Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787.Vierter Akt. Ich kann's und will's -- Dann wehe mir undIhnen, Elisabeth! Königinn. Was hab' ich denn begangen? König. Dann meinetwegen fließe Blut -- Königinn. So weit ist es gekommen -- Gott! König. Die Christenheit erschrecke über eine That! -- Ich kenne mich selbst nicht mehr -- ich ehre keine Sitte und keine Stimme der Natur und keinen Vertrag der Nationen mehr -- Königinn. Wie sehr beklag' ich Eure Majestät -- König außer Fassung. Beklagen! Das Mitleid einer Buhlerinn -- Vierter Akt. Ich kann’s und will’s — Dann wehe mir undIhnen, Eliſabeth! Königinn. Was hab’ ich denn begangen? König. Dann meinetwegen fließe Blut — Königinn. So weit iſt es gekommen — Gott! König. Die Chriſtenheit erſchrecke über eine That! — Ich kenne mich ſelbſt nicht mehr — ich ehre keine Sitte und keine Stimme der Natur und keinen Vertrag der Nationen mehr — Königinn. Wie ſehr beklag’ ich Eure Majeſtät — König außer Faſſung. Beklagen! Das Mitleid einer Buhlerinn — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#KOENIG"> <p><pb facs="#f0349" n="337"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Vierter Akt.</hi></fw><lb/> Ich kann’s und will’s — Dann wehe mir und<lb/> Ihnen,<lb/> Eliſabeth!</p> </sp><lb/> <sp who="#KOENIGI"> <speaker> <hi rendition="#g">Königinn.</hi> </speaker><lb/> <p> <hi rendition="#c">Was hab’ ich denn begangen?</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#KOENIG"> <speaker> <hi rendition="#g">König.</hi> </speaker><lb/> <p>Dann meinetwegen fließe Blut —</p> </sp><lb/> <sp who="#KOENIGI"> <speaker> <hi rendition="#g">Königinn.</hi> </speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">So weit</hi><lb/> iſt es gekommen — Gott!</p> </sp><lb/> <sp who="#KOENIG"> <speaker> <hi rendition="#g">König.</hi> </speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Die Chriſtenheit</hi><lb/> erſchrecke über eine That! — Ich kenne<lb/> mich ſelbſt nicht mehr — ich ehre keine Sitte<lb/> und keine Stimme der Natur und keinen<lb/> Vertrag der Nationen mehr —</p> </sp><lb/> <sp who="#KOENIGI"> <speaker> <hi rendition="#g">Königinn.</hi> </speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Wie ſehr</hi><lb/> beklag’ ich Eure Majeſtät —</p> </sp><lb/> <sp who="#KOENIG"> <speaker> <hi rendition="#g">König</hi> </speaker> <stage>außer Faſſung.</stage><lb/> <p><hi rendition="#et">Beklagen!</hi><lb/> Das Mitleid einer Buhlerinn —</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [337/0349]
Vierter Akt.
Ich kann’s und will’s — Dann wehe mir und
Ihnen,
Eliſabeth!
Königinn.
Was hab’ ich denn begangen?
König.
Dann meinetwegen fließe Blut —
Königinn.
So weit
iſt es gekommen — Gott!
König.
Die Chriſtenheit
erſchrecke über eine That! — Ich kenne
mich ſelbſt nicht mehr — ich ehre keine Sitte
und keine Stimme der Natur und keinen
Vertrag der Nationen mehr —
Königinn.
Wie ſehr
beklag’ ich Eure Majeſtät —
König außer Faſſung.
Beklagen!
Das Mitleid einer Buhlerinn —
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Zitationshilfe: | Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787, S. 337. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_domkarlos_1787/349>, abgerufen am 16.02.2025. |