Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands. Bd. 3. Zürich, 1708.N. 14.) (Den 6. April. 1707. Schweizerische Berg-Reisen. HJerauf sage ich/ daß der Fichtelberg in Teutschland (dessen Wasser- Jezt/ weilen wir auf denen höchsten Bergspitzen Europae uns/ erwiese- Von den Lanwinen/ als welche meistens in und um dise Gegenden gespürt werden; Es ist aber Schreite hiemit fort zu Den Crystallen/ welche eigentlich auf disen Gothardischen/ und umligenden Alp-Spitzen ihr de
N. 14.) (Den 6. April. 1707. Schweizeriſche Berg-Reiſen. HJerauf ſage ich/ daß der Fichtelberg in Teutſchland (deſſen Waſſer- Jezt/ weilen wir auf denen hoͤchſten Bergſpitzen Europæ uns/ erwieſe- Von den Lanwinen/ als welche meiſtens in und um diſe Gegenden geſpuͤrt werden; Es iſt aber Schreite hiemit fort zu Den Cryſtallen/ welche eigentlich auf diſen Gothardiſchen/ und umligenden Alp-Spitzen ihr de
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N. 14.)
(Den 6. April. 1707.
Schweizeriſche
Berg-Reiſen.
HJerauf ſage ich/ daß der Fichtelberg in Teutſchland (deſſen Waſſer-
gehalter ſelbs A. 1694. in Augenſchein genom̃en) ſeye die oberſte Spitze
von vier abhaldenden Flaͤchen/ deren unterſte Theil bey jedes Fluſſes
Außlauff in andere Waſſer/ des Mayns bey Mayntz/ da er ſich ergieſſet in
den Rhein; der Eger bey Leitmeriz in Boͤhmen/ da ſie ihre Waſſer uͤbergibt
der Elbe; der Sal/ bey Kalb im Ertzbiſchthum Magdeburg in gleichen
Fluß/ und der Nab in die Donau. Obgleich nun diſer Berg nicht einer von
den hoͤchſten/ ja kaum unter die mittelmaͤſſigen zu zellen/ ſo iſt er doch hoͤher/
als alle die Land/ durch welche ſeine Fluͤſſe ab- und fortflieſſen/ namlich das
Maynziſche/ Magdeburgiſche Gebiet/ Boͤhmen/ und Bayeren. So iſt
auch Doneſching/ oder die Schwarzwaͤldiſchen Gebirge/ welche den wahren
Urſprung der Donau geben/ (wann der nicht in unſeren Helvetiſchen Ge-
birgen ſelbs ſich findet/ eher/ als in dem alten Eremo Helvetiæ) hoͤher/ als
Schwaben/ Bayeren/ Oeſterꝛeich/ Hungaren/ Servien/ Bulgarien/ Wal-
lachey/ und Moldau/ hoͤher endlich/ als der Pontus Euxinus, in welchen diſer
namhafte Fluß ſich ergieſſet. Was wil ich nun ſagen von unſeren Helveti-
ſchen/ Rhetiſchen/ und Walliſſer Gebirgen/ gegen welche der Fichtelberge und
Abnoba/ nicht mehr zu rechnen ſeyn/ als ein Baͤumlein gegen einer hohen
Ceder? Solten nicht diſe hoͤher ligen/ als Teutſch- und Niderland/ durch
welche der Rhein flieſſet; als der jenige Theil Frankreichs/ welcher die Rhoſne
durchlaſſet: als Jtalien/ dahin der Teſin/ und die Adda lauft? ja hoͤher/ als
das Mittellaͤndiſche/ Teutſche/ und Schwarze Meer?
Jezt/ weilen wir auf denen hoͤchſten Bergſpitzen Europæ uns/ erwieſe-
ner maſſen/ aufhalten/ ſolten wir Anlas nemmen zu reden
Von den Lanwinen/
als welche meiſtens in und um diſe Gegenden geſpuͤrt werden; Es iſt aber
diſere Materi bereits außgefuͤhrt worden oben Tom. I. pag. 147. wohin den
geehrten Leſer weiſe.
Schreite hiemit fort zu
Den Cryſtallen/
welche eigentlich auf diſen Gothardiſchen/ und umligenden Alp-Spitzen ihr
Vatterland/ oder Stammhauß haben. Eine art Stein/ welche Orpheus
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