Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands. Bd. 3. Zürich, 1708.N. 10.) (Den 9. Mart. 1707. Schweizerische Berg-Reisen. DJe Höhe des Wetterglases ist zu Underschächen 22. Zoll. 5. Nach dem wir das nöhtige in Underschächen verrichtet/ reißten wir längst Von disem Bürglen/ welches an die Apthey Frau-Münster zu Zürich Jn disen auß hohen Bergen und tieffen Thäleren vermischten Lände- Winden halb in acht zu nemmen/ daß sie sich richten nach dem Lager der Thäleren/ um
N. 10.) (Den 9. Mart. 1707. Schweizeriſche Berg-Reiſen. DJe Hoͤhe des Wetterglaſes iſt zu Underſchaͤchen 22. Zoll. 5. Nach dem wir das noͤhtige in Underſchaͤchen verꝛichtet/ reißten wir laͤngſt Von diſem Buͤrglen/ welches an die Apthey Frau-Muͤnſter zu Zuͤrich Jn diſen auß hohen Bergen und tieffen Thaͤleren vermiſchten Laͤnde- Winden halb in acht zu nemmen/ daß ſie ſich richten nach dem Lager der Thaͤleren/ um
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N. 10.)
(Den 9. Mart. 1707.
Schweizeriſche
Berg-Reiſen.
DJe Hoͤhe des Wetterglaſes iſt zu Underſchaͤchen 22. Zoll. 5.
Scrup. welche/ wann ſie mit obangeregten Erfahrniſſen verglichen
wird/ anzeiget/ daß diſes ohngefahr in mitten des Thals ligende
Dorff hoͤher lige/ als Lintthal im Glarnerland 800. tieffer aber/ als die
Alp Baͤrenboden 1200. uͤber diß auch hoͤher/ dann Zürich/ allwo Heut
das Quekſilber geſtanden auf dem 23. Zoll. 8½. Scrup. 1080. Schuhe.
nach Mariotte ſtehen wir hier uͤber dem Meer 2831. nach Caſſino 3423.
Pariſer Schuhe.
Nach dem wir das noͤhtige in Underſchaͤchen verꝛichtet/ reißten wir laͤngſt
dem Fluß Schaͤchen das Schaͤchenthal ab/ kamen durch Spirin-
gen/ Witterſchwanden/ Crudelingen/ Bruck/ allwo ein ſteinerne
Bruck/ Loreten/ da eine Capell/ Bürglin/ Burgilla, da eine alte Burg/
welche villeicht bewohnet die Meyer von Bürglen/ deren gedacht wird
bey Stumpf. Chron_ Lib. VI. cap. 26.
Von diſem Buͤrglen/ welches an die Apthey Frau-Muͤnſter zu Zuͤrich
vergabet worden von Ludovico Germanico, kamen wir endlich an indem
Hauptflecken Altorff/ ſonſt auch Ure/ und Ury genant/ welcher von
dem IV. Waldſtaͤtten See abligt ein kleine viertheilſtunde/ und von Under-
ſchaͤchen 3. Stund. Auf diſem Weg hatten wir rechter ſeits die Berge
Windgaͤll/ allwo die rauhen Nordwind ſo ſtark ſollen waͤhen/ daß ſie
zimlich ſchwere Schiferſteine in die freye Luſt werffen; Gamperſtock/
Roßſtock; linker ſeits aber den Spitz.
Jn diſen auß hohen Bergen und tieffen Thaͤleren vermiſchten Laͤnde-
ren iſt der
Winden
halb in acht zu nemmen/ daß ſie ſich richten nach dem Lager der Thaͤleren/
inſonderheit auch nach dem Lauff der Flüſſen. Jn dem Urner See/ wel-
cher ein Theil iſt des von Hrn. Joh. Leopoldo Cyſato, geweſenen Statt-
ſchreiber zu Lucern beſchriebenen IV. Wald-Staͤtten Sees/ blaſet die
Nacht hindurch bis ungefahr um 9. Uhren Vormittag der Oſtwind/ auf
den hernach folget der Abendwind/ welcher zwar bis zu Abend waͤhret/ aber
um
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