Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands. Bd. 3. Zürich, 1708.

Bild:
<< vorherige Seite
N. 31.)

Schweizeriſche
Berg-Reiſen.


ALlhier fanget an der Weinwachs/ wiewol diſer Rebenſafft bey wei-
tem nicht ſo gut/ und edel iſt/ als im Underen Wallis. Ob Moͤril/ in
dem gantzen Gomſerland/ iſt es vor die Weinreben zu kalt; und der
Luft zu hoch/ wie zuerſehen auß denen Barometriſchen Obſervationen/ ſo biß-
her in Wallis gemachet worden.

Ob Moͤril finden ſich einiche kleine Doͤrffer/ zerſtreute Wohnun-
gen/ und gute Alpen/ als Bitten/ Bitta, Gobisberg ꝛc. und ob diſen der
hohe Berg Anthonien genennt.

Unden neben dem Dorff Moͤril/ gegen Mittnacht/ auf einer hohen Flu/
ſihet man noch kleine Uberbleibſelen des Schloſſes Manggepan/ Mange-
pana,
deſſen Veſitzere/ weil ſie gar zu Tyranniſch geregieret/ von Graff Pe-
ter von Savoy/ und den Landleuthen überzogen/ und außgereutet worden.
Diſer Freyherꝛen von Moͤril/ ſo auf Manggepan geſeſſen/ Wapen war ein
ſchwartzer Büffelskopf/ ausdeſſen Naſen zwey Rogkenaͤhre hervor gewach-
ſen/ welches annoch fuͤhret das Dorff Moͤril. Stumpf und Simler ſeyn in
der Meinung/ das die Freyherꝛen von Raren Erben geweſen deren von Moͤ-
ril/ und nach Abgang die Herꝛſchaft an Raron kommen/ weßwegen annoch
dieſelben dem Rarer Zehnden einverleibet.

Jn diſer Gegend iſt auch geweſen das Schloß Dirꝛenberg/ Dirre-
berga,
von deme annoch der Berg/ auf dem es geſtanden/ den Nahmen hat.
Diſes iſt auch zerſtoͤrt worden/ villeicht zu gleicher Zeit mit dem Schloß
Manggepan.

Der Fluß Maſſa, welcher zwiſchen Moͤril und Naters ligt/ und den
Briger Zehnden von der Herꝛſchaft Moͤril ſcheidet/ entſpringt gegen Mitt-
nacht in hohem Gebirg/ an einem Glettſcher/ lauffet dann fort durch Aletſch/
Alerſch-Thal/
uͤbergibt endlich nach dem es zwey Meil geloffen/ ſeine un-
geſtuͤm̃en truͤben Firꝛenwaſſer dem Rhodan/ vorher aber gehet uͤber diſes
Waſſer ein Steinerne Bruk.

Nun folget der ander Zehnden des Oberen Walliſſer-Lands/ ſo von
Naters und Brig den Nahmen hat/ gemeinlich aber der Briger Zehn-

den

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten03_1708
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten03_1708/149
Zitationshilfe: Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands. Bd. 3. Zürich, 1708, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten03_1708/149>, abgerufen am 20.02.2025.