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Schiller, Friedrich: Geschichte des dreyßigjährigen Kriegs. Frankfurt u. a., 1792.

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Drohungen, welche Neumann und Illo bey der Tafel ausgestoßen, man sieht die Sachsen und Schweden schon in der Nähe von Eger mit einer furchtbaren Armee, und keine Rettung als in dem schleunigen Untergange des Verräthers. Es bleibt also bey dem ersten Entschluß, und der schon bereit gehaltene Mörder, Hauptmann Deveroux, ein Irländer, erhält den blutigen Befehl.

Während daß jene drey auf der Burg von Eger sein Schicksal bestimmten, beschäftigte sich Wallenstein in einer Unterredung mit Seni, es in den Sternen zu lesen. "Die Gefahr ist noch nicht vorüber," sagte der Astrolog mit prophetischem Geiste. "Sie ist es," sagte der Herzog, der an dem Himmel selbst seinen Willen wollte durchgesetzt haben. "Aber daß Du mit nächstem wirst in den Kerker geworfen werden," fuhr er mit gleich prophetischem Geiste fort, "das, Freund Seni, steht in den Sternen geschrieben!" Der Astrolog hatte sich beurlaubt, und Wallenstein war zu Bette, als Hauptmann Deveroux mit sechs Hellebardierern vor seiner Wohnung erschien, und von der Wache, der es nichts außerordentliches war, ihn zu einer ungewöhnlichen Zeit bey dem General aus- und eingehen zu sehen, ohne Schwierigkeit eingelassen wurde. Ein Page, der ihm auf der Treppe begegnet, und Lerm machen will, wird mit einer Pike durchstochen. In dem Vorzimmer stoßen die Mörder auf einen Kammerdiener, der aus dem Schlafgemach seines Herrn tritt, und den Schlüssel zu demselben so eben abgezogen hat. Den Finger auf den Mund legend, bedeutet sie der erschrockne Sklav, keinen Lerm zu machen, weil der Herzog eben eingeschlafen sey. "Freund," ruft Deveroux ihn an, "jetzt ist es Zeit zu lermen." Unter diesen Worten rennt er gegen die verschlossene Thüre, die auch von innen verriegelt ist, und sprengt sie mit einem Fußtritte.

Drohungen, welche Neumann und Illo bey der Tafel ausgestoßen, man sieht die Sachsen und Schweden schon in der Nähe von Eger mit einer furchtbaren Armee, und keine Rettung als in dem schleunigen Untergange des Verräthers. Es bleibt also bey dem ersten Entschluß, und der schon bereit gehaltene Mörder, Hauptmann Deveroux, ein Irländer, erhält den blutigen Befehl.

Während daß jene drey auf der Burg von Eger sein Schicksal bestimmten, beschäftigte sich Wallenstein in einer Unterredung mit Seni, es in den Sternen zu lesen. „Die Gefahr ist noch nicht vorüber,“ sagte der Astrolog mit prophetischem Geiste. „Sie ist es,“ sagte der Herzog, der an dem Himmel selbst seinen Willen wollte durchgesetzt haben. „Aber daß Du mit nächstem wirst in den Kerker geworfen werden,“ fuhr er mit gleich prophetischem Geiste fort, „das, Freund Seni, steht in den Sternen geschrieben!“ Der Astrolog hatte sich beurlaubt, und Wallenstein war zu Bette, als Hauptmann Deveroux mit sechs Hellebardierern vor seiner Wohnung erschien, und von der Wache, der es nichts außerordentliches war, ihn zu einer ungewöhnlichen Zeit bey dem General aus- und eingehen zu sehen, ohne Schwierigkeit eingelassen wurde. Ein Page, der ihm auf der Treppe begegnet, und Lerm machen will, wird mit einer Pike durchstochen. In dem Vorzimmer stoßen die Mörder auf einen Kammerdiener, der aus dem Schlafgemach seines Herrn tritt, und den Schlüssel zu demselben so eben abgezogen hat. Den Finger auf den Mund legend, bedeutet sie der erschrockne Sklav, keinen Lerm zu machen, weil der Herzog eben eingeschlafen sey. „Freund,“ ruft Deveroux ihn an, „jetzt ist es Zeit zu lermen.“ Unter diesen Worten rennt er gegen die verschlossene Thüre, die auch von innen verriegelt ist, und sprengt sie mit einem Fußtritte.

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[409/0417] Drohungen, welche Neumann und Illo bey der Tafel ausgestoßen, man sieht die Sachsen und Schweden schon in der Nähe von Eger mit einer furchtbaren Armee, und keine Rettung als in dem schleunigen Untergange des Verräthers. Es bleibt also bey dem ersten Entschluß, und der schon bereit gehaltene Mörder, Hauptmann Deveroux, ein Irländer, erhält den blutigen Befehl. Während daß jene drey auf der Burg von Eger sein Schicksal bestimmten, beschäftigte sich Wallenstein in einer Unterredung mit Seni, es in den Sternen zu lesen. „Die Gefahr ist noch nicht vorüber,“ sagte der Astrolog mit prophetischem Geiste. „Sie ist es,“ sagte der Herzog, der an dem Himmel selbst seinen Willen wollte durchgesetzt haben. „Aber daß Du mit nächstem wirst in den Kerker geworfen werden,“ fuhr er mit gleich prophetischem Geiste fort, „das, Freund Seni, steht in den Sternen geschrieben!“ Der Astrolog hatte sich beurlaubt, und Wallenstein war zu Bette, als Hauptmann Deveroux mit sechs Hellebardierern vor seiner Wohnung erschien, und von der Wache, der es nichts außerordentliches war, ihn zu einer ungewöhnlichen Zeit bey dem General aus- und eingehen zu sehen, ohne Schwierigkeit eingelassen wurde. Ein Page, der ihm auf der Treppe begegnet, und Lerm machen will, wird mit einer Pike durchstochen. In dem Vorzimmer stoßen die Mörder auf einen Kammerdiener, der aus dem Schlafgemach seines Herrn tritt, und den Schlüssel zu demselben so eben abgezogen hat. Den Finger auf den Mund legend, bedeutet sie der erschrockne Sklav, keinen Lerm zu machen, weil der Herzog eben eingeschlafen sey. „Freund,“ ruft Deveroux ihn an, „jetzt ist es Zeit zu lermen.“ Unter diesen Worten rennt er gegen die verschlossene Thüre, die auch von innen verriegelt ist, und sprengt sie mit einem Fußtritte.

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Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Geschichte des dreyßigjährigen Kriegs. Frankfurt u. a., 1792, S. 409. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_krieg_1792/417>, abgerufen am 22.11.2024.