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Schiller, Friedrich: Geschichte des dreyßigjährigen Kriegs. Frankfurt u. a., 1792.

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über den Schwedischen Anführer Stalhantsch erfochten, und ihn nach der Neumark gejagt. Torstensohn, der sich im Lüneburgischen mit der Schwedischen Hauptmacht vereinigt hatte, zog ihn an sich, und brach im Jahr 1642 durch Brandenburg, das unter dem großen Churfürsten angefangen hatte eine gewaffnete Neutralität zu beobachten, plötzlich in Schlesien ein. Glogau wird ohne Approche, ohne Bresche, mit dem Degen in der Faust erstiegen, der Herzog Franz Albrecht von Lauenburg bey Schweidnitz geschlagen und selbst erschossen, Schweidnitz, wie fast das ganze diesseits der Oder gelegene Schlesien erobert. Nun drang er mit unaufhaltsamer Gewalt bis in das Innerste von Mähren, wohin noch kein Feind des Hauses Oesterreich gekommen war, bemeisterte sich der Stadt Olmütz, und machte selbst die Kaiserstadt beben. Unterdessen hatten Piccolomini und Erzherzog Leopold eine überlegene Macht versammelt, die den Schwedischen Eroberer aus Mähren, und bald auch, nach einem vergeblichen Versuch auf Brieg, aus Schlesien verscheuchte. Durch Wrangeln verstärkt, wagte er sich zwar aufs neue dem überlegnen Feind entgegen, und entsetzte Großglogau; aber er konnte weder den Feind zum Schlagen bringen, noch seine Absicht auf Böhmen ausführen. Er überschwemmte nun die Lausitz, wo er im Angesichte des Feindes Zittau wegnahm, und nach einem kurzen Aufenthalt seinen Marsch durch Meißen an die Elbe richtete, die er bey Torgau passirte. Jetzt bedrohte er Leipzig mit einer Belagerung, und machte sich Hoffnung, in dieser wohlhabenden, seit zehn Jahren verschont gebliebenen Stadt einen reichlichen Vorrath an Lebensmitteln und starke Brandschatzungen zu erheben.

Sogleich eilen die Kaiserlichen unter Leopold und Piccolomini über Dresden zum Entsatz herbey, und Torstensohn, um nicht zwischen der Armee und der Stadt eingeschlossen zu werden, rückt

über den Schwedischen Anführer Stalhantsch erfochten, und ihn nach der Neumark gejagt. Torstensohn, der sich im Lüneburgischen mit der Schwedischen Hauptmacht vereinigt hatte, zog ihn an sich, und brach im Jahr 1642 durch Brandenburg, das unter dem großen Churfürsten angefangen hatte eine gewaffnete Neutralität zu beobachten, plötzlich in Schlesien ein. Glogau wird ohne Approche, ohne Bresche, mit dem Degen in der Faust erstiegen, der Herzog Franz Albrecht von Lauenburg bey Schweidnitz geschlagen und selbst erschossen, Schweidnitz, wie fast das ganze diesseits der Oder gelegene Schlesien erobert. Nun drang er mit unaufhaltsamer Gewalt bis in das Innerste von Mähren, wohin noch kein Feind des Hauses Oesterreich gekommen war, bemeisterte sich der Stadt Olmütz, und machte selbst die Kaiserstadt beben. Unterdessen hatten Piccolomini und Erzherzog Leopold eine überlegene Macht versammelt, die den Schwedischen Eroberer aus Mähren, und bald auch, nach einem vergeblichen Versuch auf Brieg, aus Schlesien verscheuchte. Durch Wrangeln verstärkt, wagte er sich zwar aufs neue dem überlegnen Feind entgegen, und entsetzte Großglogau; aber er konnte weder den Feind zum Schlagen bringen, noch seine Absicht auf Böhmen ausführen. Er überschwemmte nun die Lausitz, wo er im Angesichte des Feindes Zittau wegnahm, und nach einem kurzen Aufenthalt seinen Marsch durch Meißen an die Elbe richtete, die er bey Torgau passirte. Jetzt bedrohte er Leipzig mit einer Belagerung, und machte sich Hoffnung, in dieser wohlhabenden, seit zehn Jahren verschont gebliebenen Stadt einen reichlichen Vorrath an Lebensmitteln und starke Brandschatzungen zu erheben.

Sogleich eilen die Kaiserlichen unter Leopold und Piccolomini über Dresden zum Entsatz herbey, und Torstensohn, um nicht zwischen der Armee und der Stadt eingeschlossen zu werden, rückt

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[459/0467] über den Schwedischen Anführer Stalhantsch erfochten, und ihn nach der Neumark gejagt. Torstensohn, der sich im Lüneburgischen mit der Schwedischen Hauptmacht vereinigt hatte, zog ihn an sich, und brach im Jahr 1642 durch Brandenburg, das unter dem großen Churfürsten angefangen hatte eine gewaffnete Neutralität zu beobachten, plötzlich in Schlesien ein. Glogau wird ohne Approche, ohne Bresche, mit dem Degen in der Faust erstiegen, der Herzog Franz Albrecht von Lauenburg bey Schweidnitz geschlagen und selbst erschossen, Schweidnitz, wie fast das ganze diesseits der Oder gelegene Schlesien erobert. Nun drang er mit unaufhaltsamer Gewalt bis in das Innerste von Mähren, wohin noch kein Feind des Hauses Oesterreich gekommen war, bemeisterte sich der Stadt Olmütz, und machte selbst die Kaiserstadt beben. Unterdessen hatten Piccolomini und Erzherzog Leopold eine überlegene Macht versammelt, die den Schwedischen Eroberer aus Mähren, und bald auch, nach einem vergeblichen Versuch auf Brieg, aus Schlesien verscheuchte. Durch Wrangeln verstärkt, wagte er sich zwar aufs neue dem überlegnen Feind entgegen, und entsetzte Großglogau; aber er konnte weder den Feind zum Schlagen bringen, noch seine Absicht auf Böhmen ausführen. Er überschwemmte nun die Lausitz, wo er im Angesichte des Feindes Zittau wegnahm, und nach einem kurzen Aufenthalt seinen Marsch durch Meißen an die Elbe richtete, die er bey Torgau passirte. Jetzt bedrohte er Leipzig mit einer Belagerung, und machte sich Hoffnung, in dieser wohlhabenden, seit zehn Jahren verschont gebliebenen Stadt einen reichlichen Vorrath an Lebensmitteln und starke Brandschatzungen zu erheben. Sogleich eilen die Kaiserlichen unter Leopold und Piccolomini über Dresden zum Entsatz herbey, und Torstensohn, um nicht zwischen der Armee und der Stadt eingeschlossen zu werden, rückt

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Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Geschichte des dreyßigjährigen Kriegs. Frankfurt u. a., 1792, S. 459. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_krieg_1792/467>, abgerufen am 24.11.2024.