Scheyb, Franz Christoph von: Theresiade. Bd. 1. Wien, 1746.
"Man sah der Königinn Arm, Wendung, Aug und Brust 550Bey diesem zweyten Sieg voll Munterkeit und Lust. "Der
„Man ſah der Koͤniginn Arm, Wendung, Aug und Bruſt 550Bey dieſem zweyten Sieg voll Munterkeit und Luſt. „Der
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Thereſiade
„Der Braun, der brafe Braun ſchnauft’, eilte, ſchnarchte, ſprunge,
„Jndem er ſich im Kreiß, als ob er floͤge, ſchwunge;
„Die Lanze ſenckte ſich gerad und ſo geſchickt,
„Daß, eh man noch das Ziel, den Kopf, den Stoß erblickt’,
„Der Tartar ſchon erhoͤht an ihrer Spize ſteckte,
„Und auf dem Ritter-Plaz gemeine Freud’ erweckte.
„Da ſie den Speer verließ, hielt ſie das Pferd nicht auf;
„Sie grieff nach der Piſtol in ſtets verfolgtem Lauf,
„Sie ſpannt und ſchwung das Rohr, verwandt die Hand und zielte;
„Das Pferd ſchien, als ob es den neuen Vorſaz fuͤhlte,
„Es lief weit munterer: an dem Gebiß und Zaum
„Vermehrte ſich der Rauch und unerſchrockne Schaum;
„Sein Lauf war ſchnell, jedoch gehorſam nach dem Zuͤgel,
„Als gaͤb ihm die Begier der Ehre Sporn und Fluͤgel.
„Jm Sprengen druckte ſie nach einem Mohren loß,
„Wodurch ſie deſſen Kopf von ſeinem Rumpfe ſchoß,
„Und gleich den Wurff-Pfeil nahm, ihn um die Scheitel drehte;
„Da der getreue Braun die ſtolze Naſe blaͤhte,
„Als haͤtt ein Feind das Schwert auf ſeine Frau gewezt,
„Und er aus Rach-Begier demſelben nachgeſezt:
„Jndem er ſo erfriſcht durch alle Reihen jagte,
„Daß ſchon der dritte Kopf vor ſeinem Anlauf zagte.
„Man ſah der Koͤniginn Arm, Wendung, Aug und Bruſt
Bey dieſem zweyten Sieg voll Munterkeit und Luſt.
„Der
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