Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands. Bd. 3. Zürich, 1708.N. 35.) (Den 31. Aug. 1707. Schweizerische Berg-Reisen. RJchten wir unsere Augen absonderlich auf die Salz-vitriolische Theil/ N. 35.) (Den 31. Aug. 1707. Schweizeriſche Berg-Reiſen. RJchten wir unſere Augen abſonderlich auf die Salz-vitrioliſche Theil/ <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0168" n="137"/> <fw place="top" type="header">N. 35.)</fw> <div n="1"> <dateline> <hi rendition="#et">(Den 31. <hi rendition="#aq">Aug.</hi> 1707.</hi> </dateline><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <head> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Schweizeriſche</hi><lb/> Berg-Reiſen.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p><hi rendition="#in">R</hi>Jchten wir unſere Augen abſonderlich auf die Salz-<hi rendition="#aq">vitrioli</hi>ſche Theil/<lb/> ſo haben wir uns zu getroͤſten beſonderer ſchweiß- und harntreiben-<lb/> der/ auch ſelbs den zaͤhen Magenſchleim durch das Erbrechen außfuͤh-<lb/> render Kraͤften/ deren ſich ein verſtaͤndiger Arzet mit groſſem Vortheil bedie-<lb/> nen kan. Jch ſage nochmal/ ein verſtaͤndiger Arzet/ weilen das vornehmſte li-<lb/> get in vernuͤnftiger Zueignung jezt beſchriebener Wuͤrkungen des Bads.<lb/> Dann bald der aͤuſſer liche Gebrauch allen denen Patienten einzurahten/ bald<lb/> der innerliche allein/ bald beide zugleich/ oder nacheinander/ und zwahren in<lb/> gewuͤſſer Maß/ und Ordnung: Bald muß der <hi rendition="#aq">Medicus</hi> ſeinen mehreren<lb/> Troſt ſezen auf die Jrꝛdiſchen/ bald auf die Salz-bald auf die Waſſer-Thei-<lb/> le/ und diſe von jenen/ und jede von einanderen wiſſen abzuſoͤnderen/ ja ſelbs<lb/> unter denen Quellen einen Unterſcheid zu machen/ wie meines Bedunkens die<lb/> in freyem Feld ſtehende Quell/ das <hi rendition="#fr">Goldbrünnelein</hi> genandt/ zu iñerlichem<lb/> Gebrauch vor anderen auß mir dienſtlich vorkomt. Zu welchem Ende dann<lb/> den Beſteheren oder Eigenthums-Herꝛen von dergleichen koͤſtlichen Baͤde-<lb/> ren einzurahten waͤre/ zu ihrem Nuzen/ und der Badgaͤſten Heil/ daß allezeit<lb/> bey Handen were ein Wolerfahrner/ und gelehrter <hi rendition="#aq">Medicus,</hi> deme durch al-<lb/> lerhand ſo wol <hi rendition="#aq">Chym</hi>iſche/ als <hi rendition="#aq">Practica</hi>liſche Proben des Bads wahrhafte<lb/> Natur/ und Wirkungen bekant/ der dann bey allen begebenden Anlaͤſen<lb/> wuͤßte einem jeden Badgaſt mit Raht und Troſt zu begegnen; Ja ich darff<lb/> kuͤhnlich ſagen/ der in dem Leukerbad ſelbs allein an dem verhandenen <hi rendition="#aq">Croce<lb/> Martis,</hi> und deſſen vernuͤnftigen Zubereitungen funde eine ganze Apothek.<lb/> Jch ſchreibe diſe Anmerkung nicht ohne Grund/ weilen ſo wol in diſem Wal-<lb/> liſſer- als vilen anderen Heil-Baͤderen des Schweizerlands diſer vorneh-<lb/> me Puncten der Badordnung ſchlechtlich in acht genommen wird/ und die<lb/> Gaͤſte mehrmahlen ihnen ſelbs/ oder einer geringen Anleitung des Badwirts<lb/> uͤberlaſſen werden/ oder im Nohtfahl der Beyhilff eines anweſenden Schrep-<lb/> fers/ oder <hi rendition="#aq">Chirurgi</hi> geleben muͤſſen; diſes aber ſchreibe ich ohne <hi rendition="#aq">prejudiz</hi> und<lb/> Nachtheil derjenigen <hi rendition="#aq">Medicorum,</hi> welche zuweilen von benachbarten Ohr-<lb/> ten in die Baͤder beruffen werden/ und allda zu der Badgaͤſten Troſt etwas<lb/> Zeits bleiben koͤnnen.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [137/0168]
N. 35.)
(Den 31. Aug. 1707.
Schweizeriſche
Berg-Reiſen.
RJchten wir unſere Augen abſonderlich auf die Salz-vitrioliſche Theil/
ſo haben wir uns zu getroͤſten beſonderer ſchweiß- und harntreiben-
der/ auch ſelbs den zaͤhen Magenſchleim durch das Erbrechen außfuͤh-
render Kraͤften/ deren ſich ein verſtaͤndiger Arzet mit groſſem Vortheil bedie-
nen kan. Jch ſage nochmal/ ein verſtaͤndiger Arzet/ weilen das vornehmſte li-
get in vernuͤnftiger Zueignung jezt beſchriebener Wuͤrkungen des Bads.
Dann bald der aͤuſſer liche Gebrauch allen denen Patienten einzurahten/ bald
der innerliche allein/ bald beide zugleich/ oder nacheinander/ und zwahren in
gewuͤſſer Maß/ und Ordnung: Bald muß der Medicus ſeinen mehreren
Troſt ſezen auf die Jrꝛdiſchen/ bald auf die Salz-bald auf die Waſſer-Thei-
le/ und diſe von jenen/ und jede von einanderen wiſſen abzuſoͤnderen/ ja ſelbs
unter denen Quellen einen Unterſcheid zu machen/ wie meines Bedunkens die
in freyem Feld ſtehende Quell/ das Goldbrünnelein genandt/ zu iñerlichem
Gebrauch vor anderen auß mir dienſtlich vorkomt. Zu welchem Ende dann
den Beſteheren oder Eigenthums-Herꝛen von dergleichen koͤſtlichen Baͤde-
ren einzurahten waͤre/ zu ihrem Nuzen/ und der Badgaͤſten Heil/ daß allezeit
bey Handen were ein Wolerfahrner/ und gelehrter Medicus, deme durch al-
lerhand ſo wol Chymiſche/ als Practicaliſche Proben des Bads wahrhafte
Natur/ und Wirkungen bekant/ der dann bey allen begebenden Anlaͤſen
wuͤßte einem jeden Badgaſt mit Raht und Troſt zu begegnen; Ja ich darff
kuͤhnlich ſagen/ der in dem Leukerbad ſelbs allein an dem verhandenen Croce
Martis, und deſſen vernuͤnftigen Zubereitungen funde eine ganze Apothek.
Jch ſchreibe diſe Anmerkung nicht ohne Grund/ weilen ſo wol in diſem Wal-
liſſer- als vilen anderen Heil-Baͤderen des Schweizerlands diſer vorneh-
me Puncten der Badordnung ſchlechtlich in acht genommen wird/ und die
Gaͤſte mehrmahlen ihnen ſelbs/ oder einer geringen Anleitung des Badwirts
uͤberlaſſen werden/ oder im Nohtfahl der Beyhilff eines anweſenden Schrep-
fers/ oder Chirurgi geleben muͤſſen; diſes aber ſchreibe ich ohne prejudiz und
Nachtheil derjenigen Medicorum, welche zuweilen von benachbarten Ohr-
ten in die Baͤder beruffen werden/ und allda zu der Badgaͤſten Troſt etwas
Zeits bleiben koͤnnen.
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