Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 1. Zürich, 1706.A. 1602. war der Merz gar warm/ und erzeigte sich ein grosser Schutz A. 1608. fiel ein mächtig grosser Schnee/ der das Gheld an Räben zu A. 1614. war ein unerhörter kalter Winter/ der fieng an im October des A. 1665. ist wegen continuierlich heisser witterung fast alles Heu ver- A. 1667. den 7. Jun. ist sehr rauhes wetter mit Schnee eingefallen/ wor- A. 1602. war der Merz gar warm/ und erzeigte ſich ein groſſer Schutz A. 1608. fiel ein maͤchtig groſſer Schnee/ der das Gheld an Raͤben zu A. 1614. war ein unerhoͤrter kalter Winter/ der fieng an im October des A. 1665. iſt wegen continuierlich heiſſer witterung faſt alles Heu ver- A. 1667. den 7. Jun. iſt ſehr rauhes wetter mit Schnee eingefallen/ wor- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0177" n="(140)[140]"/> <p>A. 1602. war der Merz gar warm/ und erzeigte ſich ein groſſer Schutz<lb/> an Raͤben: Den 21. Aprel aber fiel ein groſſer Reiff/ daß die Schoß/ und<lb/> das Laub wurden an den Raͤben/ als weren ſie gebraten. Diſen Schaden<lb/> ſpuͤrte man weit und breit auch in froͤmden Landen, Zu Meilen/ und jenſeits<lb/> des Zuͤrichſee geſchach den Raͤben nichts. Durch die Guͤte Gottes ſind nebſt<lb/> den erfrornen augen an vilen Orten Nebenſchoß und Trauben hervor ge-<lb/> ſchoſſen/ daß es noch vil Wein geben. <hi rendition="#aq">Haller. Chron. ad h. a.</hi></p><lb/> <p>A. 1608. fiel ein maͤchtig groſſer Schnee/ der das Gheld an Raͤben zu<lb/> boden trukt/ und die Scheyen zerbrochen/ dardurch ein groſſer mangel an<lb/> ſcheyen entſtuhnd. Darauf folget ein groſſer Schuß trauben/ daß ſich jeder-<lb/> mañ daruͤber entſetzen muͤßt/ aber um Johanni fiel ein vil Regenwetter/ das<lb/> ſchwam̃te den Bluſt der Trauben hinweg/ alſo daß wenig Wein/ und der<lb/> nicht gut war. <hi rendition="#aq">Mſc. Tig. n. 52.</hi> Jn dem Winter diſes Jahrs iſt eine ſo un-<lb/> gewohnliche kaͤlte eingefallen/ daß dardurch alle Waſſer uͤberfroren/ und<lb/> man uͤber den Rhein/ Donau/ Elb/ Mayn/ und andere Fluͤſſe mit Laſtwaͤgen<lb/> fahren koͤnnen. Es ſind auch hin und wider vil Leuthe erfroren; zu Baſel<lb/> ſind alle Muͤhlen/ eine allein außgenommen/ ſtill geſtanden/ und deßhalb oft<lb/> kein Brot in der ganzen Statt zubekommen geweſen. Groß Chron. <hi rendition="#aq">Baſil.<lb/> pag. 236.</hi></p><lb/> <p>A. 1614. war ein unerhoͤrter kalter Winter/ der fieng an im October des<lb/> 1613. Jahrs/ und waͤhrete bis in Apr. Obwol der Merz zimlich warm/ ent-<lb/> ſtuhnd doch im Aprellen ein kalter wind/ der erfroͤrte foͤllig/ was der Schnee<lb/> uͤberbleiben laſſen. Jnmaſſen man im Aprel wenig bluſt an Baͤumen ſa-<lb/> he/ es that doch die kaͤlte ihnen/ wieauch den Raͤben/ wenig ſchaden. Das<lb/> Korn aber erfrur uͤbel/ ſo daß an vilen Orten die Zelgen wider aufgebrochen/<lb/> und Haber/ oder Sommerfruͤchte daran geſaͤyet worden. Diß verurſachet<lb/> groſſe Theure/ daß man das Korn um 12. und 13. Pf. kauffen muͤßte. <hi rendition="#aq">Mſc.<lb/> Bibl. Tig. n. 52.</hi></p><lb/> <p>A. 1665. iſt wegen continuierlich heiſſer witterung faſt alles Heu ver-<lb/> brunnen. Vom Augſtm. bis in Winterm. graſſierte die rothe Ruhr. <hi rendition="#aq">Joh.<lb/> Henr. Tſchud. Chron. Glaron. ad h. a.</hi></p><lb/> <p>A. 1667. den 7. Jun. iſt ſehr rauhes wetter mit Schnee eingefallen/ wor-<lb/> durch vil Baͤume eingetrukt/ und groſſer ſchaden an andern Fruͤchten ver-<lb/> urſachet worden. <hi rendition="#aq">Joh. Henr. Tſchud. lib. cit.</hi></p> </div> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [(140)[140]/0177]
A. 1602. war der Merz gar warm/ und erzeigte ſich ein groſſer Schutz
an Raͤben: Den 21. Aprel aber fiel ein groſſer Reiff/ daß die Schoß/ und
das Laub wurden an den Raͤben/ als weren ſie gebraten. Diſen Schaden
ſpuͤrte man weit und breit auch in froͤmden Landen, Zu Meilen/ und jenſeits
des Zuͤrichſee geſchach den Raͤben nichts. Durch die Guͤte Gottes ſind nebſt
den erfrornen augen an vilen Orten Nebenſchoß und Trauben hervor ge-
ſchoſſen/ daß es noch vil Wein geben. Haller. Chron. ad h. a.
A. 1608. fiel ein maͤchtig groſſer Schnee/ der das Gheld an Raͤben zu
boden trukt/ und die Scheyen zerbrochen/ dardurch ein groſſer mangel an
ſcheyen entſtuhnd. Darauf folget ein groſſer Schuß trauben/ daß ſich jeder-
mañ daruͤber entſetzen muͤßt/ aber um Johanni fiel ein vil Regenwetter/ das
ſchwam̃te den Bluſt der Trauben hinweg/ alſo daß wenig Wein/ und der
nicht gut war. Mſc. Tig. n. 52. Jn dem Winter diſes Jahrs iſt eine ſo un-
gewohnliche kaͤlte eingefallen/ daß dardurch alle Waſſer uͤberfroren/ und
man uͤber den Rhein/ Donau/ Elb/ Mayn/ und andere Fluͤſſe mit Laſtwaͤgen
fahren koͤnnen. Es ſind auch hin und wider vil Leuthe erfroren; zu Baſel
ſind alle Muͤhlen/ eine allein außgenommen/ ſtill geſtanden/ und deßhalb oft
kein Brot in der ganzen Statt zubekommen geweſen. Groß Chron. Baſil.
pag. 236.
A. 1614. war ein unerhoͤrter kalter Winter/ der fieng an im October des
1613. Jahrs/ und waͤhrete bis in Apr. Obwol der Merz zimlich warm/ ent-
ſtuhnd doch im Aprellen ein kalter wind/ der erfroͤrte foͤllig/ was der Schnee
uͤberbleiben laſſen. Jnmaſſen man im Aprel wenig bluſt an Baͤumen ſa-
he/ es that doch die kaͤlte ihnen/ wieauch den Raͤben/ wenig ſchaden. Das
Korn aber erfrur uͤbel/ ſo daß an vilen Orten die Zelgen wider aufgebrochen/
und Haber/ oder Sommerfruͤchte daran geſaͤyet worden. Diß verurſachet
groſſe Theure/ daß man das Korn um 12. und 13. Pf. kauffen muͤßte. Mſc.
Bibl. Tig. n. 52.
A. 1665. iſt wegen continuierlich heiſſer witterung faſt alles Heu ver-
brunnen. Vom Augſtm. bis in Winterm. graſſierte die rothe Ruhr. Joh.
Henr. Tſchud. Chron. Glaron. ad h. a.
A. 1667. den 7. Jun. iſt ſehr rauhes wetter mit Schnee eingefallen/ wor-
durch vil Baͤume eingetrukt/ und groſſer ſchaden an andern Fruͤchten ver-
urſachet worden. Joh. Henr. Tſchud. lib. cit.
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