Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787.Dom Karlos. Infantinn hängt sich erschrocken an ihre Mutter. Der König zürnt, und meine schöne Mutter weint. König stößt das Kind unsanft von der Königinn. Geh hin und klag' es Deinem Vater. Königinn mit Sanftmuth und Würde, aber mit zitternder Stimme. Dieses Kind muß ich doch sicher stellen vor Mißhandlung. Komm mit mir, meine Tochter. Sie nimmt sie auf den Arm. Wenn der König Dich nicht mehr kennen will, so muß ich jen- seits der Pyrenäen Bürgen kommen lassen, die unsre Sache führen. Sie will gehen. König betreten. Königinn? Dom Karlos. Infantinn hängt ſich erſchrocken an ihre Mutter. Der König zürnt, und meine ſchöne Mutter weint. König ſtößt das Kind unſanft von der Königinn. Geh hin und klag’ es Deinem Vater. Königinn mit Sanftmuth und Würde, aber mit zitternder Stimme. Dieſes Kind muß ich doch ſicher ſtellen vor Mißhandlung. Komm mit mir, meine Tochter. Sie nimmt ſie auf den Arm. Wenn der König Dich nicht mehr kennen will, ſo muß ich jen- ſeits der Pyrenäen Bürgen kommen laſſen, die unſre Sache führen. Sie will gehen. König betreten. Königinn? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0350" n="338"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#g">Dom Karlos.</hi> </fw><lb/> <sp who="#INF"> <speaker> <hi rendition="#g">Infantinn</hi> </speaker><lb/> <stage>hängt ſich erſchrocken an ihre Mutter.</stage><lb/> <p><hi rendition="#et">Der König zürnt,</hi><lb/> und meine ſchöne Mutter weint.</p> </sp><lb/> <sp who="#KOENIG"> <speaker> <hi rendition="#g">König</hi> </speaker><lb/> <stage>ſtößt das Kind unſanft von der Königinn.</stage><lb/> <p><hi rendition="#et">Geh hin</hi><lb/> und klag’ es Deinem Vater.</p> </sp><lb/> <sp who="#KOENIGI"> <speaker> <hi rendition="#g">Königinn</hi> </speaker><lb/> <stage>mit Sanftmuth und Würde, aber mit zitternder<lb/> Stimme.</stage><lb/> <p><hi rendition="#et">Dieſes Kind</hi><lb/> muß ich doch ſicher ſtellen vor Mißhandlung.<lb/> Komm mit mir, meine Tochter.</p><lb/> <stage>Sie nimmt ſie auf den Arm.</stage><lb/> <p><hi rendition="#et">Wenn der König</hi><lb/> Dich nicht mehr kennen will, ſo muß ich jen-<lb/> ſeits<lb/> der Pyrenäen Bürgen kommen laſſen,<lb/> die unſre Sache führen.</p><lb/> <stage>Sie will gehen.</stage> </sp><lb/> <sp who="#KOENIG"> <speaker> <hi rendition="#g">König</hi> </speaker> <stage>betreten.</stage><lb/> <p> <hi rendition="#et">Königinn?</hi> </p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [338/0350]
Dom Karlos.
Infantinn
hängt ſich erſchrocken an ihre Mutter.
Der König zürnt,
und meine ſchöne Mutter weint.
König
ſtößt das Kind unſanft von der Königinn.
Geh hin
und klag’ es Deinem Vater.
Königinn
mit Sanftmuth und Würde, aber mit zitternder
Stimme.
Dieſes Kind
muß ich doch ſicher ſtellen vor Mißhandlung.
Komm mit mir, meine Tochter.
Sie nimmt ſie auf den Arm.
Wenn der König
Dich nicht mehr kennen will, ſo muß ich jen-
ſeits
der Pyrenäen Bürgen kommen laſſen,
die unſre Sache führen.
Sie will gehen.
König betreten.
Königinn?
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Zitationshilfe: | Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787, S. 338. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_domkarlos_1787/350>, abgerufen am 16.02.2025. |