Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707.tenbach zu Eglisau/ auch Züricher-Gebieths/ von deme aber bis dato an- Bey Henkart ligt der Haar-See mitten in dem Feld/ in einem Ausser dem Schweizerland habe bis dahin keine dergleichen durch ihre Zu verwunderen ist/ wie sint An. 1686. des Wangerbachs trökne/ und tenbach zu Egliſau/ auch Züricher-Gebieths/ von deme aber bis dato an- Bey Henkart ligt der Haar-See mitten in dem Feld/ in einem Auſſer dem Schweizerland habe bis dahin keine dergleichen durch ihre Zu verwunderen iſt/ wie ſint An. 1686. des Wangerbachs troͤkne/ und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0019" n="12"/><hi rendition="#fr">tenbach</hi> zu <hi rendition="#fr">Egliſau/</hi> auch Züricher-Gebieths/ von deme aber bis dato an-<lb/> ders nichts in Erfahrung bringen koͤnnen/ als daß er im Majo pflegt anzu-<lb/> lauffen/ und um Weihnacht widerum aufhoͤrt flieſſen; hiemit denen ſo ge-<lb/> nanten Meybrümen zu zurechnen iſt: Jn denen theuren Zeiten An. 1690.<lb/> und 91. ſol er 4. Jahr nach einanderen gefloſſen ſeyn. Diß berichtet mich<lb/> Hr. <hi rendition="#aq">J. C. D. Diac.</hi> zu <hi rendition="#aq">B.</hi></p><lb/> <p>Bey <hi rendition="#fr">Henkart</hi> ligt der <hi rendition="#fr">Haar-See</hi> mitten in dem Feld/ in einem<lb/> holen/ oder tieffen Ohrt: es fließt kein Waſſer weder darein nach darauß:<lb/> Wann diſer See zu Fruͤhlingszeit mehrtheils aufgetroͤknet/ oder laͤhr iſt/ ſo<lb/> halten es die Bauren vor ein gewüß Zeichen einer erfolgenden reichen Ernd/<lb/> wann er aber gar vil Waſſer habe/ ſo ſeye eine Theurung verhanden. Diſe<lb/> Nachricht finde in Jkr. Henrich Eſchers Schreiben an Hrn. <hi rendition="#aq">Antiſtitem<lb/> Breitinger ſubdat.</hi> Winterthur/ den 27. April/ 1623. Erſuche aber den Hrn.<lb/><hi rendition="#aq">Paſtorem</hi> des Ohrts/ dißfahls fleiſſigere Nachfrag zu halten/ und mich in<lb/> mehrerem hiervon zu berichten/ wie ich auch bey diſem Anlas die Herꝛen<lb/> Pfarꝛere auf der Landſchaft/ und ſonſten alle Naturbegierige Herꝛen/ und<lb/> Bauren/ freund-dienſtlich erſuche/ auf dergleichen/ und alle andere Merkwuͤr-<lb/> digkeiten der Natur/ nach anleitung meines vor etlichen Jahren in Truk<lb/> gegebenen Einladungs-Schreiben/ ſo zu Dienſten ſtehet/ fleiſſig acht zu ha-<lb/> ben/ und daß/ was ſie grundtlich unterſuchet/ zu uͤberſchreiben.</p><lb/> <p>Auſſer dem Schweizerland habe bis dahin keine dergleichen durch ihre<lb/> Waſſervoͤlle eine Theure vorſagende Brünnen angetroffen/ als in <hi rendition="#aq">Rob. Plot.<lb/> Nat. Hiſtory of Staffordshir. cap. 2. p.</hi> 46. 47. 49 und ſein mit nam-<lb/> men der <hi rendition="#aq">Moß-poole</hi> bey <hi rendition="#aq">Merton,</hi> in der Pfarꝛey <hi rendition="#aq">Forton; Drude</hi>-Meer/<lb/> in der Pfarꝛ <hi rendition="#aq">Aldridge;</hi> Der Hungerbrunn/ <hi rendition="#aq">Hungry pit</hi> bey <hi rendition="#aq">Billington,</hi><lb/> in der Pfarꝛ <hi rendition="#aq">Seighford,</hi> nach deſſen zu- oder abnemmen die Einwohnere ſich<lb/> fleiſſig richten in Kauff- und Verkauffung des Korns/ gleich wie die Egyp-<lb/> tier bey der ſteigenden hoͤhe des <hi rendition="#aq">Nili</hi> ganz genau vorſagen koͤnnen die Frucht-<lb/> barkeit des Jahrgangs; Weiters zwey Brünnen bey der Kirch <hi rendition="#aq">Whitting-<lb/> ton;</hi> ein anderer bey <hi rendition="#aq">Hilderſton:</hi> Sonderbar aber kommet mit unſerem<lb/> Wangerbrunn uͤberein einer in der Provinz <hi rendition="#aq">Deira,</hi> deſſen gedenket <hi rendition="#aq">Gulielm.<lb/> Nubrigenſ. Rerum Anglic. Lib. I. c.</hi> 28. daß er nur dann und wann/ <hi rendition="#aq">non<lb/> quidem jugiter, ſed annis interpoſitis,</hi> bey einbrechender Theure/ flieſſe.</p><lb/> <p>Zu verwunderen iſt/ wie ſint An. 1686. des Wangerbachs troͤkne/ und<lb/> überfluß der theure und wolfeile/ ſo in dem Zeitraum geweſen/ ſo wol ent-<lb/> ſpricht/ und hetten die Kornkaͤuffer und verkaͤuffer beſſer recht dahin ihre<lb/> Wallfahrten anzuſtellen/ als einſten die blinden Heiden zu dem <hi rendition="#aq">Oraculo<lb/> Apollinis:</hi> ja/ es werenſolche <hi rendition="#aq">obſervationen</hi> wuͤrdig/ auß hoch Oberkeitlichem<lb/> Befehl in ein beſonder Tag Regiſter eingeſchrieben zu werden/ wann die Be-<lb/> gebenheiten wahrhaft/ und in der Natur begruͤndt/ worvon uns etwas zu re-<lb/> den uͤberig bleibt/ damit ein ganzes Land ſich auf den einbrechenden Mangel koͤnte vorſehen.</p> </div> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [12/0019]
tenbach zu Egliſau/ auch Züricher-Gebieths/ von deme aber bis dato an-
ders nichts in Erfahrung bringen koͤnnen/ als daß er im Majo pflegt anzu-
lauffen/ und um Weihnacht widerum aufhoͤrt flieſſen; hiemit denen ſo ge-
nanten Meybrümen zu zurechnen iſt: Jn denen theuren Zeiten An. 1690.
und 91. ſol er 4. Jahr nach einanderen gefloſſen ſeyn. Diß berichtet mich
Hr. J. C. D. Diac. zu B.
Bey Henkart ligt der Haar-See mitten in dem Feld/ in einem
holen/ oder tieffen Ohrt: es fließt kein Waſſer weder darein nach darauß:
Wann diſer See zu Fruͤhlingszeit mehrtheils aufgetroͤknet/ oder laͤhr iſt/ ſo
halten es die Bauren vor ein gewüß Zeichen einer erfolgenden reichen Ernd/
wann er aber gar vil Waſſer habe/ ſo ſeye eine Theurung verhanden. Diſe
Nachricht finde in Jkr. Henrich Eſchers Schreiben an Hrn. Antiſtitem
Breitinger ſubdat. Winterthur/ den 27. April/ 1623. Erſuche aber den Hrn.
Paſtorem des Ohrts/ dißfahls fleiſſigere Nachfrag zu halten/ und mich in
mehrerem hiervon zu berichten/ wie ich auch bey diſem Anlas die Herꝛen
Pfarꝛere auf der Landſchaft/ und ſonſten alle Naturbegierige Herꝛen/ und
Bauren/ freund-dienſtlich erſuche/ auf dergleichen/ und alle andere Merkwuͤr-
digkeiten der Natur/ nach anleitung meines vor etlichen Jahren in Truk
gegebenen Einladungs-Schreiben/ ſo zu Dienſten ſtehet/ fleiſſig acht zu ha-
ben/ und daß/ was ſie grundtlich unterſuchet/ zu uͤberſchreiben.
Auſſer dem Schweizerland habe bis dahin keine dergleichen durch ihre
Waſſervoͤlle eine Theure vorſagende Brünnen angetroffen/ als in Rob. Plot.
Nat. Hiſtory of Staffordshir. cap. 2. p. 46. 47. 49 und ſein mit nam-
men der Moß-poole bey Merton, in der Pfarꝛey Forton; Drude-Meer/
in der Pfarꝛ Aldridge; Der Hungerbrunn/ Hungry pit bey Billington,
in der Pfarꝛ Seighford, nach deſſen zu- oder abnemmen die Einwohnere ſich
fleiſſig richten in Kauff- und Verkauffung des Korns/ gleich wie die Egyp-
tier bey der ſteigenden hoͤhe des Nili ganz genau vorſagen koͤnnen die Frucht-
barkeit des Jahrgangs; Weiters zwey Brünnen bey der Kirch Whitting-
ton; ein anderer bey Hilderſton: Sonderbar aber kommet mit unſerem
Wangerbrunn uͤberein einer in der Provinz Deira, deſſen gedenket Gulielm.
Nubrigenſ. Rerum Anglic. Lib. I. c. 28. daß er nur dann und wann/ non
quidem jugiter, ſed annis interpoſitis, bey einbrechender Theure/ flieſſe.
Zu verwunderen iſt/ wie ſint An. 1686. des Wangerbachs troͤkne/ und
überfluß der theure und wolfeile/ ſo in dem Zeitraum geweſen/ ſo wol ent-
ſpricht/ und hetten die Kornkaͤuffer und verkaͤuffer beſſer recht dahin ihre
Wallfahrten anzuſtellen/ als einſten die blinden Heiden zu dem Oraculo
Apollinis: ja/ es werenſolche obſervationen wuͤrdig/ auß hoch Oberkeitlichem
Befehl in ein beſonder Tag Regiſter eingeſchrieben zu werden/ wann die Be-
gebenheiten wahrhaft/ und in der Natur begruͤndt/ worvon uns etwas zu re-
den uͤberig bleibt/ damit ein ganzes Land ſich auf den einbrechenden Mangel koͤnte vorſehen.
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