Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 1. Zürich, 1706.N. 41.) 18. Nov. 1705. Seltsamer Naturgeschichten Des Schweizer-Lands Wochentliche Erzehlung. Von zweyen ganz gleichen Schwefel Brünnen/ ob Ruschlikon am Zürichsee/ und am Wallenberg. AN dem Fuß des Wallenbergs/ welcher an der Mittägigen seite des abgang/
N. 41.) 18. Nov. 1705. Seltſamer Naturgeſchichten Des Schweizer-Lands Wochentliche Erzehlung. Von zweyen ganz gleichen Schwefel Bruͤnnen/ ob Ruſchlikon am Zuͤrichſee/ und am Wallenberg. AN dem Fuß des Wallenbergs/ welcher an der Mittaͤgigen ſeite des abgang/
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N. 41.)
18. Nov. 1705.
Seltſamer Naturgeſchichten
Des Schweizer-Lands
Wochentliche Erzehlung.
Von zweyen ganz gleichen Schwefel Bruͤnnen/ ob
Ruſchlikon am Zuͤrichſee/ und am Wallenberg.
AN dem Fuß des Wallenbergs/ welcher an der Mittaͤgigen ſeite des
Wallenſtatter Sees aufſteiget/ entſpringet ein Waſſer/ welches ei-
nen Schwefelgeruch hat/ und enthaltet vil zaͤche Bergwaͤchſiſche Thei-
le/ welche gleich einem Froͤſchleich ſich in zimlich groſſe Stuͤcker/ oder fetzen/
ſamlen/ und theils obenauf ſchwimmen/ theils an der ſeiten ankleben. Diſes
Waſſer habe A. 1703. im vorbey reiſen probiert/ und von allerhand einge-
ſchuͤtteten Chymiſchen Geiſteren/ und truckenen Saltzen/ keine ſonderliche aͤn-
derung geſpuͤrt/ als allein/ daß es von dem Weinſtein Salz Milchweiß wor-
den/ und von dem in Waſſer aufgeloͤßten ſublimat ein vilfaͤrbiges Haͤut-
lein obenauf ſchwimmend bekommen. Jn der Bergwaͤchſiſch zaͤchen Ma-
teri haltet ſich auf ein Zinoberrothes kleines Wuͤrmlein. Ganz gleichen Ge-
ruchs und Natur iſt eine Brunnquell/ die auch wir in unſerem Zuͤrichge-
bieth haben/ ob Ruͤſchlickon/ und Kilchberg/ zweyen Doͤrfferen am Zuͤ-
rich-See. Zu unſers hochberuͤhmten Conradi Geſſneri zeiten hat es das
Nydelbad geheiſſen/ und iſt/ wiewol vorhin es in abgang kommen ſeyn ſol/
zu ſelbiger zeit von benachbarten Bauren vor die Raud/ Fieber/ und andere
Krankheiten gebraucht worden. Er/ Hr. Geßner/ ſelbs hat angemerket/ daß
diſes Waſſer/ wo es hinflieſſe/ eine roͤthe hinterſich laſſe/ aber nicht vil auf
deſſen Schwefel gehalten/ weilen bald alle in Moraſtigen Orten ſich befinden-
den Waſſer einen ſtinkend ſchwefelichten Geruch von ſich geben. Jkr. Erh.
Eſcher in Beſchreibung des Zuͤrich-See. p. 252. meldet/ daß die diſem
Brunnen nahe gelegene Wieſen und Guͤter daher auch den Nahmen zum
Schwefelbrunnen behalten. Es iſt zwar anjezo diß Waſſer in foͤlligem
abgang/
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