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Scheyb, Franz Christoph von: Theresiade. Bd. 1. Wien, 1746.

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Fünftes Buch.
225"Er acht' in dem Gefecht bey Leistung seiner Pflicht,
"Wann nur der Streit gerecht, das Blut-vergiessen nicht;
"Sie müsse durch den Krieg, der unrecht angefangen
"Ruhm, Ehre, Sieg und Heil, und endlich Recht erlangen.
"Was nüzt ihr das Gespräch? ich stelle solches an,
230"Weil ich dadurch den Weeg zum Sieg bereiten kann.

"Der Gold- und Silber-Klang der Königlichen Stimme
"Bewircket, daß in ihm die Treu und Liebe glimme.

"Man stelle sich die Kraft des Feuer-Pulvers vor;
"Was bringt ein Korn davon vor eine Brunst empor?
235"Die sich den Blizen gleich so weit und breit entzündet,

"Als jenes noch ein Korn von seiner Tugend findet.
"So lauft die Wirckungs-Kraft der Königlichen Gnad,
"Sie nebengehet nicht auch den geringsten Grad;
"Sie schwinget sich und fliegt durch unsre Krieger-Schaaren,
240"Macht ihnen im Gezelt so wohl als in Gefahren

"Durch Einfluß meiner Kraft die schwerste That so leicht,
"Daß niemand vor dem Feind, nicht vor dem Tode weicht.
"Man trozet die Gefahr, ein jeder will sich rächen,
"Ein jeder sucht ein Reis von Lorbern abzubrechen;
245"Euch ruht dergleichen That noch in Erinnerung,

"Wie nur ein kleiner Schwarm der grösten Macht entsprung?
"Weil jedem lieber war, durch tausend Feindes Klingen,
"Durch Feuer, Mord und Tod in Sicherheit zu dringen,
"Als

Fuͤnftes Buch.
225„Er acht’ in dem Gefecht bey Leiſtung ſeiner Pflicht,
„Wann nur der Streit gerecht, das Blut-vergieſſen nicht;
„Sie muͤſſe durch den Krieg, der unrecht angefangen
„Ruhm, Ehre, Sieg und Heil, und endlich Recht erlangen.
„Was nuͤzt ihr das Geſpraͤch? ich ſtelle ſolches an,
230„Weil ich dadurch den Weeg zum Sieg bereiten kann.

„Der Gold- und Silber-Klang der Koͤniglichen Stimme
„Bewircket, daß in ihm die Treu und Liebe glimme.

„Man ſtelle ſich die Kraft des Feuer-Pulvers vor;
„Was bringt ein Korn davon vor eine Brunſt empor?
235„Die ſich den Blizen gleich ſo weit und breit entzuͤndet,

„Als jenes noch ein Korn von ſeiner Tugend findet.
„So lauft die Wirckungs-Kraft der Koͤniglichen Gnad,
„Sie nebengehet nicht auch den geringſten Grad;
„Sie ſchwinget ſich und fliegt durch unſre Krieger-Schaaren,
240„Macht ihnen im Gezelt ſo wohl als in Gefahren

„Durch Einfluß meiner Kraft die ſchwerſte That ſo leicht,
„Daß niemand vor dem Feind, nicht vor dem Tode weicht.
„Man trozet die Gefahr, ein jeder will ſich raͤchen,
„Ein jeder ſucht ein Reis von Lorbern abzubrechen;
245„Euch ruht dergleichen That noch in Erinnerung,

„Wie nur ein kleiner Schwarm der groͤſten Macht entſprung?
„Weil jedem lieber war, durch tauſend Feindes Klingen,
„Durch Feuer, Mord und Tod in Sicherheit zu dringen,
„Als
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[0158] Fuͤnftes Buch. „Er acht’ in dem Gefecht bey Leiſtung ſeiner Pflicht, „Wann nur der Streit gerecht, das Blut-vergieſſen nicht; „Sie muͤſſe durch den Krieg, der unrecht angefangen „Ruhm, Ehre, Sieg und Heil, und endlich Recht erlangen. „Was nuͤzt ihr das Geſpraͤch? ich ſtelle ſolches an, „Weil ich dadurch den Weeg zum Sieg bereiten kann. „Der Gold- und Silber-Klang der Koͤniglichen Stimme „Bewircket, daß in ihm die Treu und Liebe glimme. „Man ſtelle ſich die Kraft des Feuer-Pulvers vor; „Was bringt ein Korn davon vor eine Brunſt empor? „Die ſich den Blizen gleich ſo weit und breit entzuͤndet, „Als jenes noch ein Korn von ſeiner Tugend findet. „So lauft die Wirckungs-Kraft der Koͤniglichen Gnad, „Sie nebengehet nicht auch den geringſten Grad; „Sie ſchwinget ſich und fliegt durch unſre Krieger-Schaaren, „Macht ihnen im Gezelt ſo wohl als in Gefahren „Durch Einfluß meiner Kraft die ſchwerſte That ſo leicht, „Daß niemand vor dem Feind, nicht vor dem Tode weicht. „Man trozet die Gefahr, ein jeder will ſich raͤchen, „Ein jeder ſucht ein Reis von Lorbern abzubrechen; „Euch ruht dergleichen That noch in Erinnerung, „Wie nur ein kleiner Schwarm der groͤſten Macht entſprung? „Weil jedem lieber war, durch tauſend Feindes Klingen, „Durch Feuer, Mord und Tod in Sicherheit zu dringen, „Als

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Zitationshilfe: Scheyb, Franz Christoph von: Theresiade. Bd. 1. Wien, 1746, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheyb_theresiade01_1746/158>, abgerufen am 24.11.2024.