Scheurl, Lorenz: Christliche Leichpredigt Bey der Begrebnuß/ des Edlen/ Gestrengen vnd Ehrnvesten Jungkern/ Sigmund Juliussen Mynsingern von Frundeck/ [...]. Magdeburg, 1597.
Für eine grosse gabe / dir jetzt gebracht Das heiliget / wie
die Tauff das Kind Vnd vertreibt die Blixen geschwind / Darzu verjagt es alles Gespänst
Vnd bricht der Sünden grosse angst Nicht anders / als Christi Blut Mit seiner krafft
wircken thut Die Feinde bringt es in die noht / Vnd hilfft den schwangern aus dem tod Die
wirdig sind / die thut es ehrn Vnd wird des fewers macht zustörn So es wird getragen schön
Die Wellen dich nicht vbergehn.
Solche grewliche Abgötterey / falsche vnd verdamliche Lehre / wider die Heilige Schrifft / wird also im Pastumb getrieben / daß sie nicht leugnen können / wie solches nicht allein jre eigne Scribenten / sondern auch jr tegliche Practic vnd Kirchenordnung oder Ceremonien bezeugen. Darnach wollen auch die jenigen den HERRN Christum der sünden last nicht lassen tragen / die endlich in jhren sünden verzweiffeln / wie wir am Cain sehen: Gen. 4.Meine Sünde / sagt er / ist grösser / denn daß sie mir vergeben werden möge. Mentiris Cain, sagt Augustinus / Du leugest Cain / wann einer aller Welt sünde begangen / so ist doch Gottes gnade vnd Barmhertzigkeit grösser / der allen bußfertigen vnd gleubi-
Für eine grosse gabe / dir jetzt gebracht Das heiliget / wie
die Tauff das Kind Vnd vertreibt die Blixen geschwind / Darzu verjagt es alles Gespänst
Vnd bricht der Sünden grosse angst Nicht anders / als Christi Blut Mit seiner krafft
wircken thut Die Feinde bringt es in die noht / Vnd hilfft den schwangern aus dem tod Die
wirdig sind / die thut es ehrn Vnd wird des fewers macht zustörn So es wird getragen schön
Die Wellen dich nicht vbergehn.
Solche grewliche Abgötterey / falsche vnd verdamliche Lehre / wider die Heilige Schrifft / wird also im Pastumb getrieben / daß sie nicht leugnen können / wie solches nicht allein jre eigne Scribenten / sondern auch jr tegliche Practic vnd Kirchenordnung oder Ceremonien bezeugen. Darnach wollen auch die jenigen den HERRN Christum der sünden last nicht lassen tragen / die endlich in jhren sünden verzweiffeln / wie wir am Cain sehen: Gen. 4.Meine Sünde / sagt er / ist grösser / denn daß sie mir vergeben werden möge. Mentiris Cain, sagt Augustinus / Du leugest Cain / wann einer aller Welt sünde begangen / so ist doch Gottes gnade vnd Barmhertzigkeit grösser / der allen bußfertigen vnd gleubi- <TEI> <text> <body> <div> <l><pb facs="#f0046"/> Für eine grosse gabe / dir jetzt gebracht Das heiliget / wie die Tauff das Kind Vnd vertreibt die Blixen geschwind / Darzu verjagt es alles Gespänst Vnd bricht der Sünden grosse angst Nicht anders / als Christi Blut Mit seiner krafft wircken thut Die Feinde bringt es in die noht / Vnd hilfft den schwangern aus dem tod Die wirdig sind / die thut es ehrn Vnd wird des fewers macht zustörn So es wird getragen schön Die Wellen dich nicht vbergehn.</l> <p>Solche grewliche Abgötterey / falsche vnd verdamliche Lehre / wider die Heilige Schrifft / wird also im Pastumb getrieben / daß sie nicht leugnen können / wie solches nicht allein jre eigne Scribenten / sondern auch jr tegliche Practic vnd Kirchenordnung oder Ceremonien bezeugen.</p> <p>Darnach wollen auch die jenigen den HERRN Christum der sünden last nicht lassen tragen / die endlich in jhren sünden verzweiffeln / wie wir am Cain sehen: <note place="left">Gen. 4.</note>Meine Sünde / sagt er / ist grösser / denn daß sie mir vergeben werden möge. Mentiris Cain, sagt Augustinus / Du leugest Cain / wann einer aller Welt sünde begangen / so ist doch Gottes gnade vnd Barmhertzigkeit grösser / der allen bußfertigen vnd gleubi- </p> </div> </body> </text> </TEI> [0046]
Für eine grosse gabe / dir jetzt gebracht Das heiliget / wie die Tauff das Kind Vnd vertreibt die Blixen geschwind / Darzu verjagt es alles Gespänst Vnd bricht der Sünden grosse angst Nicht anders / als Christi Blut Mit seiner krafft wircken thut Die Feinde bringt es in die noht / Vnd hilfft den schwangern aus dem tod Die wirdig sind / die thut es ehrn Vnd wird des fewers macht zustörn So es wird getragen schön Die Wellen dich nicht vbergehn. Solche grewliche Abgötterey / falsche vnd verdamliche Lehre / wider die Heilige Schrifft / wird also im Pastumb getrieben / daß sie nicht leugnen können / wie solches nicht allein jre eigne Scribenten / sondern auch jr tegliche Practic vnd Kirchenordnung oder Ceremonien bezeugen.
Darnach wollen auch die jenigen den HERRN Christum der sünden last nicht lassen tragen / die endlich in jhren sünden verzweiffeln / wie wir am Cain sehen: Meine Sünde / sagt er / ist grösser / denn daß sie mir vergeben werden möge. Mentiris Cain, sagt Augustinus / Du leugest Cain / wann einer aller Welt sünde begangen / so ist doch Gottes gnade vnd Barmhertzigkeit grösser / der allen bußfertigen vnd gleubi-
Gen. 4.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |