Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787.

Bild:
<< vorherige Seite
Fünfter Akt.
Marquis.
Du bist's.
Doch -- dieses Vorwurfs wegen nicht. Ver-
dient'
ich Einen, dann verdient' ich alle -- und
dann würd' ich so nicht vor Dir stehen.

Er nimmt sein Portefeuille heraus.
Hier
sind von den Briefen ein'ge wieder, die
Du in Verwahrung mir gegeben. Nimm
sie zu Dir.
Karlos
sieht mit Verwunderung bald die Briefe, bald den Mar-
quis an.

Wie?
Marquis.
Ich gebe sie Dir wieder,
weil sie in Deinen Händen sich'rer jetzt
sein dürften als in Meinen.
Karlos.
Was ist das?
Der König las sie also nicht? bekam
sie gar nicht zu Gesichte?
E e
Fünfter Akt.
Marquis.
Du biſt’s.
Doch — dieſes Vorwurfs wegen nicht. Ver-
dient’
ich Einen, dann verdient’ ich alle — und
dann würd’ ich ſo nicht vor Dir ſtehen.

Er nimmt ſein Portefeuille heraus.
Hier
ſind von den Briefen ein’ge wieder, die
Du in Verwahrung mir gegeben. Nimm
ſie zu Dir.
Karlos
ſieht mit Verwunderung bald die Briefe, bald den Mar-
quis an.

Wie?
Marquis.
Ich gebe ſie Dir wieder,
weil ſie in Deinen Händen ſich’rer jetzt
ſein dürften als in Meinen.
Karlos.
Was iſt das?
Der König las ſie alſo nicht? bekam
ſie gar nicht zu Geſichte?
E e
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0435" n="423"/>
            <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Fünfter Akt</hi>.</fw><lb/>
            <sp who="#MAR">
              <speaker><hi rendition="#g">Marquis</hi>.</speaker><lb/>
              <p><hi rendition="#et">Du bi&#x017F;t&#x2019;s.</hi><lb/>
Doch &#x2014; die&#x017F;es Vorwurfs wegen nicht. Ver-<lb/>
dient&#x2019;<lb/>
ich Einen, dann verdient&#x2019; ich alle &#x2014; und<lb/>
dann würd&#x2019; ich <hi rendition="#g">&#x017F;o</hi> nicht vor Dir &#x017F;tehen.</p><lb/>
              <stage>Er nimmt &#x017F;ein Portefeuille heraus.</stage><lb/>
              <p><hi rendition="#et">Hier</hi><lb/>
&#x017F;ind von den Briefen ein&#x2019;ge wieder, die<lb/>
Du in Verwahrung mir gegeben. Nimm<lb/>
&#x017F;ie zu Dir.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#KAR">
              <speaker> <hi rendition="#g">Karlos</hi> </speaker><lb/>
              <stage>&#x017F;ieht mit Verwunderung bald die Briefe, bald den Mar-<lb/>
quis an.</stage><lb/>
              <p> <hi rendition="#et">Wie?</hi> </p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#MAR">
              <speaker><hi rendition="#g">Marquis</hi>.</speaker><lb/>
              <p><hi rendition="#et">Ich gebe &#x017F;ie Dir wieder,</hi><lb/>
weil &#x017F;ie in Deinen Händen &#x017F;ich&#x2019;rer jetzt<lb/>
&#x017F;ein dürften als in Meinen.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#KAR">
              <speaker><hi rendition="#g">Karlos</hi>.</speaker><lb/>
              <p><hi rendition="#et">Was i&#x017F;t das?</hi><lb/>
Der König las &#x017F;ie al&#x017F;o nicht? bekam<lb/>
&#x017F;ie gar nicht zu Ge&#x017F;ichte?</p>
            </sp><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">E e</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[423/0435] Fünfter Akt. Marquis. Du biſt’s. Doch — dieſes Vorwurfs wegen nicht. Ver- dient’ ich Einen, dann verdient’ ich alle — und dann würd’ ich ſo nicht vor Dir ſtehen. Er nimmt ſein Portefeuille heraus. Hier ſind von den Briefen ein’ge wieder, die Du in Verwahrung mir gegeben. Nimm ſie zu Dir. Karlos ſieht mit Verwunderung bald die Briefe, bald den Mar- quis an. Wie? Marquis. Ich gebe ſie Dir wieder, weil ſie in Deinen Händen ſich’rer jetzt ſein dürften als in Meinen. Karlos. Was iſt das? Der König las ſie alſo nicht? bekam ſie gar nicht zu Geſichte? E e

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_domkarlos_1787
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_domkarlos_1787/435
Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787, S. 423. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_domkarlos_1787/435>, abgerufen am 22.11.2024.