Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787.Fünfter Akt. König. Ich erneure einen Auftritt vergangner Jahre. Philipp der Infant hohlt Rath bei seinem Lehrer. Großinquisitor. Rath bedurfte mein Zögling Karl ihr großer Vater niemals. König. Um so viel glücklicher war er. Ich habe Sie bitten lassen, weil ich Ihren Beistand erborgen muß. Großinquisitor. Der Kirche oder meinen? König. Der Kirche Arm und Ihren Geist. Nach einer Pause. Ich habe gemordet, Kardinal, und keine Ruhe -- Großinquisitor. Weßwegen haben Sie gemordet? Fünfter Akt. König. Ich erneure einen Auftritt vergangner Jahre. Philipp der Infant hohlt Rath bei ſeinem Lehrer. Großinquiſitor. Rath bedurfte mein Zögling Karl ihr großer Vater niemals. König. Um ſo viel glücklicher war er. Ich habe Sie bitten laſſen, weil ich Ihren Beiſtand erborgen muß. Großinquiſitor. Der Kirche oder meinen? König. Der Kirche Arm und Ihren Geiſt. Nach einer Pauſe. Ich habe gemordet, Kardinal, und keine Ruhe — Großinquiſitor. Weßwegen haben Sie gemordet? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0495" n="483"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Fünfter Akt</hi>.</fw><lb/> <sp who="#KOENIG"> <speaker><hi rendition="#g">König</hi>.</speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Ich erneure einen Auftritt</hi><lb/> vergangner Jahre. Philipp der Infant<lb/> hohlt Rath bei ſeinem Lehrer.</p> </sp><lb/> <sp who="#GROSS"> <speaker><hi rendition="#g">Großinquiſitor</hi>.</speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Rath bedurfte</hi><lb/> mein Zögling Karl ihr großer Vater niemals.</p> </sp><lb/> <sp who="#KOENIG"> <speaker><hi rendition="#g">König</hi>.</speaker><lb/> <p>Um ſo viel glücklicher war er. Ich habe<lb/> Sie bitten laſſen, weil ich Ihren Beiſtand<lb/> erborgen muß.</p> </sp><lb/> <sp who="#GROSS"> <speaker><hi rendition="#g">Großinquiſitor</hi>.</speaker><lb/> <p> <hi rendition="#et">Der Kirche oder meinen?</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#KOENIG"> <speaker><hi rendition="#g">König</hi>.</speaker><lb/> <p>Der Kirche Arm und Ihren Geiſt.</p><lb/> <stage>Nach einer Pauſe.</stage><lb/> <p><hi rendition="#et">Ich habe</hi><lb/> gemordet, Kardinal, und keine Ruhe —</p> </sp><lb/> <sp who="#GROSS"> <speaker><hi rendition="#g">Großinquiſitor</hi>.</speaker><lb/> <p>Weßwegen haben Sie gemordet?</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [483/0495]
Fünfter Akt.
König.
Ich erneure einen Auftritt
vergangner Jahre. Philipp der Infant
hohlt Rath bei ſeinem Lehrer.
Großinquiſitor.
Rath bedurfte
mein Zögling Karl ihr großer Vater niemals.
König.
Um ſo viel glücklicher war er. Ich habe
Sie bitten laſſen, weil ich Ihren Beiſtand
erborgen muß.
Großinquiſitor.
Der Kirche oder meinen?
König.
Der Kirche Arm und Ihren Geiſt.
Nach einer Pauſe.
Ich habe
gemordet, Kardinal, und keine Ruhe —
Großinquiſitor.
Weßwegen haben Sie gemordet?
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |