Scheyb, Franz Christoph von: Theresiade. Bd. 1. Wien, 1746.
"Der Feind vermerckte selbst des Meers verborgne Treu, 525"Er fluchte daß es uns zum Beystand rasend sey. "Dem Meer wars nicht genug, daß sich auf einer Seite 520"Durch seine Rach und Wuth der Segel-Wald zerstreute; "Es warf auch anderwärts die Macht des Grimmes hin, "Wo wieder ein Gestürm auf uns gerüstet schien. "Es schluge Wall auf Wall daß es den Schwarm zerschellte, "Die Trümmer an den Strand, an Stein und Klippen prellte. "So stritte Wind und Meer für meine Majestät; "Sie wußten daß sie nicht durch Menschen-Macht besteht: "So trozten Erd und Feur, und Flutt die Majestäten, "Die Zepter, Kron und Thron, so GOtt mir gab, verschmähten. "Was hatt' ich nicht zu Land vor Angriff auszustehn? 530"Was vor Bedrohungen hatt' ich nicht anzusehn? 519 "Der, 519 [Spaltenumbruch]
Die Tag-Bücher beschreiben
was die den 19. Februari 1744. bey To ulon geschehene See-Schlacht/ [Spaltenumbruch] und der den 12. Merz 1744. bey Dun- kercke entstandene Meer-Sturm den Feinden geschadet habe.
„Der Feind vermerckte ſelbſt des Meers verborgne Treu, 525„Er fluchte daß es uns zum Beyſtand raſend ſey. „Dem Meer wars nicht genug, daß ſich auf einer Seite 520„Durch ſeine Rach und Wuth der Segel-Wald zerſtreute; „Es warf auch anderwaͤrts die Macht des Grimmes hin, „Wo wieder ein Geſtuͤrm auf uns geruͤſtet ſchien. „Es ſchluge Wall auf Wall daß es den Schwarm zerſchellte, „Die Truͤmmer an den Strand, an Stein und Klippen prellte. „So ſtritte Wind und Meer fuͤr meine Majeſtaͤt; „Sie wußten daß ſie nicht durch Menſchen-Macht beſteht: „So trozten Erd und Feur, und Flutt die Majeſtaͤten, „Die Zepter, Kron und Thron, ſo GOtt mir gab, verſchmaͤhten. „Was hatt’ ich nicht zu Land vor Angriff auszuſtehn? 530„Was vor Bedrohungen hatt’ ich nicht anzuſehn? 519 „Der, 519 [Spaltenumbruch]
Die Tag-Buͤcher beſchreiben
was die den 19. Februari 1744. bey To ulon geſchehene See-Schlacht/ [Spaltenumbruch] und der den 12. Merz 1744. bey Dun- kercke entſtandene Meer-Sturm den Feinden geſchadet habe. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg> <l> <pb facs="#f0103"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Thereſiade</hi> </fw> </l><lb/> <l>„Bald ſuchte dort ein Boot den Schuz im Grund zu finden,</l><lb/> <l>„Bald ſah man eines da faſt in der Lufft verſchwinden.</l><lb/> <l>„Dort jagte Furcht, Gewalt und Flutt, und Sturm ein Schiff,</l><lb/> <l>„Dem noch ein Kugel-Schwarm durch Bord und Segel pfiff.<lb/><note place="left">515</note>„Was hier der Grauſamkeit des Abgrunds konnt entrinnen,</l><lb/> <l>„Mußt ohne Maſt und Tau durch fliehn den Strand gewinnen.</l> </lg><lb/> <lg> <l>„Der Feind vermerckte ſelbſt des Meers verborgne Treu,</l><lb/> <l>„Er fluchte daß es uns zum Beyſtand raſend ſey.</l><lb/> <l>„Dem Meer wars nicht genug, daß ſich auf einer Seite<lb/><note place="left">520</note>„Durch ſeine Rach und Wuth der Segel-Wald zerſtreute;</l><lb/> <l>„Es warf auch anderwaͤrts die Macht des Grimmes hin,</l><lb/> <l>„Wo wieder ein Geſtuͤrm auf uns geruͤſtet ſchien.</l><lb/> <l>„Es ſchluge Wall auf Wall daß es den Schwarm zerſchellte,</l><lb/> <l>„Die Truͤmmer an den Strand, an Stein und Klippen prellte.</l> </lg><lb/> <note place="left">525</note> <lg> <l>„So ſtritte Wind und Meer fuͤr meine Majeſtaͤt;</l><lb/> <l>„Sie wußten daß ſie nicht durch Menſchen-Macht beſteht:</l><lb/> <l>„So trozten Erd und Feur, und Flutt die Majeſtaͤten,</l><lb/> <l>„Die Zepter, Kron und Thron, ſo GOtt mir gab, verſchmaͤhten.</l> </lg><lb/> <lg> <l>„Was hatt’ ich nicht zu Land vor Angriff auszuſtehn?<lb/><note place="left">530</note>„Was vor Bedrohungen hatt’ ich nicht anzuſehn?<lb/> <fw place="bottom" type="catch">„Der,</fw><lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/><note place="foot" n="519"><cb/> Die Tag-Buͤcher beſchreiben<lb/> was die den 19. Februari 1744. bey<lb/> To ulon geſchehene See-Schlacht/<lb/><cb/> und der den 12. Merz 1744. bey Dun-<lb/> kercke entſtandene Meer-Sturm den<lb/> Feinden geſchadet habe.</note><lb/></l> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0103]
Thereſiade
„Bald ſuchte dort ein Boot den Schuz im Grund zu finden,
„Bald ſah man eines da faſt in der Lufft verſchwinden.
„Dort jagte Furcht, Gewalt und Flutt, und Sturm ein Schiff,
„Dem noch ein Kugel-Schwarm durch Bord und Segel pfiff.
„Was hier der Grauſamkeit des Abgrunds konnt entrinnen,
„Mußt ohne Maſt und Tau durch fliehn den Strand gewinnen.
„Der Feind vermerckte ſelbſt des Meers verborgne Treu,
„Er fluchte daß es uns zum Beyſtand raſend ſey.
„Dem Meer wars nicht genug, daß ſich auf einer Seite
„Durch ſeine Rach und Wuth der Segel-Wald zerſtreute;
„Es warf auch anderwaͤrts die Macht des Grimmes hin,
„Wo wieder ein Geſtuͤrm auf uns geruͤſtet ſchien.
„Es ſchluge Wall auf Wall daß es den Schwarm zerſchellte,
„Die Truͤmmer an den Strand, an Stein und Klippen prellte.
„So ſtritte Wind und Meer fuͤr meine Majeſtaͤt;
„Sie wußten daß ſie nicht durch Menſchen-Macht beſteht:
„So trozten Erd und Feur, und Flutt die Majeſtaͤten,
„Die Zepter, Kron und Thron, ſo GOtt mir gab, verſchmaͤhten.
„Was hatt’ ich nicht zu Land vor Angriff auszuſtehn?
„Was vor Bedrohungen hatt’ ich nicht anzuſehn?
„Der,
519
519
Die Tag-Buͤcher beſchreiben
was die den 19. Februari 1744. bey
To ulon geſchehene See-Schlacht/
und der den 12. Merz 1744. bey Dun-
kercke entſtandene Meer-Sturm den
Feinden geſchadet habe.
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