Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 1. Zürich, 1706.wahrscheinliche weise außgesonnen/ nach welcher zum exempel die Muschel- Welche unter des grossen Aristotelis Heerhauffen sich haben einschrei- Gehen wir weiter fort zu des berühmten Baptistae Helmontii Offi- Lucas Rhiem, gebürtig von Coburg/ ein Oberster ohne Regiment/ Ehe wir zu der Feindlichen Armee übergehen/ treffen wir an Eduardun Auß disem Wald wenden wir uns zu der zweyten Armee/ bey welcher wahrſcheinliche weiſe außgeſonnen/ nach welcher zum exempel die Muſchel- Welche unter des groſſen Ariſtotelis Heerhauffen ſich haben einſchrei- Gehen wir weiter fort zu des beruͤhmten Baptiſtæ Helmontii Offi- Lucas Rhiem, gebuͤrtig von Coburg/ ein Oberſter ohne Regiment/ Ehe wir zu der Feindlichen Armee uͤbergehen/ treffen wir an Eduardũ Auß diſem Wald wenden wir uns zu der zweyten Armee/ bey welcher <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0125" n="(98)[98]"/> wahrſcheinliche weiſe außgeſonnen/ nach welcher zum exempel die Muſchel-<lb/> ſteine koͤnten in der Erden gezeuget werden. <hi rendition="#aq">Diß. Epiſt. de Conchitar. Ge-<lb/> ner. in Append. Ephem. German. Dec. III. Añ. IV. p.</hi> 158.</p><lb/> <p>Welche unter des groſſen <hi rendition="#aq">Ariſtotelis</hi> Heerhauffen ſich haben einſchrei-<lb/> ben laſſen/ beruffen ſich alle mit erhabener Stim̃ auf ihre ſo genanten <hi rendition="#aq">For-<lb/> mas ſubſtantiales,</hi> oder weſentliche Formen/ auf eine gewiſſe geſtaltende/<lb/> verſteinerende kraft/ <hi rendition="#aq">vim figuratricem, Plaſticam, lapidificam,</hi> welche ſie<lb/> anderſt und anderſt betitlen/ wo ſie andere Figuren macht: κερατοποιητικὴ heiſ-<lb/> ſet ſie/ wann ſie ein Scher- oder anders ſteinernes Horn geſtaltet/ κογ Χοποιητι-<lb/> κὴ, wo ſie eine Muſchel zeuget/ und ſo fort.</p><lb/> <p>Gehen wir weiter fort zu des beruͤhmten <hi rendition="#aq">Baptiſtæ Helmontii</hi> Offi-<lb/> cieren und Soldaten/ ſo werden wir widerum hoͤren in einem lauten geſchrey/<lb/> wie alles ſich beruffet auf den <hi rendition="#aq">Archeum,</hi> ein gewiſſes alles bildendes/ und<lb/> bewegendes <hi rendition="#aq">Principium,</hi> welches in gleichem rang ſtehet nebſt der alten Heid-<lb/> niſchen Weltweiſen Natur/ des <hi rendition="#aq">Henrici Mori Principio Hylarchico,</hi> an-<lb/> derer Welt-Seel oder Geiſt/ <hi rendition="#aq">Anima Mundi, Spiritu mundi, Spiritu Ar-<lb/> chitectonico.</hi> Zu diſem/ wie auch des <hi rendition="#aq">Ariſtotelis,</hi> Fahnen/ in welchen be-<lb/> melte Woͤrter mit groſſen Buchſtaben ſtehen/ muͤſſen alle ihre angehoͤrige<lb/> einen blinden gehorſam ſchweeren.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Lucas Rhiem,</hi> gebuͤrtig von Coburg/ ein Oberſter ohne Regiment/<lb/> gehet in ſeiner <hi rendition="#aq">Diſp. de Ebore Foſſili</hi> etwas naͤher/ und wil/ daß eine durch<lb/> die Erde zertheilte Saamen kraft/ (<hi rendition="#aq">vis ſeminalis</hi>) oder kleine Muſchel-<lb/> Schnecken- und andere Saͤmlein koͤnnen in einer gewiſſen dienlichen/ ſchlei-<lb/> michten Erde/ ſich aufſchwellen/ in eine gaͤhrung gerahten/ und wirkliche Thie-<lb/> re/ oder derſelben gehaͤuſe zeugen/ welche auch leben wurdẽ/ wañ nicht ein ver-<lb/> ſteinerender geiſt/ oder ſaft/ ſie ergrieffe/ und in ein hartes weſen verwandelte.</p><lb/> <p>Ehe wir zu der Feindlichen Armee uͤbergehen/ treffen wir an <hi rendition="#aq">Eduardũ<lb/> Luidium,</hi> einen Engellaͤnder/ welcher in einem Wald poſtiert/ aber mit<lb/> gar weniger Mannſchaft verſehen. Diſer hat auch eine beſondere Meinung<lb/> und wil/ daß die auß dem Meer/ und Erden/ aufſteigende duͤnſte mit ſich fuͤh-<lb/> ren koͤnnen das kleine Geſaͤme der Muſchelen/ Schnecken/ anderer Thieren/<lb/> und Gewaͤchſen; Wann nun dieſelbe durch die Luft fortgetragen ſich iñert<lb/> die Erdenloͤchlein eindringen/ ſo koͤnnen ſie in einer bequemen Materi ſich<lb/> außdehnen/ und allerhand Bilder geſtalten/ welche hernach unter dem Nah-<lb/> men der figurierten Steinen bekant werden.</p><lb/> <p>Auß diſem Wald wenden wir uns zu der zweyten Armee/ bey welcher<lb/> man reſolviert zum vortheil des Meers/ auß welchem ſie die Muſchel-<lb/> Schnecken/ und andere dergleichen Stein/ urſpruͤnglich harleiten/ alles auf-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [(98)[98]/0125]
wahrſcheinliche weiſe außgeſonnen/ nach welcher zum exempel die Muſchel-
ſteine koͤnten in der Erden gezeuget werden. Diß. Epiſt. de Conchitar. Ge-
ner. in Append. Ephem. German. Dec. III. Añ. IV. p. 158.
Welche unter des groſſen Ariſtotelis Heerhauffen ſich haben einſchrei-
ben laſſen/ beruffen ſich alle mit erhabener Stim̃ auf ihre ſo genanten For-
mas ſubſtantiales, oder weſentliche Formen/ auf eine gewiſſe geſtaltende/
verſteinerende kraft/ vim figuratricem, Plaſticam, lapidificam, welche ſie
anderſt und anderſt betitlen/ wo ſie andere Figuren macht: κερατοποιητικὴ heiſ-
ſet ſie/ wann ſie ein Scher- oder anders ſteinernes Horn geſtaltet/ κογ Χοποιητι-
κὴ, wo ſie eine Muſchel zeuget/ und ſo fort.
Gehen wir weiter fort zu des beruͤhmten Baptiſtæ Helmontii Offi-
cieren und Soldaten/ ſo werden wir widerum hoͤren in einem lauten geſchrey/
wie alles ſich beruffet auf den Archeum, ein gewiſſes alles bildendes/ und
bewegendes Principium, welches in gleichem rang ſtehet nebſt der alten Heid-
niſchen Weltweiſen Natur/ des Henrici Mori Principio Hylarchico, an-
derer Welt-Seel oder Geiſt/ Anima Mundi, Spiritu mundi, Spiritu Ar-
chitectonico. Zu diſem/ wie auch des Ariſtotelis, Fahnen/ in welchen be-
melte Woͤrter mit groſſen Buchſtaben ſtehen/ muͤſſen alle ihre angehoͤrige
einen blinden gehorſam ſchweeren.
Lucas Rhiem, gebuͤrtig von Coburg/ ein Oberſter ohne Regiment/
gehet in ſeiner Diſp. de Ebore Foſſili etwas naͤher/ und wil/ daß eine durch
die Erde zertheilte Saamen kraft/ (vis ſeminalis) oder kleine Muſchel-
Schnecken- und andere Saͤmlein koͤnnen in einer gewiſſen dienlichen/ ſchlei-
michten Erde/ ſich aufſchwellen/ in eine gaͤhrung gerahten/ und wirkliche Thie-
re/ oder derſelben gehaͤuſe zeugen/ welche auch leben wurdẽ/ wañ nicht ein ver-
ſteinerender geiſt/ oder ſaft/ ſie ergrieffe/ und in ein hartes weſen verwandelte.
Ehe wir zu der Feindlichen Armee uͤbergehen/ treffen wir an Eduardũ
Luidium, einen Engellaͤnder/ welcher in einem Wald poſtiert/ aber mit
gar weniger Mannſchaft verſehen. Diſer hat auch eine beſondere Meinung
und wil/ daß die auß dem Meer/ und Erden/ aufſteigende duͤnſte mit ſich fuͤh-
ren koͤnnen das kleine Geſaͤme der Muſchelen/ Schnecken/ anderer Thieren/
und Gewaͤchſen; Wann nun dieſelbe durch die Luft fortgetragen ſich iñert
die Erdenloͤchlein eindringen/ ſo koͤnnen ſie in einer bequemen Materi ſich
außdehnen/ und allerhand Bilder geſtalten/ welche hernach unter dem Nah-
men der figurierten Steinen bekant werden.
Auß diſem Wald wenden wir uns zu der zweyten Armee/ bey welcher
man reſolviert zum vortheil des Meers/ auß welchem ſie die Muſchel-
Schnecken/ und andere dergleichen Stein/ urſpruͤnglich harleiten/ alles auf-
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Zitationshilfe: | Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 1. Zürich, 1706, S. (98)[98]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten01_1706/125>, abgerufen am 18.07.2024. |