtig, du weiſts Amalia — iſts ein Un-
gluͤcklicher, der meiner Huͤlfe bedarf? Er ſoll nicht
mit Seufzen von hinnen gehn.
Ama-
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[64/0086] Die Raͤuber, Willſt dich, Hektor, ewig mir entreiſſen, Wo des Anaciden mordend Eiſen Dem Patroklus ſchroͤklich Opfer bringt? Wer wird kuͤnftig deinen Kleinen lehren Speere werfen und die Goͤtter ehren, Wenn hinunter dich der Xanthus ſchlingt? D. a. Moor. Ein ſchoͤnes Lied, meine Toch- ter. Das mußt du mir vorſpielen, eh ich ſterbe. Amalia. Es iſt der Abſchied Andromachas und Hektors — Karl und ich habens oft zuſammen zu der Laute geſungen. Spielt fort. Theures Weib, geh, hol die Todeslanze, Laß mich fort zum wilden Kriegestanze, Meine Schultern tragen Jlium; Ueber Aſtyanax unſre Goͤtter! Hektor faͤllt, ein Vater-Lands Erretter, Und wir ſehn uns wieder in Elyſium. Daniel. Daniel. Es wartet drauſſen ein Mann auf euch. Er bittet vorgelaſſen zu werden, er hab euch eine wichtige Zeitnng. D. a. Moor. Mir iſt auf der Welt nur et- was wichtig, du weiſts Amalia — iſts ein Un- gluͤcklicher, der meiner Huͤlfe bedarf? Er ſoll nicht mit Seufzen von hinnen gehn. Ama-

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Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Die Räuber. [Stuttgart], Frankfurt u. a., 1781, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_raeuber_1781/86>, abgerufen am 26.11.2024.