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Scheyb, Franz Christoph von: Theresiade. Bd. 2. Wien, 1746.

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Zwölfftes Buch.
"Wie fröhlich hatte nicht das Land damahls erthönt?
"Hat sich nicht Alt und Jung nach unserm Schiff gesähnt?
175"Wir schwammen ja daher, als müßten Flutt und Wellen
"Auf unsers Haupts Befehl sich zum Gehorsam stellen.
"Sie rollt- und schwelleten und welzten sich so schön,
"Als freuten sie sich selbst die Last des Schiffs zu sehn.
"Sie trugen uns so sanft, als hätt der Fluß auch Hände.
180
Die Majestät fiel ein: "Erwarten wir das Ende!
"Welch unerhörter Tag der Freuden geht mir vor?
"Jch sehe diesen Hof schon wieder an dem Thor
"Glückwünschungen des Volcks in Fröhlichkeit empfangen,
"Und mit noch einer Kron allhier zurück gelangen.
185"Jch bilde mir schon ein, wie manches Siegs-Gerüst
"Ruhm, Ehren und Triumpf in goldne Bögen schließt;
"Wie sich Theresia von diesem Kreiß umrungen
"Auf einem Schiff, mit Palm und Lorber umgeschlungen,
"Dem Volck, dem frohen Volck zur Lust vor Augen stellt,
190"Und dieses Vaterland als eine Soun' erhellt.
"Jch sehe wie das Glück sich um die Flaggen schwinget;
"Wie jeder Ruder-Schlag uns neue Wohlfart bringet.
"Anstatt des Seegel-Tuchs schwingt sich ein Purpur-Dach
"Geschlungen in die Luft; dem schwebt ein anders nach,
195"Und deckt des Schiffs Gebäu durch sein gelindes Wehen,
"Doch daß man das Gepräng der Hof-Stadt könne sehen.
"Das
Zwoͤlfftes Buch.
„Wie froͤhlich hatte nicht das Land damahls erthoͤnt?
„Hat ſich nicht Alt und Jung nach unſerm Schiff geſaͤhnt?
175„Wir ſchwammen ja daher, als muͤßten Flutt und Wellen
„Auf unſers Haupts Befehl ſich zum Gehorſam ſtellen.
„Sie rollt- und ſchwelleten und welzten ſich ſo ſchoͤn,
„Als freuten ſie ſich ſelbſt die Laſt des Schiffs zu ſehn.
„Sie trugen uns ſo ſanft, als haͤtt der Fluß auch Haͤnde.
180
Die Majeſtaͤt fiel ein: „Erwarten wir das Ende!
„Welch unerhoͤrter Tag der Freuden geht mir vor?
„Jch ſehe dieſen Hof ſchon wieder an dem Thor
„Gluͤckwuͤnſchungen des Volcks in Froͤhlichkeit empfangen,
„Und mit noch einer Kron allhier zuruͤck gelangen.
185„Jch bilde mir ſchon ein, wie manches Siegs-Geruͤſt
„Ruhm, Ehren und Triumpf in goldne Boͤgen ſchließt;
„Wie ſich Thereſia von dieſem Kreiß umrungen
„Auf einem Schiff, mit Palm und Lorber umgeſchlungen,
„Dem Volck, dem frohen Volck zur Luſt vor Augen ſtellt,
190„Und dieſes Vaterland als eine Soun’ erhellt.
„Jch ſehe wie das Gluͤck ſich um die Flaggen ſchwinget;
„Wie jeder Ruder-Schlag uns neue Wohlfart bringet.
„Anſtatt des Seegel-Tuchs ſchwingt ſich ein Purpur-Dach
„Geſchlungen in die Luft; dem ſchwebt ein anders nach,
195„Und deckt des Schiffs Gebaͤu durch ſein gelindes Wehen,
„Doch daß man das Gepraͤng der Hof-Stadt koͤnne ſehen.
„Das
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[0153] Zwoͤlfftes Buch. „Wie froͤhlich hatte nicht das Land damahls erthoͤnt? „Hat ſich nicht Alt und Jung nach unſerm Schiff geſaͤhnt? „Wir ſchwammen ja daher, als muͤßten Flutt und Wellen „Auf unſers Haupts Befehl ſich zum Gehorſam ſtellen. „Sie rollt- und ſchwelleten und welzten ſich ſo ſchoͤn, „Als freuten ſie ſich ſelbſt die Laſt des Schiffs zu ſehn. „Sie trugen uns ſo ſanft, als haͤtt der Fluß auch Haͤnde. Die Majeſtaͤt fiel ein: „Erwarten wir das Ende! „Welch unerhoͤrter Tag der Freuden geht mir vor? „Jch ſehe dieſen Hof ſchon wieder an dem Thor „Gluͤckwuͤnſchungen des Volcks in Froͤhlichkeit empfangen, „Und mit noch einer Kron allhier zuruͤck gelangen. „Jch bilde mir ſchon ein, wie manches Siegs-Geruͤſt „Ruhm, Ehren und Triumpf in goldne Boͤgen ſchließt; „Wie ſich Thereſia von dieſem Kreiß umrungen „Auf einem Schiff, mit Palm und Lorber umgeſchlungen, „Dem Volck, dem frohen Volck zur Luſt vor Augen ſtellt, „Und dieſes Vaterland als eine Soun’ erhellt. „Jch ſehe wie das Gluͤck ſich um die Flaggen ſchwinget; „Wie jeder Ruder-Schlag uns neue Wohlfart bringet. „Anſtatt des Seegel-Tuchs ſchwingt ſich ein Purpur-Dach „Geſchlungen in die Luft; dem ſchwebt ein anders nach, „Und deckt des Schiffs Gebaͤu durch ſein gelindes Wehen, „Doch daß man das Gepraͤng der Hof-Stadt koͤnne ſehen. „Das

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Zitationshilfe: Scheyb, Franz Christoph von: Theresiade. Bd. 2. Wien, 1746, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheyb_theresiade02_1746/153>, abgerufen am 28.11.2024.