Schiller, Friedrich: Der Geisterseher. Leipzig, 1789.menier zugeschrieben. Jetzt war's am Tage, von Dieser schwieg noch immer, die Augen starr In dieser Lage fand uns Civitella, der sich mit "Ich N 4
menier zugeſchrieben. Jetzt war's am Tage, von Dieſer ſchwieg noch immer, die Augen ſtarr In dieſer Lage fand uns Civitella, der ſich mit „Ich N 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0207" n="199"/> menier zugeſchrieben. Jetzt war's am Tage, von<lb/> wem ſie herrührte. Apoſtaſie! — Aber weſſen<lb/> Intereſſe kann es ſeyn, meinen Herrn ſo abſcheu¬<lb/> lich und ſo platt zu verläumden? Ich fürchte, es<lb/> iſt ein Stückchen von dem Prinzen von * * d * *,<lb/> der es durchſetzen will, unſern Herrn aus Venedig<lb/> zu entfernen.</p><lb/> <p>Dieſer ſchwieg noch immer, die Augen ſtarr<lb/> vor ſich hingeworfen. Sein Stillſchweigen ängſtigte<lb/> mich. Ich warf mich zu ſeinen Füßen. Um Got¬<lb/> tes willen, gnädigſter Prinz, rief ich aus, be¬<lb/> ſchließen Sie nichts gewaltſames. Sie ſollen, Sie<lb/> werden die vollſtändigſte Genugthuung haben.<lb/> Ueberlaſſen <hi rendition="#g">Sie mir</hi> dieſe Sache. Senden Sie<lb/> mich hin. Es iſt unter Ihrer Würde, Sich gegen<lb/> ſolche Beſchuldigungen zu verantworten, aber <hi rendition="#g">mir</hi><lb/> erlauben Sie, es zu thun. Der Verläumder muß<lb/> genannt, und dem * * * die Augen geöffnet werden.</p><lb/> <p>In dieſer Lage fand uns Civitella, der ſich mit<lb/> Erſtaunen nach der Urſache unſrer Beſtürzung er¬<lb/> kundigte. Z * * * und ich ſchwiegen. Der Prinz<lb/> aber, der zwiſchen ihm und uns ſchon lange keinen<lb/> Unterſchied mehr zu machen gewohnt iſt, auch noch<lb/> in zu heftiger Wallung war, um in dieſem Augen¬<lb/> blick der Klugheit Gehör zu geben, befahl uns,<lb/> ihm den Brief mitzutheilen. Ich wollte zögern,<lb/> aber der Prinz riß ihn mir aus der Hand und gab<lb/> ihn ſelbſt dem Marcheſe.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">„Ich<lb/></fw> <fw place="bottom" type="sig">N 4<lb/></fw> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [199/0207]
menier zugeſchrieben. Jetzt war's am Tage, von
wem ſie herrührte. Apoſtaſie! — Aber weſſen
Intereſſe kann es ſeyn, meinen Herrn ſo abſcheu¬
lich und ſo platt zu verläumden? Ich fürchte, es
iſt ein Stückchen von dem Prinzen von * * d * *,
der es durchſetzen will, unſern Herrn aus Venedig
zu entfernen.
Dieſer ſchwieg noch immer, die Augen ſtarr
vor ſich hingeworfen. Sein Stillſchweigen ängſtigte
mich. Ich warf mich zu ſeinen Füßen. Um Got¬
tes willen, gnädigſter Prinz, rief ich aus, be¬
ſchließen Sie nichts gewaltſames. Sie ſollen, Sie
werden die vollſtändigſte Genugthuung haben.
Ueberlaſſen Sie mir dieſe Sache. Senden Sie
mich hin. Es iſt unter Ihrer Würde, Sich gegen
ſolche Beſchuldigungen zu verantworten, aber mir
erlauben Sie, es zu thun. Der Verläumder muß
genannt, und dem * * * die Augen geöffnet werden.
In dieſer Lage fand uns Civitella, der ſich mit
Erſtaunen nach der Urſache unſrer Beſtürzung er¬
kundigte. Z * * * und ich ſchwiegen. Der Prinz
aber, der zwiſchen ihm und uns ſchon lange keinen
Unterſchied mehr zu machen gewohnt iſt, auch noch
in zu heftiger Wallung war, um in dieſem Augen¬
blick der Klugheit Gehör zu geben, befahl uns,
ihm den Brief mitzutheilen. Ich wollte zögern,
aber der Prinz riß ihn mir aus der Hand und gab
ihn ſelbſt dem Marcheſe.
„Ich
N 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |