Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787.Erster Akt. als ihre königliche Tochter glücklichzu wissen auf dem Span'schen Thron. Königinn. Muß sie es nicht sein bei dem theuern Angedenken so zärtlicher Verwandten? bei der süßen Erinnerung an -- -- -- Sie haben viele Höfe besucht auf Ihren Reisen, Chevalier; den halben Norden, les' ich, durchgereis't -- In London waren Sie sehr lang'. Mondekar mißt den Marquis mit großen Augen. In London! Eboli. In London! -- Also hat der Chevalier die Ketzer-Königinn gesehen? -- Wie sah sie denn aus? Marquis. So schön beinahe, wie Prinzessinn Eboli auf -- einem Throne. Eboli. Schön! -- Mondekar? Erſter Akt. als ihre königliche Tochter glücklichzu wiſſen auf dem Span’ſchen Thron. Königinn. Muß ſie es nicht ſein bei dem theuern Angedenken ſo zärtlicher Verwandten? bei der ſüßen Erinnerung an — — — Sie haben viele Höfe beſucht auf Ihren Reiſen, Chevalier; den halben Norden, leſ’ ich, durchgereiſ’t — In London waren Sie ſehr lang’. Mondekar mißt den Marquis mit großen Augen. In London! Eboli. In London! — Alſo hat der Chevalier die Ketzer-Königinn geſehen? — Wie ſah ſie denn aus? Marquis. So ſchön beinahe, wie Prinzeſſinn Eboli auf — einem Throne. Eboli. Schön! — Mondekar? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#MAR"> <p><pb facs="#f0049" n="39"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Erſter Akt</hi>.</fw><lb/> als ihre königliche Tochter glücklich<lb/> zu wiſſen auf dem Span’ſchen Thron.</p> </sp><lb/> <sp who="#KOENIGI"> <speaker><hi rendition="#g">Königinn</hi>.</speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Muß ſie</hi><lb/> es nicht ſein bei dem theuern Angedenken<lb/> ſo zärtlicher Verwandten? bei der ſüßen<lb/> Erinnerung an — — — Sie haben viele<lb/> Höfe<lb/> beſucht auf Ihren Reiſen, Chevalier;<lb/> den halben Norden, leſ’ ich, durchgereiſ’t —<lb/> In London waren Sie ſehr lang’.</p> </sp><lb/> <sp who="#MOND"> <speaker> <hi rendition="#g">Mondekar</hi> </speaker><lb/> <stage>mißt den Marquis mit großen Augen.</stage><lb/> <p> <hi rendition="#et">In London!</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#EBO"> <speaker><hi rendition="#g">Eboli</hi>.</speaker><lb/> <p>In London! — Alſo hat der Chevalier<lb/> die Ketzer-Königinn geſehen? — Wie<lb/> ſah ſie denn aus?</p> </sp><lb/> <sp who="#MAR"> <speaker><hi rendition="#g">Marquis</hi>.</speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">So ſchön beinahe, wie</hi><lb/> Prinzeſſinn Eboli auf — einem Throne.</p> </sp><lb/> <sp who="#EBO"> <speaker><hi rendition="#g">Eboli</hi>.</speaker><lb/> <p>Schön! — Mondekar?</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [39/0049]
Erſter Akt.
als ihre königliche Tochter glücklich
zu wiſſen auf dem Span’ſchen Thron.
Königinn.
Muß ſie
es nicht ſein bei dem theuern Angedenken
ſo zärtlicher Verwandten? bei der ſüßen
Erinnerung an — — — Sie haben viele
Höfe
beſucht auf Ihren Reiſen, Chevalier;
den halben Norden, leſ’ ich, durchgereiſ’t —
In London waren Sie ſehr lang’.
Mondekar
mißt den Marquis mit großen Augen.
In London!
Eboli.
In London! — Alſo hat der Chevalier
die Ketzer-Königinn geſehen? — Wie
ſah ſie denn aus?
Marquis.
So ſchön beinahe, wie
Prinzeſſinn Eboli auf — einem Throne.
Eboli.
Schön! — Mondekar?
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