Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787.Dom Karlos. Königinn. Aufgeopfert? Ich brauche nichts mehr. Stehn Sie auf. Es ist ein hartes Schicksal, aufgeopfert werden. Ich glaube Ihnen. Stehn Sie auf. -- Ist es schon lang', daß Sie den Grafen ausgeschlagen? Eboli aufstehend. O viele Monate. Prinz Karlos war noch auf der hohen Schule. Königinn stutzt und sieht sie mit forschenden Augen an. Haben Sie Sich auch geprüft, aus welchen Gründen? Eboli mit einiger Heftigkeit. Niemals kann es geschehen, meine Königinn, aus tausend Gründen niemals. Königinn sehr ernsthaft. Mehr als Einer ist zu viel. Sie können ihn nicht schätzen -- das ist mir genug. Nichts mehr davon. Dom Karlos. Königinn. Aufgeopfert? Ich brauche nichts mehr. Stehn Sie auf. Es iſt ein hartes Schickſal, aufgeopfert werden. Ich glaube Ihnen. Stehn Sie auf. — Iſt es ſchon lang’, daß Sie den Grafen ausgeſchlagen? Eboli aufſtehend. O viele Monate. Prinz Karlos war noch auf der hohen Schule. Königinn ſtutzt und ſieht ſie mit forſchenden Augen an. Haben Sie Sich auch geprüft, aus welchen Gründen? Eboli mit einiger Heftigkeit. Niemals kann es geſchehen, meine Königinn, aus tauſend Gründen niemals. Königinn ſehr ernſthaft. Mehr als Einer iſt zu viel. Sie können ihn nicht ſchätzen — das iſt mir genug. Nichts mehr davon. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0044" n="34"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Dom Karlos</hi>.</fw><lb/> <sp who="#KOENIGI"> <speaker><hi rendition="#g">Königinn</hi>.</speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Aufgeopfert?</hi><lb/> Ich brauche nichts mehr. Stehn Sie auf.<lb/> Es iſt<lb/> ein hartes Schickſal, aufgeopfert werden.<lb/> Ich glaube Ihnen. Stehn Sie auf. — Iſt es<lb/> ſchon lang’, daß Sie den Grafen ausgeſchlagen?</p> </sp><lb/> <sp who="#EBO"> <speaker> <hi rendition="#g">Eboli</hi> </speaker> <stage>aufſtehend.</stage><lb/> <p>O viele Monate. Prinz Karlos war<lb/> noch auf der hohen Schule.</p> </sp><lb/> <sp who="#KOENIGI"> <speaker> <hi rendition="#g">Königinn</hi> </speaker><lb/> <stage>ſtutzt und ſieht ſie mit forſchenden Augen an.</stage><lb/> <p><hi rendition="#et">Haben Sie</hi><lb/> Sich auch geprüft, aus welchen Gründen?</p> </sp><lb/> <sp who="#EBO"> <speaker> <hi rendition="#g">Eboli</hi> </speaker><lb/> <stage>mit einiger Heftigkeit.</stage><lb/> <p><hi rendition="#et">Niemals</hi><lb/> kann es geſchehen, meine Königinn,<lb/> aus tauſend Gründen niemals.</p> </sp><lb/> <sp who="#KOENIGI"> <speaker> <hi rendition="#g">Königinn</hi> </speaker> <stage>ſehr ernſthaft.</stage><lb/> <p><hi rendition="#et">Mehr als Einer iſt</hi><lb/> zu viel. Sie können ihn nicht ſchätzen — das<lb/> iſt mir genug. Nichts mehr davon.</p><lb/> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [34/0044]
Dom Karlos.
Königinn.
Aufgeopfert?
Ich brauche nichts mehr. Stehn Sie auf.
Es iſt
ein hartes Schickſal, aufgeopfert werden.
Ich glaube Ihnen. Stehn Sie auf. — Iſt es
ſchon lang’, daß Sie den Grafen ausgeſchlagen?
Eboli aufſtehend.
O viele Monate. Prinz Karlos war
noch auf der hohen Schule.
Königinn
ſtutzt und ſieht ſie mit forſchenden Augen an.
Haben Sie
Sich auch geprüft, aus welchen Gründen?
Eboli
mit einiger Heftigkeit.
Niemals
kann es geſchehen, meine Königinn,
aus tauſend Gründen niemals.
Königinn ſehr ernſthaft.
Mehr als Einer iſt
zu viel. Sie können ihn nicht ſchätzen — das
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Zitationshilfe: | Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_domkarlos_1787/44>, abgerufen am 16.02.2025. |