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Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707.

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Den 1. Augstm. schluge der Hagel von Adorff bis gen Wyl im
Thurgeü/
zu sonderlichem Schaden des Habers.

An. 1583. den 23. Brachm. fiel ein grausamer Hagel mit grossem
Sturmwind/ der tahte grossen Schaden zu Wiedikon/ Leimbach/ im
Silfeld/
und dort herum. So taht auch in disem Jahr der Hagel grossen
Schaden zu Weyach/ Affholteren/ Rafz/ und daselbst herum. Escher.
Chron. ad h. a.

An. 1584. am Neuen Jahrstag erzeigete sich ein erschrokenlich Wetter/
mit Blitz/ Donner/ Schlag-Regen/ und Regenbögen: und am 20. Jenner
hernach ein brünnende Röhte am Himmel/ mit einem Ring von Farben/ ge-
staltet gleich einem Regenbogen/ der gieng von Aufgang der Sonn gegen
dem Nidergang über den Zürichsee; darauf folgete an dem Auffahrt-
Abend ein schädlicher Hagel über die Statt und Landschaft Zürich/ auch
ein nasser Sommer. Stumpf. Chron. Lib. VI. cap. 20. p. m. 498. b. & Lib.
XIII. cap. 42. p. 769. Escher. Chron. ad h. a.

An. 1585. den 7. Mey schlug der Hagel um Schaffhausen/ Ben-
ken/ Martelen/
und in dasiger Refier alles in Grund/ und wurden darbey
die Güter übel zerflötzet.

Den 25. Mey kamen abermahls in der Nacht drey schwere Wetter/
obgleich domahls noch kalte Witterung war. Jenseit des Albis zu Aff-
holteren/
hat der Hagel geschadet; und um den 20. Mey schlug der Hagel
sehr übel zu Solothurn.

So warend auch diß Jahr so grausame Sturmwinde/ dergleichen man
lang nie gehabt; Zu Solothurn auf eine Tagsatzung wurden darvon
die Glocken erschüttet/ daß jedermann vermeinte/ daß man stürme. Haller,
Chron. Lib. XLIV. cap. 9. Escher. Chron. ad h. a.

An. 1586. den 4. Jun. auf den Abend kame ein schwerer Regen dar-
unter eine grosse Menge der Hagelsteinen/ in der grösse/ wie Bonen: es wäh-
rete diß Wetter wenig minder/ dann ein Stund/ und wann der Hagel ein
wenig aufhörte/ fienge er bald wider an/ und tähte grossen Schaden in Gär-
ten/ und Hanff; Zu Herrliberg auch in den Räben/ und ist gangen bis gen
Mänidorff und Stäfen. Escher. Chron. ad h. a.

An. 1587. den 25. Mey nach Mittagzwischen 5. und 6. Uhr/ nach dem
es den ganzen Tag gar warm gewesen/ kam ein solch grausam Wetter mit
Donneren und Stralen/ daß vil alte Leuhte gesagt/ sie dergleichen nie gesehen
oder gehört haben. Haller. Chron. Lib. XLIX. cap 6. Jn eben diser Stund
schluge der Hagel im Rotenburger Amt Lucerner-Gebiets/ übel/ und
tahte den Feldfrüchten grossen Schaden. Escher. Chron. ad h. a.

Den 1. Augſtm. ſchluge der Hagel von Adorff bis gen Wyl im
Thurgeü/
zu ſonderlichem Schaden des Habers.

An. 1583. den 23. Brachm. fiel ein grauſamer Hagel mit groſſem
Sturmwind/ der tahte groſſen Schaden zu Wiedikon/ Leimbach/ im
Silfeld/
und dort herum. So taht auch in diſem Jahr der Hagel groſſen
Schaden zu Weyach/ Affholteren/ Rafz/ und daſelbſt herum. Eſcher.
Chron. ad h. a.

An. 1584. am Neuen Jahrstag erzeigete ſich ein erſchrokenlich Wetter/
mit Blitz/ Donner/ Schlag-Regen/ und Regenboͤgen: und am 20. Jenner
hernach ein brünnende Roͤhte am Himmel/ mit einem Ring von Farben/ ge-
ſtaltet gleich einem Regenbogen/ der gieng von Aufgang der Sonn gegen
dem Nidergang uͤber den Zürichſee; darauf folgete an dem Auffahrt-
Abend ein ſchaͤdlicher Hagel uͤber die Statt und Landſchaft Zürich/ auch
ein naſſer Sommer. Stumpf. Chron. Lib. VI. cap. 20. p. m. 498. b. & Lib.
XIII. cap. 42. p. 769. Eſcher. Chron. ad h. a.

An. 1585. den 7. Mey ſchlug der Hagel um Schaffhauſen/ Ben-
ken/ Martelen/
und in daſiger Refier alles in Grund/ und wurden darbey
die Guͤter uͤbel zerfloͤtzet.

Den 25. Mey kamen abermahls in der Nacht drey ſchwere Wetter/
obgleich domahls noch kalte Witterung war. Jenſeit des Albis zu Aff-
holteren/
hat der Hagel geſchadet; und um den 20. Mey ſchlug der Hagel
ſehr uͤbel zu Solothurn.

So warend auch diß Jahr ſo grauſame Sturmwinde/ dergleichen man
lang nie gehabt; Zu Solothurn auf eine Tagſatzung wurden darvon
die Glocken erſchüttet/ daß jedermann vermeinte/ daß man ſtuͤrme. Haller,
Chron. Lib. XLIV. cap. 9. Eſcher. Chron. ad h. a.

An. 1586. den 4. Jun. auf den Abend kame ein ſchwerer Regen dar-
unter eine groſſe Menge der Hagelſteinen/ in der groͤſſe/ wie Bonen: es waͤh-
rete diß Wetter wenig minder/ dann ein Stund/ und wann der Hagel ein
wenig aufhoͤrte/ fienge er bald wider an/ und taͤhte groſſen Schaden in Gaͤr-
ten/ und Hanff; Zu Herꝛliberg auch in den Raͤben/ und iſt gangen bis gen
Maͤnidorff und Staͤfen. Eſcher. Chron. ad h. a.

An. 1587. den 25. Mey nach Mittagzwiſchen 5. und 6. Uhr/ nach dem
es den ganzen Tag gar warm geweſen/ kam ein ſolch grauſam Wetter mit
Donneren und Stralen/ daß vil alte Leuhte geſagt/ ſie dergleichen nie geſehen
oder gehoͤrt haben. Haller. Chron. Lib. XLIX. cap 6. Jn eben diſer Stund
ſchluge der Hagel im Rotenburger Amt Lucerner-Gebiets/ uͤbel/ und
tahte den Feldfruͤchten groſſen Schaden. Eſcher. Chron. ad h. a.

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[140/0153] Den 1. Augſtm. ſchluge der Hagel von Adorff bis gen Wyl im Thurgeü/ zu ſonderlichem Schaden des Habers. An. 1583. den 23. Brachm. fiel ein grauſamer Hagel mit groſſem Sturmwind/ der tahte groſſen Schaden zu Wiedikon/ Leimbach/ im Silfeld/ und dort herum. So taht auch in diſem Jahr der Hagel groſſen Schaden zu Weyach/ Affholteren/ Rafz/ und daſelbſt herum. Eſcher. Chron. ad h. a. An. 1584. am Neuen Jahrstag erzeigete ſich ein erſchrokenlich Wetter/ mit Blitz/ Donner/ Schlag-Regen/ und Regenboͤgen: und am 20. Jenner hernach ein brünnende Roͤhte am Himmel/ mit einem Ring von Farben/ ge- ſtaltet gleich einem Regenbogen/ der gieng von Aufgang der Sonn gegen dem Nidergang uͤber den Zürichſee; darauf folgete an dem Auffahrt- Abend ein ſchaͤdlicher Hagel uͤber die Statt und Landſchaft Zürich/ auch ein naſſer Sommer. Stumpf. Chron. Lib. VI. cap. 20. p. m. 498. b. & Lib. XIII. cap. 42. p. 769. Eſcher. Chron. ad h. a. An. 1585. den 7. Mey ſchlug der Hagel um Schaffhauſen/ Ben- ken/ Martelen/ und in daſiger Refier alles in Grund/ und wurden darbey die Guͤter uͤbel zerfloͤtzet. Den 25. Mey kamen abermahls in der Nacht drey ſchwere Wetter/ obgleich domahls noch kalte Witterung war. Jenſeit des Albis zu Aff- holteren/ hat der Hagel geſchadet; und um den 20. Mey ſchlug der Hagel ſehr uͤbel zu Solothurn. So warend auch diß Jahr ſo grauſame Sturmwinde/ dergleichen man lang nie gehabt; Zu Solothurn auf eine Tagſatzung wurden darvon die Glocken erſchüttet/ daß jedermann vermeinte/ daß man ſtuͤrme. Haller, Chron. Lib. XLIV. cap. 9. Eſcher. Chron. ad h. a. An. 1586. den 4. Jun. auf den Abend kame ein ſchwerer Regen dar- unter eine groſſe Menge der Hagelſteinen/ in der groͤſſe/ wie Bonen: es waͤh- rete diß Wetter wenig minder/ dann ein Stund/ und wann der Hagel ein wenig aufhoͤrte/ fienge er bald wider an/ und taͤhte groſſen Schaden in Gaͤr- ten/ und Hanff; Zu Herꝛliberg auch in den Raͤben/ und iſt gangen bis gen Maͤnidorff und Staͤfen. Eſcher. Chron. ad h. a. An. 1587. den 25. Mey nach Mittagzwiſchen 5. und 6. Uhr/ nach dem es den ganzen Tag gar warm geweſen/ kam ein ſolch grauſam Wetter mit Donneren und Stralen/ daß vil alte Leuhte geſagt/ ſie dergleichen nie geſehen oder gehoͤrt haben. Haller. Chron. Lib. XLIX. cap 6. Jn eben diſer Stund ſchluge der Hagel im Rotenburger Amt Lucerner-Gebiets/ uͤbel/ und tahte den Feldfruͤchten groſſen Schaden. Eſcher. Chron. ad h. a.

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Zitationshilfe: Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten02_1706/153>, abgerufen am 24.11.2024.