Scheyb, Franz Christoph von: Theresiade. Bd. 1. Wien, 1746.
"So zogen wir das Volck, das tapfre Volck zusammen "Mit dem wir von der Schlacht bald zu der andern kamen. "Wir wichen, und der Feind blieb auf dem Plaz entsezt, 310"So mehr als er sein Haupt nicht Lorber-werth geschäzt. "Ein trauriger Triumpf! den er mit Grimm verfluchte "Als er die gröste Macht in Blut und Sümpfen suchte. 306 "Was 306 [Spaltenumbruch]
Das blutige Treffen bey Cho-
tosiz den 16. Maji 1742. und was den [Spaltenumbruch] 6. Junij darauf in den Gegenden von Teyn/ Piseck/ Strakoniz etc. vorgefallen.
„So zogen wir das Volck, das tapfre Volck zuſammen „Mit dem wir von der Schlacht bald zu der andern kamen. „Wir wichen, und der Feind blieb auf dem Plaz entſezt, 310„So mehr als er ſein Haupt nicht Lorber-werth geſchaͤzt. „Ein trauriger Triumpf! den er mit Grimm verfluchte „Als er die groͤſte Macht in Blut und Suͤmpfen ſuchte. 306 „Was 306 [Spaltenumbruch]
Das blutige Treffen bey Cho-
toſiz den 16. Maji 1742. und was den [Spaltenumbruch] 6. Junij darauf in den Gegenden von Teyn/ Piſeck/ Strakoniz ꝛc. vorgefallen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg> <l> <pb facs="#f0129"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Thereſiade</hi> </fw> </l><lb/> <l>„Es iſt noch anderwaͤrts ein Feind von uns zu ſchlagen;</l><lb/> <l>„Auf! wende deinen Fahn es dorten auch zu wagen.</l><lb/> <l>„Kehr um und ſtuͤrz dich nicht vom Siegen in die Noth,</l><lb/> <l>„Die deine Tapferkeit dir, wie der Gegner, droht.<lb/><note place="left">295</note>„Die Knochen, wie du ſiehſt, verſchanzen dir die Weege,</l><lb/> <l>„Zuruͤck! es gibt fuͤr uns noch andre Sieges-Taͤge!</l><lb/> <l>„Ein kluger Feld-Herꝛ ſiegt, wann er mit Klugheit weicht;</l><lb/> <l>„Oft hat der nicht geſiegt, der einem Sieger gleicht.</l><lb/> <l>„Laß deinen Gegner nur bey ſeinen Gliedern ſtehen!<lb/><note place="left">300</note>„Laß ihn die Schlaͤfe nur mit Lorber-Pracht verſehen!</l><lb/> <l>„Was ligt daran, wann er nur mit der Wallſtadt prahlt?</l><lb/> <l>„Er hat derſelben Werth mit eignem Blut bezahlt.</l><lb/> <l>„Das Leichen-volle Feld konnt, was ich ſprach, bezeugen,</l><lb/> <l>„Von dem Erfolg der Schlacht, vom Ausgang zu geſchweigen;<lb/><note place="left">305</note>„Der Anblick ſtellte mehr von todten Feinden dar,</l><lb/> <l>„Als unſrer Krieger Zahl vor dieſem Treffen war.</l> </lg><lb/> <lg> <l>„So zogen wir das Volck, das tapfre Volck zuſammen</l><lb/> <l>„Mit dem wir von der Schlacht bald zu der andern kamen.</l><lb/> <l>„Wir wichen, und der Feind blieb auf dem Plaz entſezt,<lb/><note place="left">310</note>„So mehr als er ſein Haupt nicht Lorber-werth geſchaͤzt.</l><lb/> <l>„Ein trauriger Triumpf! den er mit Grimm verfluchte</l><lb/> <l>„Als er die groͤſte Macht in Blut und Suͤmpfen ſuchte.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">„Was</fw><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <note place="foot" n="306"><cb/> Das blutige Treffen bey Cho-<lb/> toſiz den 16. Maji 1742. und was den<lb/><cb/> 6. Junij darauf in den Gegenden von<lb/> Teyn/ Piſeck/ Strakoniz ꝛc. vorgefallen.</note><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0129]
Thereſiade
„Es iſt noch anderwaͤrts ein Feind von uns zu ſchlagen;
„Auf! wende deinen Fahn es dorten auch zu wagen.
„Kehr um und ſtuͤrz dich nicht vom Siegen in die Noth,
„Die deine Tapferkeit dir, wie der Gegner, droht.
„Die Knochen, wie du ſiehſt, verſchanzen dir die Weege,
„Zuruͤck! es gibt fuͤr uns noch andre Sieges-Taͤge!
„Ein kluger Feld-Herꝛ ſiegt, wann er mit Klugheit weicht;
„Oft hat der nicht geſiegt, der einem Sieger gleicht.
„Laß deinen Gegner nur bey ſeinen Gliedern ſtehen!
„Laß ihn die Schlaͤfe nur mit Lorber-Pracht verſehen!
„Was ligt daran, wann er nur mit der Wallſtadt prahlt?
„Er hat derſelben Werth mit eignem Blut bezahlt.
„Das Leichen-volle Feld konnt, was ich ſprach, bezeugen,
„Von dem Erfolg der Schlacht, vom Ausgang zu geſchweigen;
„Der Anblick ſtellte mehr von todten Feinden dar,
„Als unſrer Krieger Zahl vor dieſem Treffen war.
„So zogen wir das Volck, das tapfre Volck zuſammen
„Mit dem wir von der Schlacht bald zu der andern kamen.
„Wir wichen, und der Feind blieb auf dem Plaz entſezt,
„So mehr als er ſein Haupt nicht Lorber-werth geſchaͤzt.
„Ein trauriger Triumpf! den er mit Grimm verfluchte
„Als er die groͤſte Macht in Blut und Suͤmpfen ſuchte.
„Was
306
306
Das blutige Treffen bey Cho-
toſiz den 16. Maji 1742. und was den
6. Junij darauf in den Gegenden von
Teyn/ Piſeck/ Strakoniz ꝛc. vorgefallen.
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