Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707.Jn dem Canton Glarus in Nesselrooß/ auf dem Kräyenberg/ Jn dem Canton Basel/ bey Mönchenstein/ ist eine rohte fette Bola- Bey St. Jacob an der Birß findet sich ein Mergel. Bey Binningen graben die Haffner eine gelbe/ und blaue Erde/ wel- Bey Liechstall/ einem Stättlein/ ist eine rohte und weisse Erde/ wel- Jn dem Canton Freyburg hat Mr. Iean du Pre de Gruyeres in seinem Jn dem Canton Solothurn/ bey Attisholtz/ isteine rohtlechte Erde Ein heiterblauer Lett wird gegraben auf dem Weissen Stein/ dar- Gegen Buchberg findet sich auch eine weisse zarte Erde/ so auch eine Jm Egelmooß ist eine rohtlechte Erde/ zwar rauh/ aber gut ins Feuer. Eine rohte bolarische Erden wird auch gefunden bey der Clus/ im Jn dem Canton Schaffhausen mischen die Haffner eine gelbe Erde Bey
Jn dem Canton Glarus in Neſſelrooß/ auf dem Kraͤyenberg/ Jn dem Canton Baſel/ bey Moͤnchenſtein/ iſt eine rohte fette Bola- Bey St. Jacob an der Birß findet ſich ein Mergel. Bey Binningen graben die Haffner eine gelbe/ und blaue Erde/ wel- Bey Liechſtall/ einem Staͤttlein/ iſt eine rohte und weiſſe Erde/ wel- Jn dem Canton Freyburg hat Mr. Iean du Prè de Gruyeres in ſeinem Jn dem Canton Solothurn/ bey Attisholtz/ iſteine rohtlechte Erde Ein heiterblauer Lett wird gegraben auf dem Weiſſen Stein/ dar- Gegen Buchberg findet ſich auch eine weiſſe zarte Erde/ ſo auch eine Jm Egelmooß iſt eine rohtlechte Erde/ zwar rauh/ aber gut ins Feuer. Eine rohte bolariſche Erden wird auch gefunden bey der Clus/ im Jn dem Canton Schaffhauſen miſchen die Haffner eine gelbe Erde Bey
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Jn dem Canton Glarus in Neſſelrooß/ auf dem Kraͤyenberg/
findet man eine rohte/ weiſſe/ und blaue Erde. Wagner Hiſt. Nat. Helv.
pag. 343. Die blaue iſt duͤrꝛ/ lettacht/ hochblau/ ſo lang ſie feucht/ bleicher
wann ſie troken. Auf diſem Berg iſt auch ein Ocher/ und andere gelbe Erde.
Jn dem Canton Baſel/ bey Moͤnchenſtein/ iſt eine rohte fette Bola-
riſche Erde/ welche anſtatt der geſiegelten gebraucht wird/ zu Verſüſſung des
Gebluͤts/ und anderer ſcharffen Feuchtigkeiten/ in Blut- und anderen Durch-
fluͤſſen/ hitzigen Fiebern/ ſonderlich bey kleinen Kindern.
Bey St. Jacob an der Birß findet ſich ein Mergel.
Bey Binningen graben die Haffner eine gelbe/ und blaue Erde/ wel-
che ſie miſchen mit rohter zu allerhand Geſchirꝛen/ ſo ſie mit gelber und grü-
ner Gleſte uͤberzeuhen.
Bey Liechſtall/ einem Staͤttlein/ iſt eine rohte und weiſſe Erde/ wel-
che unter einander gemenget wird zu Ausarbeitung allerhand Kochgeſchirꝛen/
welche/ weil ſie das Feuer wol außhalten/ weit und breit gefuͤhret werden.
Jn dem Canton Freyburg hat Mr. Iean du Prè de Gruyeres in ſeinem
kuͤnſtlich in einem Felſen eingehauenen Eremitorio, oder Einſidler-Woh-
nung bey St. Maria Magdalena, (woran er in die 30. Jahr gearbeitet) auch
eine gelbe Ocher-Erde gefunden. Diſes Gebaͤu iſt wuͤrdig von allen frem-
den durchreiſenden beſucht zu werden/ wegen ſeltzamer Bau-Art/ da nicht nur
eine Kirch/ ſonder noch 9. andere Gemaͤcher/ nebſt dem Garten in einen Fel-
ſen gehauen ſeyn/ und liget von Freyburg ab ohngefehr eine Stund.
Jn dem Canton Solothurn/ bey Attisholtz/ iſteine rohtlechte Erde
gut ins Feuer/ daſelbſt iſt auch ein blauer Lette/ welcher aber muß gemiſchet
werden mit dem rohten/ wann man wil/ das er halte.
Ein heiterblauer Lett wird gegraben auf dem Weiſſen Stein/ dar-
auf flieſſet die Gleſte gantz wol.
Gegen Buchberg findet ſich auch eine weiſſe zarte Erde/ ſo auch eine
weiſſe Gleſte tragt/ hat aber vil Stein vermiſcht.
Jm Egelmooß iſt eine rohtlechte Erde/ zwar rauh/ aber gut ins Feuer.
Eine rohte bolariſche Erden wird auch gefunden bey der Clus/ im
Welſchen Rohr/ in einer Felshoͤle/ welche von denen Wundartzten ge-
braucht wird anſtatt des Armeniſchen Boli zu Pflaſteren. Wagner MSC.
Jn dem Canton Schaffhauſen miſchen die Haffner eine gelbe Erde
auß der Enge/ und zweyerley blaue Erde auß dem Schaaren/ welche let-
ſtere ſich im Feuer weiß brennet.
Bey
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