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Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707.

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N. 42.)



Natur-Geschichten
Des
Schweizerlands.
Zweyter Theil.


Fortsezung
Von allerhand Erden des Schweizerlands/
und deren Fruchtbarkeit.

APpenzell/ das XIII. und letste Ohrt der Eidgnoßschaft/ ist ein rei-
ches Vieh-Milch- und Käßland/ mit hohen Bergen umgeben/ und
durchzogen.

Der Abt von St. Gallen/ das erste zugewandte Ohrt der Eidgnoß-
schaft/ hat in ansehung der Grafschaft Toggenburg gleiche Landsart mit
dem benachbarten Appenzell/ und anderen Alp- und Viehreichen Cantons/
in ansehung der so genanten Alten Landschaft aber gleiche Beschaffen-
heit mit dem Thurgau/ von welchem an seinem Ohrt ins besonder zu reden
sein wird.

Von der Statt St. Gallen fallet/ weil sie kein eigen Land hat/
nichts dißmahl zu reden vor.

Jn Pündten findet sich in ansehung der Fruchtbarkeit ein grosser
Unterscheid/ wie dann die gütige Natur der Herrschaft/ den vier Dörfferen/
der Gegne um Chur/ dem Boden der Herrschaft Razüns/ dem Domleschg/
und dem mehreren Theil des Hochgerichts Grub bey Jlanz/ auch theils
Pretigeü/ allerhand Frücht und Nahrungsmittel ertheilt/ ohn das etliche
wenig/ andere keinen Weinwachs haben. Die etwas wildere sein mit vilem
Korn versehen: den Abgang des Korns/ und anderer Früchten ersetzet man
mit den kostlichen Viehweyden/ und trefflichstem Heu. Es erweket auch
die natürliche Unfruchtbarkeit der Einwohneren Fleiß/ der an manchem
Ohrt der Erden gleichsam Luft gemachet mit wegraumung der Steinen/

wie
N. 42.)



Natur-Geſchichten
Des
Schweizerlands.
Zweyter Theil.


Fortſezung
Von allerhand Erden des Schweizerlands/
und deren Fruchtbarkeit.

APpenzell/ das XIII. und letſte Ohrt der Eidgnoßſchaft/ iſt ein rei-
ches Vieh-Milch- und Kaͤßland/ mit hohen Bergen umgeben/ und
durchzogen.

Der Abt von St. Gallen/ das erſte zugewandte Ohrt der Eidgnoß-
ſchaft/ hat in anſehung der Grafſchaft Toggenburg gleiche Landsart mit
dem benachbarten Appenzell/ und anderen Alp- und Viehreichen Cantons/
in anſehung der ſo genanten Alten Landſchaft aber gleiche Beſchaffen-
heit mit dem Thurgau/ von welchem an ſeinem Ohrt ins beſonder zu reden
ſein wird.

Von der Statt St. Gallen fallet/ weil ſie kein eigen Land hat/
nichts dißmahl zu reden vor.

Jn Pündten findet ſich in anſehung der Fruchtbarkeit ein groſſer
Unterſcheid/ wie dann die guͤtige Natur der Herꝛſchaft/ den vier Doͤrfferen/
der Gegne um Chur/ dem Boden der Herꝛſchaft Razüns/ dem Domleſchg/
und dem mehreren Theil des Hochgerichts Grub bey Jlanz/ auch theils
Pretigeü/ allerhand Fruͤcht und Nahrungsmittel ertheilt/ ohn das etliche
wenig/ andere keinen Weinwachs haben. Die etwas wildere ſein mit vilem
Korn verſehen: den Abgang des Korns/ und anderer Fruͤchten erſetzet man
mit den koſtlichen Viehweyden/ und trefflichſtem Heu. Es erweket auch
die natuͤrliche Unfruchtbarkeit der Einwohneren Fleiß/ der an manchem
Ohrt der Erden gleichſam Luft gemachet mit wegraumung der Steinen/

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[165/0178] N. 42.) (Den 20. Octobr. 1706. Natur-Geſchichten Des Schweizerlands. Zweyter Theil. Fortſezung Von allerhand Erden des Schweizerlands/ und deren Fruchtbarkeit. APpenzell/ das XIII. und letſte Ohrt der Eidgnoßſchaft/ iſt ein rei- ches Vieh-Milch- und Kaͤßland/ mit hohen Bergen umgeben/ und durchzogen. Der Abt von St. Gallen/ das erſte zugewandte Ohrt der Eidgnoß- ſchaft/ hat in anſehung der Grafſchaft Toggenburg gleiche Landsart mit dem benachbarten Appenzell/ und anderen Alp- und Viehreichen Cantons/ in anſehung der ſo genanten Alten Landſchaft aber gleiche Beſchaffen- heit mit dem Thurgau/ von welchem an ſeinem Ohrt ins beſonder zu reden ſein wird. Von der Statt St. Gallen fallet/ weil ſie kein eigen Land hat/ nichts dißmahl zu reden vor. Jn Pündten findet ſich in anſehung der Fruchtbarkeit ein groſſer Unterſcheid/ wie dann die guͤtige Natur der Herꝛſchaft/ den vier Doͤrfferen/ der Gegne um Chur/ dem Boden der Herꝛſchaft Razüns/ dem Domleſchg/ und dem mehreren Theil des Hochgerichts Grub bey Jlanz/ auch theils Pretigeü/ allerhand Fruͤcht und Nahrungsmittel ertheilt/ ohn das etliche wenig/ andere keinen Weinwachs haben. Die etwas wildere ſein mit vilem Korn verſehen: den Abgang des Korns/ und anderer Fruͤchten erſetzet man mit den koſtlichen Viehweyden/ und trefflichſtem Heu. Es erweket auch die natuͤrliche Unfruchtbarkeit der Einwohneren Fleiß/ der an manchem Ohrt der Erden gleichſam Luft gemachet mit wegraumung der Steinen/ wie

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Zitationshilfe: Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten02_1706/178>, abgerufen am 22.11.2024.