Schiller, Friedrich: Der Geisterseher. Leipzig, 1789.Wer weiß, wie er aussehen mag, dein Sohn Je¬ "Was soll das bedeuten? murmelte alles. "Der Mönch war unterdessen zum Schenktisch "Woher ihr auch seyn mögt, ehrwürdiger "Nie, glaube ich, ward eine Gesundheit mit "Ein Glas steht noch voll da -- Warum "Bebend empfing Lorenzo das Glas aus des "Das ist meines Mörders Stimme, rief eine te E 5
Wer weiß, wie er ausſehen mag, dein Sohn Je¬ „Was ſoll das bedeuten? murmelte alles. „Der Mönch war unterdeſſen zum Schenktiſch „Woher ihr auch ſeyn mögt, ehrwürdiger „Nie, glaube ich, ward eine Geſundheit mit „Ein Glas ſteht noch voll da — Warum „Bebend empfing Lorenzo das Glas aus des „Das iſt meines Mörders Stimme, rief eine te E 5
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Wer weiß, wie er ausſehen mag, dein Sohn Je¬
ronymo! — Laß ihn die Stimme hören, die er
zum leztenmal hörte! — Bitte deinen Sohn Lo¬
renzo, daß er ihn rufe.“
„Was ſoll das bedeuten? murmelte alles.
Lorenzo veränderte die Farbe. Ich läugne nicht,
daß mir das Haar anfing zu ſteigen.“
„Der Mönch war unterdeſſen zum Schenktiſch
getreten, wo er ein volles Weinglas ergriff, und
an die Lippen ſezte — „Das Andenken unſers
theuern Jeronymo!“ rief er. „Wer den Verſtor¬
benen lieb hatte, thue mir's nach.“
„Woher ihr auch ſeyn mögt, ehrwürdiger
Herr, rief endlich der Marcheſe. Ihr habt einen
theuern Namen genannt. Seyd mir willkommen!
— Kommt, meine Freunde! (indem er ſich gegen
uns kehrte, und die Gläſer herum gehen ließ)
laßt einen Fremdling uns nicht beſchämen! — Dem
Andenken meines Sohnes Jeronymo!“
„Nie, glaube ich, ward eine Geſundheit mit
ſo ſchlimmen Muthe getrunken.“
„Ein Glas ſteht noch voll da — Warum
weigert ſich mein Sohn Lorenzo, auf dieſen freund¬
lichen Trunk Beſcheid zu thun?“
„Bebend empfing Lorenzo das Glas aus des
Franziskaners Hand — bebend brachte er's an den
Mund — „Meinem vielgeliebten Bruder Jero¬
nymo!“ ſtammelte er, und ſchauernd ſezte er's
nieder.“
„Das iſt meines Mörders Stimme, rief eine
fürchterliche Geſtalt, die auf einmal in unſrer Mit¬
te
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