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Scheyb, Franz Christoph von: Theresiade. Bd. 2. Wien, 1746.

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Theresiade
"Das Schiff erhebet sich in aufgethürmtem Stolz,
"Und pranget mit dem Glanz des Kunst-geschnizten Golds.
"Ein wahres Pracht-Gebäu! ein Wohlfart-reiches Wesen!
200"Ein starcker Haupt-Beweis die Fragen aufzulösen!
"Da schallt gewiß der Ruff: je blutiger der Krieg,
"Um so Ruhmwürdiger und grösser ist der Sieg!
"Je schwerer Könige der Krone Recht erfechten,
"Je prächtiger sieht man ihr Haupt in Lorber flechten.
205"Es wird ein Ebenbild der stärcksten Kriegerinn,
"Der ersten Frau der Welt, der größten Siegerinn,
"Den Augen dieses Volcks und allen Erden-Kreisen,
"Ja gar der Nachwelt selbst sich durch die Schifffart weisen.
"O Welt-gepriesnes Haupt! glorreiche Königinn!
210"Jch sehe diesen Pomp schon in dem frohen Sinn!
"Ein überirrdisches verhimmeltes Erscheinen
"Wird so der Feind als Freund an dir zu sehn vermeinen.
"Mir sagt das Herz: daß auch selbst meine Majestät
"Bey deiner Gegenwart, beglückte Frau! vergeht.
215"Wir werden dich vielleicht zum dritten Mahl gekrönet,
"Und etwan mit dem Feind, zum Theil doch, ausgesöhnet
"Jn dieser Ankunft sehn. Und du getreuer Fluß
"Der du Gewalt erfuhrst; daher zu ihrem Fuß
"Um Zuflucht dich begabst, so lang du noch wirst fliessen,
220"So lang wird auch die Welt die Frau bewundern müssen.
"Jch
Thereſiade
„Das Schiff erhebet ſich in aufgethuͤrmtem Stolz,
„Und pranget mit dem Glanz des Kunſt-geſchnizten Golds.
„Ein wahres Pracht-Gebaͤu! ein Wohlfart-reiches Weſen!
200„Ein ſtarcker Haupt-Beweis die Fragen aufzuloͤſen!
„Da ſchallt gewiß der Ruff: je blutiger der Krieg,
„Um ſo Ruhmwuͤrdiger und groͤſſer iſt der Sieg!
„Je ſchwerer Koͤnige der Krone Recht erfechten,
„Je praͤchtiger ſieht man ihr Haupt in Lorber flechten.
205„Es wird ein Ebenbild der ſtaͤrckſten Kriegerinn,
„Der erſten Frau der Welt, der groͤßten Siegerinn,
„Den Augen dieſes Volcks und allen Erden-Kreiſen,
„Ja gar der Nachwelt ſelbſt ſich durch die Schifffart weiſen.
„O Welt-geprieſnes Haupt! glorreiche Koͤniginn!
210„Jch ſehe dieſen Pomp ſchon in dem frohen Sinn!
„Ein uͤberirꝛdiſches verhimmeltes Erſcheinen
„Wird ſo der Feind als Freund an dir zu ſehn vermeinen.
„Mir ſagt das Herz: daß auch ſelbſt meine Majeſtaͤt
„Bey deiner Gegenwart, begluͤckte Frau! vergeht.
215„Wir werden dich vielleicht zum dritten Mahl gekroͤnet,
„Und etwan mit dem Feind, zum Theil doch, ausgeſoͤhnet
„Jn dieſer Ankunft ſehn. Und du getreuer Fluß
„Der du Gewalt erfuhrſt; daher zu ihrem Fuß
„Um Zuflucht dich begabſt, ſo lang du noch wirſt flieſſen,
220„So lang wird auch die Welt die Frau bewundern muͤſſen.
„Jch
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[0154] Thereſiade „Das Schiff erhebet ſich in aufgethuͤrmtem Stolz, „Und pranget mit dem Glanz des Kunſt-geſchnizten Golds. „Ein wahres Pracht-Gebaͤu! ein Wohlfart-reiches Weſen! „Ein ſtarcker Haupt-Beweis die Fragen aufzuloͤſen! „Da ſchallt gewiß der Ruff: je blutiger der Krieg, „Um ſo Ruhmwuͤrdiger und groͤſſer iſt der Sieg! „Je ſchwerer Koͤnige der Krone Recht erfechten, „Je praͤchtiger ſieht man ihr Haupt in Lorber flechten. „Es wird ein Ebenbild der ſtaͤrckſten Kriegerinn, „Der erſten Frau der Welt, der groͤßten Siegerinn, „Den Augen dieſes Volcks und allen Erden-Kreiſen, „Ja gar der Nachwelt ſelbſt ſich durch die Schifffart weiſen. „O Welt-geprieſnes Haupt! glorreiche Koͤniginn! „Jch ſehe dieſen Pomp ſchon in dem frohen Sinn! „Ein uͤberirꝛdiſches verhimmeltes Erſcheinen „Wird ſo der Feind als Freund an dir zu ſehn vermeinen. „Mir ſagt das Herz: daß auch ſelbſt meine Majeſtaͤt „Bey deiner Gegenwart, begluͤckte Frau! vergeht. „Wir werden dich vielleicht zum dritten Mahl gekroͤnet, „Und etwan mit dem Feind, zum Theil doch, ausgeſoͤhnet „Jn dieſer Ankunft ſehn. Und du getreuer Fluß „Der du Gewalt erfuhrſt; daher zu ihrem Fuß „Um Zuflucht dich begabſt, ſo lang du noch wirſt flieſſen, „So lang wird auch die Welt die Frau bewundern muͤſſen. „Jch

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Zitationshilfe: Scheyb, Franz Christoph von: Theresiade. Bd. 2. Wien, 1746, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheyb_theresiade02_1746/154>, abgerufen am 24.11.2024.