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Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707.

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Eine andete Art aschgrauen Mergels ist bey Horgen am Zürich-
See/
dessen man zweifels ohn sich könnte bedienen anstatt einer guten Tün
ge/ weilen der in sich haltet vil Saltz-Vitriolische Theile/ dergleichen Erde
auch zu gutem kommet denen Einwohnern der Graffschafft Welsch-Neu-
enburg/
welche sonderlich um die Statt eine grosse Menge haben von sol-
cher Marga, und derselben nutzlichen Gebrauch geniessen in ihren Weinber-
gen/ und anderen Gütern.

Jn dem Wald oder Holtz/ Lindberg genandt/ eine halbe Stund von
Winterthur/ findet sich eine rohte Erde/ welche die Haffner des Orths
brauchen zum Grund ihres grünen Geschirrs. Hegner Beschreib. des Lör-
libads pag. 3.

An der Steig findet man eine auß viler hand Farben/ roht/ weiß/ gelb/
gemarmorierte Erde/ welche fest zusammen haltet/ und sich gar schön poliren
lasset.

Bey Eglisau/ einem Stättlein am Rhein gelegen/ findet sich eine
sehr zarte rohte Bolarische Erde/ an einem Ohrt auf der Risi genandt/
welche zweifels ohne so wohl denen Medicis, Chirurgis, als Mahleren und
anderen Künstleren zu allerhand Gebrauch dienstlich seyn könte/ wann man
sich wird bemühen/ die Eigenschafften diser Erde durch verschiedene Proben
in Erfahrung zu bringen. Die Haffner zu Schaffhausen brauchen disen
Bolum anstatt einer Hub-Erde zum gründen.

Eine Stund von Stein in einem Wald ist eine rohte Erde/ welche ge-
mischet wird mit der blauen/ die man am Rhein findet/ an sich selbs aber gar
kurtz ist.

Bey Schwammendingen in einem Wald/ ohngefehr eine Stund
von der Statt Zürich graben unsere Hafner eine schwartze und rohte Erde/
jene ist sonderlich gut zu Kochgeschirren/ welche wol im Feuer halten; von
der rohten nehmen sie einen drittel/ und zwey drittel Wiedikumer-Erde zu ih-
ren gemeinen gelb geflamten irrdinen geschirren.

Die Wiedikumer Erde/ so eine halbe Stund von der Statt ge-
graben wird/ muß gemischet werden mit der Schwammendinger-Erde/ wie
jetzt gemeldet/ sonst haltet sie nicht.

Bey Meilen am Zürich-See findet sich auch eine schöne zarte weis-
se Erde.

Eine andete Art aſchgrauen Mergels iſt bey Horgen am Zuͤrich-
See/
deſſen man zweifels ohn ſich koͤnnte bedienen anſtatt einer guten Tuͤn
ge/ weilen der in ſich haltet vil Saltz-Vitrioliſche Theile/ dergleichen Erde
auch zu gutem kommet denen Einwohnern der Graffſchafft Welſch-Neu-
enburg/
welche ſonderlich um die Statt eine groſſe Menge haben von ſol-
cher Marga, und derſelben nutzlichen Gebrauch genieſſen in ihren Weinber-
gen/ und anderen Guͤtern.

Jn dem Wald oder Holtz/ Lindberg genandt/ eine halbe Stund von
Winterthur/ findet ſich eine rohte Erde/ welche die Haffner des Orths
brauchen zum Grund ihres gruͤnen Geſchirꝛs. Hegner Beſchreib. des Loͤr-
libads pag. 3.

An der Steig findet man eine auß viler hand Farben/ roht/ weiß/ gelb/
gemarmorierte Erde/ welche feſt zuſammen haltet/ und ſich gar ſchoͤn poliren
laſſet.

Bey Egliſau/ einem Staͤttlein am Rhein gelegen/ findet ſich eine
ſehr zarte rohte Bolariſche Erde/ an einem Ohrt auf der Riſi genandt/
welche zweifels ohne ſo wohl denen Medicis, Chirurgis, als Mahleren und
anderen Künſtleren zu allerhand Gebrauch dienſtlich ſeyn koͤnte/ wann man
ſich wird bemuͤhen/ die Eigenſchafften diſer Erde durch verſchiedene Proben
in Erfahrung zu bringen. Die Haffner zu Schaffhauſen brauchen diſen
Bolum anſtatt einer Hub-Erde zum gruͤnden.

Eine Stund von Stein in einem Wald iſt eine rohte Erde/ welche ge-
miſchet wird mit der blauen/ die man am Rhein findet/ an ſich ſelbs aber gar
kurtz iſt.

Bey Schwammendingen in einem Wald/ ohngefehr eine Stund
von der Statt Zuͤrich graben unſere Hafner eine ſchwartze und rohte Erde/
jene iſt ſonderlich gut zu Kochgeſchirꝛen/ welche wol im Feuer halten; von
der rohten nehmen ſie einen drittel/ und zwey drittel Wiedikumer-Erde zu ih-
ren gemeinen gelb geflamten irꝛdinen geſchirꝛen.

Die Wiedikumer Erde/ ſo eine halbe Stund von der Statt ge-
graben wird/ muß gemiſchet werden mit der Schwammendinger-Erde/ wie
jetzt gemeldet/ ſonſt haltet ſie nicht.

Bey Meilen am Zuͤrich-See findet ſich auch eine ſchoͤne zarte weiſ-
ſe Erde.

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[176/0189] Eine andete Art aſchgrauen Mergels iſt bey Horgen am Zuͤrich- See/ deſſen man zweifels ohn ſich koͤnnte bedienen anſtatt einer guten Tuͤn ge/ weilen der in ſich haltet vil Saltz-Vitrioliſche Theile/ dergleichen Erde auch zu gutem kommet denen Einwohnern der Graffſchafft Welſch-Neu- enburg/ welche ſonderlich um die Statt eine groſſe Menge haben von ſol- cher Marga, und derſelben nutzlichen Gebrauch genieſſen in ihren Weinber- gen/ und anderen Guͤtern. Jn dem Wald oder Holtz/ Lindberg genandt/ eine halbe Stund von Winterthur/ findet ſich eine rohte Erde/ welche die Haffner des Orths brauchen zum Grund ihres gruͤnen Geſchirꝛs. Hegner Beſchreib. des Loͤr- libads pag. 3. An der Steig findet man eine auß viler hand Farben/ roht/ weiß/ gelb/ gemarmorierte Erde/ welche feſt zuſammen haltet/ und ſich gar ſchoͤn poliren laſſet. Bey Egliſau/ einem Staͤttlein am Rhein gelegen/ findet ſich eine ſehr zarte rohte Bolariſche Erde/ an einem Ohrt auf der Riſi genandt/ welche zweifels ohne ſo wohl denen Medicis, Chirurgis, als Mahleren und anderen Künſtleren zu allerhand Gebrauch dienſtlich ſeyn koͤnte/ wann man ſich wird bemuͤhen/ die Eigenſchafften diſer Erde durch verſchiedene Proben in Erfahrung zu bringen. Die Haffner zu Schaffhauſen brauchen diſen Bolum anſtatt einer Hub-Erde zum gruͤnden. Eine Stund von Stein in einem Wald iſt eine rohte Erde/ welche ge- miſchet wird mit der blauen/ die man am Rhein findet/ an ſich ſelbs aber gar kurtz iſt. Bey Schwammendingen in einem Wald/ ohngefehr eine Stund von der Statt Zuͤrich graben unſere Hafner eine ſchwartze und rohte Erde/ jene iſt ſonderlich gut zu Kochgeſchirꝛen/ welche wol im Feuer halten; von der rohten nehmen ſie einen drittel/ und zwey drittel Wiedikumer-Erde zu ih- ren gemeinen gelb geflamten irꝛdinen geſchirꝛen. Die Wiedikumer Erde/ ſo eine halbe Stund von der Statt ge- graben wird/ muß gemiſchet werden mit der Schwammendinger-Erde/ wie jetzt gemeldet/ ſonſt haltet ſie nicht. Bey Meilen am Zuͤrich-See findet ſich auch eine ſchoͤne zarte weiſ- ſe Erde.

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Zitationshilfe: Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten02_1706/189>, abgerufen am 22.11.2024.