Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands. Bd. 3. Zürich, 1708.Den 19. Aug. hatten wir zu Bern unbeständige Witterung/ bald hel- Den 20. Aug. war die Höhe 24. 1. vor Mittag/ und auf den Abend Den 21. Aug. hatten wir vor Mittag/ bey heller Witterung/ zu Bern Den 22. Aug. Morgens bey neblichter Luft/ war zu Bern die Höhe des Auß disem allem schließ ich/ das Bern tieffer lige als Zürich/ ohngefehr Den 22. Aug. fuhren wir von Bern ab auf der Aren/ und übernachte- Den 19. Aug. hatten wir zu Bern unbeſtaͤndige Witterung/ bald hel- Den 20. Aug. war die Hoͤhe 24. 1. vor Mittag/ und auf den Abend Den 21. Aug. hatten wir vor Mittag/ bey heller Witterung/ zu Bern Den 22. Aug. Morgens bey neblichter Luft/ war zu Bern die Hoͤhe des Auß diſem allem ſchließ ich/ das Bern tieffer lige als Zuͤrich/ ohngefehr Den 22. Aug. fuhren wir von Bern ab auf der Aren/ und uͤbernachte- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0183" n="152"/> <p>Den 19. <hi rendition="#aq">Aug.</hi> hatten wir zu Bern unbeſtaͤndige Witterung/ bald hel-<lb/> len Luft/ bald Regen/ und gegen dem Abend Donner/ und Blitz. Das<lb/> Queckſilber hatte die Hoͤhe von 33. Zoll 8. Scrup. in welchem Grad es auch<lb/> geſtanden zu Zuͤrich in meiner Studierſtuben/ den ganzen tag. Nach diſer<lb/><hi rendition="#aq">obſervation</hi> waͤren diſe beyde Haubt Staͤtte der erſten Cantonen Loblicher<lb/> Eidgnoßſchaft in gleicher <hi rendition="#aq">Situation,</hi> oder in einer <hi rendition="#aq">horizontallini.</hi> Und koͤnte<lb/> dieſer heutigen/ obgleich bey unbeſtaͤndigem Himmel gemachten <hi rendition="#aq">obſervation</hi><lb/> deſto mehr Glauben zugeſtellet werden/ weilen auch zu Zuͤrich die Luft vor<lb/> Mittag Hell geweſen/ und Abends um 9. Uhren ſtarke Regen eingefallen.</p><lb/> <p>Den 20. <hi rendition="#aq">Aug.</hi> war die Hoͤhe 24. 1. vor Mittag/ und auf den Abend<lb/> 24. Zoll. zu Zuͤrich aber 23. Zoll. 9. Scr. alſo daß der Unterſcheid iſt 80. oder<lb/> 120. Schuhe-</p><lb/> <p>Den 21. <hi rendition="#aq">Aug.</hi> hatten wir vor Mittag/ bey heller Witterung/ zu Bern<lb/> 24. Zoll. zu Zürich aber 23. 8½. und 23. 8. da der Unterſcheid iſt 160. und 120</p><lb/> <p>Den 22. <hi rendition="#aq">Aug.</hi> Morgens bey neblichter Luft/ war zu Bern die Hoͤhe des<lb/> Queckſilbers 23. Zoll 8. Scr. zu Zuͤrich aber 23. 6½. und 23. 6. da der Un-<lb/> terſcheid 160. oder 200. Schuhe.</p><lb/> <p>Auß diſem allem ſchließ ich/ das Bern tieffer lige als Zuͤrich/ ohngefehr<lb/> 100. Schuhe oder mit Zuͤrich in gleicher <hi rendition="#aq">Situation.</hi> Hierzu aber braucht<lb/> es mehrere <hi rendition="#aq">obſervationes,</hi> und genaue Zuſamentragung derſelben/ ſo an bey-<lb/> den Orten mit gleichen Jnſtrumenten vorgenommen werden/ und nicht nur<lb/> etliche Tage/ wie dißmal geſchehen/ ſondern etliche Monat/ wann man et-<lb/> was gewiſſes wil herauß bringen. Wann wir Zuͤrich und Bern in gleiche<lb/> Hoͤhe ſezen nach dem fundament der 25. Zollen 11. Scrup. nach der Pariſer<lb/> Leiter/ ſo kommet die Hoͤhe diſer beyder Staͤtten uͤber dem Meer nach <hi rendition="#aq">Ma-<lb/> riotte</hi> 1638. nach <hi rendition="#aq">Caſſino</hi> 1828. Pariſer Schuhe/ von welchen wann wir ab-<lb/> ziehen 250. Schuhe/ die Hoͤhe der Statt Paris uͤber das Mittellaͤndiſche<lb/> Meer/ ſo kommen dort herauß 1480. hier 1675. vor die <hi rendition="#aq">reſpective</hi> Hoͤhe<lb/> zwiſchen Paris/ Bern und Zuͤrich: alles ohngefahr.</p><lb/> <p>Den 22. <hi rendition="#aq">Aug.</hi> fuhren wir von Bern ab auf der Aren/ und uͤbernachte-<lb/> ten zu <hi rendition="#fr">Büren/</hi> <hi rendition="#aq">Pyreneſta,</hi> welches Staͤttleins halb in Zweifel ſezet <hi rendition="#aq">Plan-<lb/> tin. Helvet. p.</hi> 268. ob diß der alten Roͤmeren <hi rendition="#aq">Petineſca</hi> ſeye. Das Quekſil-<lb/> ber hatte allhier die Hoͤhe von 24. Zoll 2½. Scr. abends nach ſtark außge-<lb/> goſſenem Regen. Nach diſer Rechnung were Buͤren 360. Schuhe tief-<lb/> fer/ als Bern/ welches unmoͤglich. Es iſt der Wahrheit aͤhnlich/ daß das<lb/> Quekſilber nach gefallenem Plazregen widerum geſtigen um 2. oder 3.<lb/> Scrup. und alſo die ohngefahrliche Hoͤhe zwüſchen Bern und Buͤren ſeye<lb/> 100. oder 150. Schuhe.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [152/0183]
Den 19. Aug. hatten wir zu Bern unbeſtaͤndige Witterung/ bald hel-
len Luft/ bald Regen/ und gegen dem Abend Donner/ und Blitz. Das
Queckſilber hatte die Hoͤhe von 33. Zoll 8. Scrup. in welchem Grad es auch
geſtanden zu Zuͤrich in meiner Studierſtuben/ den ganzen tag. Nach diſer
obſervation waͤren diſe beyde Haubt Staͤtte der erſten Cantonen Loblicher
Eidgnoßſchaft in gleicher Situation, oder in einer horizontallini. Und koͤnte
dieſer heutigen/ obgleich bey unbeſtaͤndigem Himmel gemachten obſervation
deſto mehr Glauben zugeſtellet werden/ weilen auch zu Zuͤrich die Luft vor
Mittag Hell geweſen/ und Abends um 9. Uhren ſtarke Regen eingefallen.
Den 20. Aug. war die Hoͤhe 24. 1. vor Mittag/ und auf den Abend
24. Zoll. zu Zuͤrich aber 23. Zoll. 9. Scr. alſo daß der Unterſcheid iſt 80. oder
120. Schuhe-
Den 21. Aug. hatten wir vor Mittag/ bey heller Witterung/ zu Bern
24. Zoll. zu Zürich aber 23. 8½. und 23. 8. da der Unterſcheid iſt 160. und 120
Den 22. Aug. Morgens bey neblichter Luft/ war zu Bern die Hoͤhe des
Queckſilbers 23. Zoll 8. Scr. zu Zuͤrich aber 23. 6½. und 23. 6. da der Un-
terſcheid 160. oder 200. Schuhe.
Auß diſem allem ſchließ ich/ das Bern tieffer lige als Zuͤrich/ ohngefehr
100. Schuhe oder mit Zuͤrich in gleicher Situation. Hierzu aber braucht
es mehrere obſervationes, und genaue Zuſamentragung derſelben/ ſo an bey-
den Orten mit gleichen Jnſtrumenten vorgenommen werden/ und nicht nur
etliche Tage/ wie dißmal geſchehen/ ſondern etliche Monat/ wann man et-
was gewiſſes wil herauß bringen. Wann wir Zuͤrich und Bern in gleiche
Hoͤhe ſezen nach dem fundament der 25. Zollen 11. Scrup. nach der Pariſer
Leiter/ ſo kommet die Hoͤhe diſer beyder Staͤtten uͤber dem Meer nach Ma-
riotte 1638. nach Caſſino 1828. Pariſer Schuhe/ von welchen wann wir ab-
ziehen 250. Schuhe/ die Hoͤhe der Statt Paris uͤber das Mittellaͤndiſche
Meer/ ſo kommen dort herauß 1480. hier 1675. vor die reſpective Hoͤhe
zwiſchen Paris/ Bern und Zuͤrich: alles ohngefahr.
Den 22. Aug. fuhren wir von Bern ab auf der Aren/ und uͤbernachte-
ten zu Büren/ Pyreneſta, welches Staͤttleins halb in Zweifel ſezet Plan-
tin. Helvet. p. 268. ob diß der alten Roͤmeren Petineſca ſeye. Das Quekſil-
ber hatte allhier die Hoͤhe von 24. Zoll 2½. Scr. abends nach ſtark außge-
goſſenem Regen. Nach diſer Rechnung were Buͤren 360. Schuhe tief-
fer/ als Bern/ welches unmoͤglich. Es iſt der Wahrheit aͤhnlich/ daß das
Quekſilber nach gefallenem Plazregen widerum geſtigen um 2. oder 3.
Scrup. und alſo die ohngefahrliche Hoͤhe zwüſchen Bern und Buͤren ſeye
100. oder 150. Schuhe.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |