Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Scheurl, Lorenz: Christliche Leichpredigt Bey der Begrebnuß/ des Edlen/ Gestrengen vnd Ehrnvesten Jungkern/ Sigmund Juliussen Mynsingern von Frundeck/ [...]. Magdeburg, 1597.

Bild:
<< vorherige Seite

Zwar nicht der meinunge / daß wir die Sünde könten oder wolten damit büssen / denn das hat allem der HErr Christus gethan / sondern daß wir vns nach der Lehre Pauli verhalten: Lieben Brüder / so ein Mensch etwa von einem feel vbereilet wird / so helfft jhme wider zu rechte / mit sanfftmütigem Geist. Ihr die jhr Geistlich seid / vnd siehe auff dich selbs / daß du nit auch versuchet werdest / Einer trage des andern last / so werdet jhr das Gesetz CHristi erfüllen. Dadurch er verstehet alle mengel vnd feele / daß wir einander etwas zu gut halten / aus Christlicher brüderlicher liebe / wie vns S. Petrus vermanet: Für allen dingen habt vntereinander1. Pet. 4. eine brünstige Liebe. Dann die Liebe decket auch der Sünden menge. Das ist / wer seinen Nehesten liebet / der lesset sich nicht erzürnen / sondern vertreget alles / wie viel an jme gesündiget wird / das heisset der Sünden menge decken / wie Paulus redet. Die Liebe vertreget alles. Darnach lasset vns auch die art1. Cor. 13. eines Lambs an vns nemen / das kennet seinen Hirten / Joh. 10. Ich kenne meine Schäfflein / vnd bin bekant den meinen / das ist / sie kennen mich / daß wir den HErrn CHristum dafür halten / der er ist / für vnsern König vnd Hohenpriester / der vns schützet vnd schirmet / wider die Sünde / Tod / Teuffel vnd Helle. Der vns verbittet vnd vertrit vor Gott dem Vater / vnd sich selbst für vns ohn allen wandel am heiligen Creutz hat auffgeopffert / auff daß wir der Sünden abgestorben / hin-

Zwar nicht der meinunge / daß wir die Sünde könten oder wolten damit büssen / denn das hat allem der HErr Christus gethan / sondern daß wir vns nach der Lehre Pauli verhalten: Lieben Brüder / so ein Mensch etwa von einem feel vbereilet wird / so helfft jhme wider zu rechte / mit sanfftmütigem Geist. Ihr die jhr Geistlich seid / vnd siehe auff dich selbs / daß du nit auch versuchet werdest / Einer trage des andern last / so werdet jhr das Gesetz CHristi erfüllen. Dadurch er verstehet alle mengel vnd feele / daß wir einander etwas zu gut halten / aus Christlicher brüderlicher liebe / wie vns S. Petrus vermanet: Für allen dingen habt vntereinander1. Pet. 4. eine brünstige Liebe. Dann die Liebe decket auch der Sünden menge. Das ist / wer seinen Nehesten liebet / der lesset sich nicht erzürnen / sondern vertreget alles / wie viel an jme gesündiget wird / das heisset der Sünden menge decken / wie Paulus redet. Die Liebe vertreget alles. Darnach lasset vns auch die art1. Cor. 13. eines Lambs an vns nemen / das kennet seinen Hirten / Joh. 10. Ich kenne meine Schäfflein / vnd bin bekant den meinen / das ist / sie kennẽ mich / daß wir den HErrn CHristum dafür halten / der er ist / für vnsern König vnd Hohenpriester / der vns schützet vnd schirmet / wider die Sünde / Tod / Teuffel vnd Helle. Der vns verbittet vnd vertrit vor Gott dem Vater / vnd sich selbst für vns ohn allen wandel am heiligen Creutz hat auffgeopffert / auff daß wir der Sünden abgestorben / hin-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0049" n="25"/>
Zwar nicht der meinunge
           / daß wir die Sünde könten oder wolten damit büssen / denn das hat allem der HErr Christus
           gethan / sondern daß wir vns nach der Lehre Pauli verhalten: Lieben Brüder / so ein Mensch
           etwa von einem feel vbereilet wird / so helfft jhme wider zu rechte / mit sanfftmütigem
           Geist. Ihr die jhr Geistlich seid / vnd siehe auff dich selbs / daß du nit auch versuchet
           werdest / Einer trage des andern last / so werdet jhr das Gesetz CHristi erfüllen. Dadurch
           er verstehet alle mengel vnd feele / daß wir einander etwas zu gut halten / aus
           Christlicher brüderlicher liebe / wie vns S. Petrus vermanet: Für allen dingen habt
             vntereinander<note place="right">1. Pet. 4.</note> eine brünstige Liebe. Dann die Liebe
           decket auch der Sünden menge. Das ist / wer seinen Nehesten liebet / der lesset sich nicht
           erzürnen / sondern vertreget alles / wie viel an jme gesündiget wird / das heisset der
           Sünden menge decken / wie Paulus redet. Die Liebe vertreget alles. Darnach lasset vns auch
           die art<note place="right">1. Cor. 13.</note> eines Lambs an vns nemen / das kennet seinen
           Hirten / Joh. 10. Ich kenne meine Schäfflein / vnd bin bekant den meinen / das ist / sie
           kenne&#x0303; mich / daß wir den HErrn CHristum dafür halten / der er ist / für vnsern
           König vnd Hohenpriester / der vns schützet vnd schirmet / wider die Sünde / Tod / Teuffel
           vnd Helle. Der vns verbittet vnd vertrit vor Gott dem Vater / vnd sich selbst für vns ohn
           allen wandel am heiligen Creutz hat auffgeopffert / auff daß wir der Sünden abgestorben /
             hin-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[25/0049] Zwar nicht der meinunge / daß wir die Sünde könten oder wolten damit büssen / denn das hat allem der HErr Christus gethan / sondern daß wir vns nach der Lehre Pauli verhalten: Lieben Brüder / so ein Mensch etwa von einem feel vbereilet wird / so helfft jhme wider zu rechte / mit sanfftmütigem Geist. Ihr die jhr Geistlich seid / vnd siehe auff dich selbs / daß du nit auch versuchet werdest / Einer trage des andern last / so werdet jhr das Gesetz CHristi erfüllen. Dadurch er verstehet alle mengel vnd feele / daß wir einander etwas zu gut halten / aus Christlicher brüderlicher liebe / wie vns S. Petrus vermanet: Für allen dingen habt vntereinander eine brünstige Liebe. Dann die Liebe decket auch der Sünden menge. Das ist / wer seinen Nehesten liebet / der lesset sich nicht erzürnen / sondern vertreget alles / wie viel an jme gesündiget wird / das heisset der Sünden menge decken / wie Paulus redet. Die Liebe vertreget alles. Darnach lasset vns auch die art eines Lambs an vns nemen / das kennet seinen Hirten / Joh. 10. Ich kenne meine Schäfflein / vnd bin bekant den meinen / das ist / sie kennẽ mich / daß wir den HErrn CHristum dafür halten / der er ist / für vnsern König vnd Hohenpriester / der vns schützet vnd schirmet / wider die Sünde / Tod / Teuffel vnd Helle. Der vns verbittet vnd vertrit vor Gott dem Vater / vnd sich selbst für vns ohn allen wandel am heiligen Creutz hat auffgeopffert / auff daß wir der Sünden abgestorben / hin- 1. Pet. 4. 1. Cor. 13.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/scheurl_leichpredigt_1597
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/scheurl_leichpredigt_1597/49
Zitationshilfe: Scheurl, Lorenz: Christliche Leichpredigt Bey der Begrebnuß/ des Edlen/ Gestrengen vnd Ehrnvesten Jungkern/ Sigmund Juliussen Mynsingern von Frundeck/ [...]. Magdeburg, 1597, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheurl_leichpredigt_1597/49>, abgerufen am 27.11.2024.