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Schiller, Friedrich: Die Räuber. [Stuttgart], Frankfurt u. a., 1781.

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ein Schauspiel.
den Bäumen -- und mein Herbst ist kommen --
Schafft mir diesen aus den Augen
Spiegelbergs Lei-
che wird hinweg getragen.

Grimm. Gib uns Ordre Hauptmann -- was
sollen wir weiter thun?
Moor. Bald -- bald ist alles erfüllet -- Gebt
mir meine Laute -- Jch habe mich selbst verloren,
seit ich dort war -- Meine Laute sag ich -- Jch
muß mich zurük lullen in meine Krafft -- verlaßt
mich.
Räuber. Es ist Mitternacht Hauptmann.
Moor. Doch warens nur die Tränen im Schau-
spielhauß -- den Römergesang muß ich hören, daß
mein schlafender Genius wieder aufwacht -- Mei-
ne Laute her -- Mitternacht sagt ihr?
Schwarz. Wohl bald vorüber. Wie Bley
liegt der Schlaf in uns. Seit drei Tagen kein
Auge zu.
Moor. Sinkt denn der Balsamische Schlaf
auch auf die Augen der Schelmen? Warum fliehet
er mich? Jch bin nie ein Feiger gewesen, oder ein
schlechter Kerl -- Legt euch schlafen -- Morgen
am Tag gehen wir weiter.
Räuber. Gute Nacht Hauptmann Sie lagern
sich auf der Erde und schlafen ein.

Bru-
L 4
ein Schauſpiel.
den Baͤumen — und mein Herbſt iſt kommen —
Schafft mir dieſen aus den Augen
Spiegelbergs Lei-
che wird hinweg getragen.

Grimm. Gib uns Ordre Hauptmann — was
ſollen wir weiter thun?
Moor. Bald — bald iſt alles erfuͤllet — Gebt
mir meine Laute — Jch habe mich ſelbſt verloren,
ſeit ich dort war — Meine Laute ſag ich — Jch
muß mich zuruͤk lullen in meine Krafft — verlaßt
mich.
Raͤuber. Es iſt Mitternacht Hauptmann.
Moor. Doch warens nur die Traͤnen im Schau-
ſpielhauß — den Roͤmergeſang muß ich hoͤren, daß
mein ſchlafender Genius wieder aufwacht — Mei-
ne Laute her — Mitternacht ſagt ihr?
Schwarz. Wohl bald voruͤber. Wie Bley
liegt der Schlaf in uns. Seit drei Tagen kein
Auge zu.
Moor. Sinkt denn der Balſamiſche Schlaf
auch auf die Augen der Schelmen? Warum fliehet
er mich? Jch bin nie ein Feiger geweſen, oder ein
ſchlechter Kerl — Legt euch ſchlafen — Morgen
am Tag gehen wir weiter.
Raͤuber. Gute Nacht Hauptmann Sie lagern
ſich auf der Erde und ſchlafen ein.

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[167/0189] ein Schauſpiel. den Baͤumen — und mein Herbſt iſt kommen — Schafft mir dieſen aus den Augen Spiegelbergs Lei- che wird hinweg getragen. Grimm. Gib uns Ordre Hauptmann — was ſollen wir weiter thun? Moor. Bald — bald iſt alles erfuͤllet — Gebt mir meine Laute — Jch habe mich ſelbſt verloren, ſeit ich dort war — Meine Laute ſag ich — Jch muß mich zuruͤk lullen in meine Krafft — verlaßt mich. Raͤuber. Es iſt Mitternacht Hauptmann. Moor. Doch warens nur die Traͤnen im Schau- ſpielhauß — den Roͤmergeſang muß ich hoͤren, daß mein ſchlafender Genius wieder aufwacht — Mei- ne Laute her — Mitternacht ſagt ihr? Schwarz. Wohl bald voruͤber. Wie Bley liegt der Schlaf in uns. Seit drei Tagen kein Auge zu. Moor. Sinkt denn der Balſamiſche Schlaf auch auf die Augen der Schelmen? Warum fliehet er mich? Jch bin nie ein Feiger geweſen, oder ein ſchlechter Kerl — Legt euch ſchlafen — Morgen am Tag gehen wir weiter. Raͤuber. Gute Nacht Hauptmann Sie lagern ſich auf der Erde und ſchlafen ein. Bru- L 4

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Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Die Räuber. [Stuttgart], Frankfurt u. a., 1781, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_raeuber_1781/189>, abgerufen am 24.11.2024.