Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787.Erster Akt. Vierter Auftritt. Königinn. Prinzessinn von Eboli. Königinn. Ich heiße Sie willkommen, Chevalier, auf Span'schem Boden. Marquis. Den ich noch nie mit so gerechtem Stolze mein Vaterland genannt als jetzt -- Königinn zu den beiden Damen. Der Marquis von Posa, der im Ritterspiel zu Rheims mit meinem Vater eine Lanze brach, und meine Farbe dreimal siegen machte -- Der erste seiner Nation, der mich den Ruhm empfinden lehrte, Königinn der Spanier zu sein. Zum Marquis sich wendend. Als wir im Louvre zum letztenmal uns sahen, Chevalier, da träumt' es Ihnen wohl noch nicht, daß Sie mein Gast sein würden in Kastilien. Erſter Akt. Vierter Auftritt. Königinn. Prinzeſſinn von Eboli. Königinn. Ich heiße Sie willkommen, Chevalier, auf Span’ſchem Boden. Marquis. Den ich noch nie mit ſo gerechtem Stolze mein Vaterland genannt als jetzt — Königinn zu den beiden Damen. Der Marquis von Poſa, der im Ritterſpiel zu Rheims mit meinem Vater eine Lanze brach, und meine Farbe dreimal ſiegen machte — Der erſte ſeiner Nation, der mich den Ruhm empfinden lehrte, Königinn der Spanier zu ſein. Zum Marquis ſich wendend. Als wir im Louvre zum letztenmal uns ſahen, Chevalier, da träumt’ es Ihnen wohl noch nicht, daß Sie mein Gaſt ſein würden in Kaſtilien. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0047" n="37"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Erſter Akt</hi>.</fw><lb/> <div n="3"> <head><hi rendition="#g">Vierter Auftritt</hi>.</head><lb/> <p><hi rendition="#g">Königinn</hi>. Prinzeſſinn von <hi rendition="#g">Eboli</hi>.<lb/> Marquiſinn von <hi rendition="#g">Mondekar</hi> und Marquis<lb/> von <hi rendition="#g">Poſa</hi>.</p><lb/> <sp who="#KOENIGI"> <speaker><hi rendition="#g">Königinn</hi>.</speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Ich heiße Sie</hi><lb/> willkommen, Chevalier, auf Span’ſchem Boden.</p> </sp><lb/> <sp who="#MAR"> <speaker><hi rendition="#g">Marquis</hi>.</speaker><lb/> <p>Den ich noch nie mit ſo gerechtem Stolze<lb/> mein Vaterland genannt als jetzt —</p> </sp><lb/> <sp who="#KOENIGI"> <speaker> <hi rendition="#g">Königinn</hi> </speaker><lb/> <stage>zu den beiden Damen.</stage><lb/> <p><hi rendition="#et">Der Marquis</hi><lb/> von Poſa, der im Ritterſpiel zu Rheims<lb/> mit meinem Vater eine Lanze brach,<lb/> und meine Farbe dreimal ſiegen machte —<lb/> Der erſte ſeiner Nation, der mich<lb/> den Ruhm empfinden lehrte, Königinn<lb/> der Spanier zu ſein.</p><lb/> <stage>Zum Marquis ſich wendend.</stage><lb/> <p><hi rendition="#et">Als wir im Louvre</hi><lb/> zum letztenmal uns ſahen, Chevalier,<lb/> da träumt’ es Ihnen wohl noch nicht, daß Sie<lb/> mein Gaſt ſein würden in Kaſtilien.</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [37/0047]
Erſter Akt.
Vierter Auftritt.
Königinn. Prinzeſſinn von Eboli.
Marquiſinn von Mondekar und Marquis
von Poſa.
Königinn.
Ich heiße Sie
willkommen, Chevalier, auf Span’ſchem Boden.
Marquis.
Den ich noch nie mit ſo gerechtem Stolze
mein Vaterland genannt als jetzt —
Königinn
zu den beiden Damen.
Der Marquis
von Poſa, der im Ritterſpiel zu Rheims
mit meinem Vater eine Lanze brach,
und meine Farbe dreimal ſiegen machte —
Der erſte ſeiner Nation, der mich
den Ruhm empfinden lehrte, Königinn
der Spanier zu ſein.
Zum Marquis ſich wendend.
Als wir im Louvre
zum letztenmal uns ſahen, Chevalier,
da träumt’ es Ihnen wohl noch nicht, daß Sie
mein Gaſt ſein würden in Kaſtilien.
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Zitationshilfe: | Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_domkarlos_1787/47>, abgerufen am 22.02.2025. |