Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707.

Bild:
<< vorherige Seite

auß angehenkter Specification zu ersehen; da hingegen aussert unseren Lan-
den wenig sein/ oder/ wann je deren vil weren/ in Historisch natürlichen Be-
schreibungen unverzeichnet stehen. Guil. Piso de Med. Brasil. Lib. I. pag. 7.
gedenket des Flusses S. Francisci in Fernambuco, daß derselbe nur den
Sommer durch überlauffe/ wann alle andere Wasser klein sein. Hieron.
Cardan. de Subtilit. Lib. 2. Subfin.
schreibet von einem solchen Sommer-
brunn/ der sich finde bey Pesquera in Spanien. Bernh. Varenius Geogr.
Gener. L. I. cap. 17. Prop.
17. eines anderen bey Villanova in Portugal;
so auch eines anderen/ der 2. Meilen abligt von Valladolid in Spanien:
Rob. Plot. Nat. Hist. of Staffordshir. pap. 58. findet einen solchen Mey-
brunnen bey Lambourn. und Edvv. Leigh. einen anderen in der Grafschaft
York in seiner beschreib. Englands. pag. 219. Jch übergehe mit stillschwei-
gen andere wenige/ die sich hier und da möchten finden/ um eine Erzellung zu
tuhn der jenigen Meybrünnen/ welche hin und wider in dem Schweizerland
sich finden; und erstlich zwar im

Zürich-Gebiet.

Zu Wollishofen/ einem Dorff/ daß ein Stund weit von der Statt
abliget/ fliesset das so genante Schonbrünnelein im Erdbrust allein
den Sommer hindurch. Wagner. Helv. Cur. p. 135.

Zu Heßlibach in der Kirchöre Küßnacht/ in der Wetzweiler Land-
straß sol auß dem Bort hervor fliessen auch ein solches Wässerlein/ wie
mich dessen berichtet ein sehr werther Freund/ Hr. J. G. H.

Bern.

Jn der Frey-Herrschaft Spietz hat dise Eigenschaft der Siedemans-
dach. Wagn. Helv. Hist. Nat. p. 130. auß Rebmann. de Natur. Mag.

Underwalden.

Jn der See-Enge zwischen der Lopp und Rotzberg. Wagner. lib.
cit. p.
131. auß Cysat vier Waldstätten See Beschreib. p. 248.

An Underwalden gränzet die Herrschaft

Engelberg.

Jn welcher anzutreffen verschiedene Meyenbrünnen; als

Zwischen dem Gottshauß und dem Dorff Wolffen Schieß/ im
Grafen-Ohrt/
welches vor disem gewesen ein Lustsitz der Grafen von Hab-
spurg/ ist der so genante Kalte Brunn/ über dene man sich verwunderet/
daß er An. 1700. bis in Weinmonat geflossen; weilen er sonst gewohnlich
im Herbstmonat sich verlieret. etc.

auß angehenkter Specification zu erſehen; da hingegen auſſert unſeren Lan-
den wenig ſein/ oder/ wann je deren vil weren/ in Hiſtoriſch natuͤrlichen Be-
ſchreibungen unverzeichnet ſtehen. Guil. Piſo de Med. Braſil. Lib. I. pag. 7.
gedenket des Fluſſes S. Franciſci in Fernambuco, daß derſelbe nur den
Sommer durch uͤberlauffe/ wann alle andere Waſſer klein ſein. Hieron.
Cardan. de Subtilit. Lib. 2. Subfin.
ſchreibet von einem ſolchen Sommer-
brunn/ der ſich finde bey Peſquera in Spanien. Bernh. Varenius Geogr.
Gener. L. I. cap. 17. Prop.
17. eines anderen bey Villanova in Portugal;
ſo auch eines anderen/ der 2. Meilen abligt von Valladolid in Spanien:
Rob. Plot. Nat. Hiſt. of Staffordshir. pap. 58. findet einen ſolchen Mey-
brunnen bey Lambourn. und Edvv. Leigh. einen anderen in der Grafſchaft
York in ſeiner beſchreib. Englands. pag. 219. Jch uͤbergehe mit ſtillſchwei-
gen andere wenige/ die ſich hier und da moͤchten finden/ um eine Erzellung zu
tuhn der jenigen Meybruͤnnen/ welche hin und wider in dem Schweizerland
ſich finden; und erſtlich zwar im

Zürich-Gebiet.

Zu Wollishofen/ einem Dorff/ daß ein Stund weit von der Statt
abliget/ flieſſet das ſo genante Schonbrünnelein im Erdbruſt allein
den Sommer hindurch. Wagner. Helv. Cur. p. 135.

Zu Heßlibach in der Kirchoͤre Kuͤßnacht/ in der Wetzweiler Land-
ſtraß ſol auß dem Bort hervor flieſſen auch ein ſolches Waͤſſerlein/ wie
mich deſſen berichtet ein ſehr werther Freund/ Hr. J. G. H.

Bern.

Jn der Frey-Herꝛſchaft Spietz hat diſe Eigenſchaft der Siedemans-
dach. Wagn. Helv. Hiſt. Nat. p. 130. auß Rebmann. de Natur. Mag.

Underwalden.

Jn der See-Enge zwiſchen der Lopp und Rotzberg. Wagner. lib.
cit. p.
131. auß Cyſat vier Waldſtaͤtten See Beſchreib. p. 248.

An Underwalden graͤnzet die Herꝛſchaft

Engelberg.

Jn welcher anzutreffen verſchiedene Meyenbrünnen; als

Zwiſchen dem Gottshauß und dem Dorff Wolffen Schieß/ im
Grafen-Ohrt/
welches vor diſem geweſen ein Luſtſitz der Grafen von Hab-
ſpurg/ iſt der ſo genante Kalte Brunn/ uͤber dene man ſich verwunderet/
daß er An. 1700. bis in Weinmonat gefloſſen; weilen er ſonſt gewohnlich
im Herbſtmonat ſich verlieret. ꝛc.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0115" n="104"/>
auß angehenkter <hi rendition="#aq">Specification</hi> zu er&#x017F;ehen; da hingegen au&#x017F;&#x017F;ert un&#x017F;eren Lan-<lb/>
den wenig &#x017F;ein/ oder/ wann je deren vil weren/ in Hi&#x017F;tori&#x017F;ch natu&#x0364;rlichen Be-<lb/>
&#x017F;chreibungen unverzeichnet &#x017F;tehen. <hi rendition="#aq">Guil. Pi&#x017F;o de Med. Bra&#x017F;il. Lib. I. pag.</hi> 7.<lb/>
gedenket des Flu&#x017F;&#x017F;es <hi rendition="#aq">S. Franci&#x017F;ci</hi> in <hi rendition="#aq">Fernambuco,</hi> daß der&#x017F;elbe nur den<lb/>
Sommer durch u&#x0364;berlauffe/ wann alle andere Wa&#x017F;&#x017F;er klein &#x017F;ein. <hi rendition="#aq">Hieron.<lb/>
Cardan. de Subtilit. Lib. 2. Subfin.</hi> &#x017F;chreibet von einem &#x017F;olchen Sommer-<lb/>
brunn/ der &#x017F;ich finde bey <hi rendition="#aq">Pe&#x017F;quera</hi> in Spanien. <hi rendition="#aq">Bernh. Varenius Geogr.<lb/>
Gener. L. I. cap. 17. Prop.</hi> 17. eines anderen bey <hi rendition="#aq">Villanova</hi> in Portugal;<lb/>
&#x017F;o auch eines anderen/ der 2. Meilen abligt von <hi rendition="#aq">Valladolid</hi> in Spanien:<lb/><hi rendition="#aq">Rob. Plot. Nat. Hi&#x017F;t. of Staffordshir. pap.</hi> 58. findet einen &#x017F;olchen Mey-<lb/>
brunnen bey <hi rendition="#aq">Lambourn.</hi> und <hi rendition="#aq">Edvv. Leigh.</hi> einen anderen in der Graf&#x017F;chaft<lb/><hi rendition="#aq">York</hi> in &#x017F;einer be&#x017F;chreib. <hi rendition="#aq">Englands. pag.</hi> 219. Jch u&#x0364;bergehe mit &#x017F;till&#x017F;chwei-<lb/>
gen andere wenige/ die &#x017F;ich hier und da mo&#x0364;chten finden/ um eine Erzellung zu<lb/>
tuhn der jenigen Meybru&#x0364;nnen/ welche hin und wider in dem Schweizerland<lb/>
&#x017F;ich finden; und er&#x017F;tlich zwar im</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zürich-Gebiet.</hi> </head><lb/>
          <p>Zu <hi rendition="#fr">Wollishofen/</hi> einem Dorff/ daß ein Stund weit von der Statt<lb/>
abliget/ flie&#x017F;&#x017F;et das &#x017F;o genante <hi rendition="#fr">Schonbrünnelein im Erdbru&#x017F;t</hi> allein<lb/>
den Sommer hindurch. <hi rendition="#aq">Wagner. Helv. Cur. p.</hi> 135.</p><lb/>
          <p>Zu <hi rendition="#fr">Heßlibach</hi> in der Kircho&#x0364;re Ku&#x0364;ßnacht/ in der Wetzweiler Land-<lb/>
&#x017F;traß &#x017F;ol auß dem Bort hervor flie&#x017F;&#x017F;en auch ein &#x017F;olches Wa&#x0364;&#x017F;&#x017F;erlein/ wie<lb/>
mich de&#x017F;&#x017F;en berichtet ein &#x017F;ehr werther Freund/ Hr. J. G. H.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bern.</hi> </head><lb/>
          <p>Jn der Frey-Her&#xA75B;&#x017F;chaft <hi rendition="#fr">Spietz</hi> hat di&#x017F;e Eigen&#x017F;chaft der Siedemans-<lb/>
dach. <hi rendition="#aq">Wagn. Helv. Hi&#x017F;t. Nat. p.</hi> 130. auß Rebmann. <hi rendition="#aq">de Natur. Mag.</hi></p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Underwalden.</hi> </head><lb/>
          <p>Jn der See-Enge zwi&#x017F;chen der <hi rendition="#fr">Lopp und Rotzberg.</hi> <hi rendition="#aq">Wagner. lib.<lb/>
cit. p.</hi> 131. auß <hi rendition="#aq">Cy&#x017F;at</hi> <hi rendition="#fr">vier Wald&#x017F;ta&#x0364;tten See Be&#x017F;chreib.</hi> <hi rendition="#aq">p.</hi> 248.</p><lb/>
          <p>An Underwalden gra&#x0364;nzet die Her&#xA75B;&#x017F;chaft</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Engelberg.</hi> </head><lb/>
          <p>Jn welcher anzutreffen ver&#x017F;chiedene Meyenbrünnen; als</p><lb/>
          <p>Zwi&#x017F;chen dem Gottshauß und dem Dorff <hi rendition="#fr">Wolffen Schieß/ im<lb/>
Grafen-Ohrt/</hi> welches vor di&#x017F;em gewe&#x017F;en ein Lu&#x017F;t&#x017F;itz der Grafen von Hab-<lb/>
&#x017F;purg/ i&#x017F;t der &#x017F;o genante <hi rendition="#fr">Kalte Brunn/</hi> u&#x0364;ber dene man &#x017F;ich verwunderet/<lb/>
daß er An. 1700. bis in Weinmonat geflo&#x017F;&#x017F;en; weilen er &#x017F;on&#x017F;t gewohnlich<lb/>
im Herb&#x017F;tmonat &#x017F;ich verlieret. &#xA75B;c.</p>
        </div>
      </div><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[104/0115] auß angehenkter Specification zu erſehen; da hingegen auſſert unſeren Lan- den wenig ſein/ oder/ wann je deren vil weren/ in Hiſtoriſch natuͤrlichen Be- ſchreibungen unverzeichnet ſtehen. Guil. Piſo de Med. Braſil. Lib. I. pag. 7. gedenket des Fluſſes S. Franciſci in Fernambuco, daß derſelbe nur den Sommer durch uͤberlauffe/ wann alle andere Waſſer klein ſein. Hieron. Cardan. de Subtilit. Lib. 2. Subfin. ſchreibet von einem ſolchen Sommer- brunn/ der ſich finde bey Peſquera in Spanien. Bernh. Varenius Geogr. Gener. L. I. cap. 17. Prop. 17. eines anderen bey Villanova in Portugal; ſo auch eines anderen/ der 2. Meilen abligt von Valladolid in Spanien: Rob. Plot. Nat. Hiſt. of Staffordshir. pap. 58. findet einen ſolchen Mey- brunnen bey Lambourn. und Edvv. Leigh. einen anderen in der Grafſchaft York in ſeiner beſchreib. Englands. pag. 219. Jch uͤbergehe mit ſtillſchwei- gen andere wenige/ die ſich hier und da moͤchten finden/ um eine Erzellung zu tuhn der jenigen Meybruͤnnen/ welche hin und wider in dem Schweizerland ſich finden; und erſtlich zwar im Zürich-Gebiet. Zu Wollishofen/ einem Dorff/ daß ein Stund weit von der Statt abliget/ flieſſet das ſo genante Schonbrünnelein im Erdbruſt allein den Sommer hindurch. Wagner. Helv. Cur. p. 135. Zu Heßlibach in der Kirchoͤre Kuͤßnacht/ in der Wetzweiler Land- ſtraß ſol auß dem Bort hervor flieſſen auch ein ſolches Waͤſſerlein/ wie mich deſſen berichtet ein ſehr werther Freund/ Hr. J. G. H. Bern. Jn der Frey-Herꝛſchaft Spietz hat diſe Eigenſchaft der Siedemans- dach. Wagn. Helv. Hiſt. Nat. p. 130. auß Rebmann. de Natur. Mag. Underwalden. Jn der See-Enge zwiſchen der Lopp und Rotzberg. Wagner. lib. cit. p. 131. auß Cyſat vier Waldſtaͤtten See Beſchreib. p. 248. An Underwalden graͤnzet die Herꝛſchaft Engelberg. Jn welcher anzutreffen verſchiedene Meyenbrünnen; als Zwiſchen dem Gottshauß und dem Dorff Wolffen Schieß/ im Grafen-Ohrt/ welches vor diſem geweſen ein Luſtſitz der Grafen von Hab- ſpurg/ iſt der ſo genante Kalte Brunn/ uͤber dene man ſich verwunderet/ daß er An. 1700. bis in Weinmonat gefloſſen; weilen er ſonſt gewohnlich im Herbſtmonat ſich verlieret. ꝛc.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten02_1706
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten02_1706/115
Zitationshilfe: Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten02_1706/115>, abgerufen am 24.11.2024.