psc_048.001 dürfen, ein Jude; er citirt ein Stück aus der Genesis als psc_048.002 Beispiel erhabener Einfachheit. Diese pseudo-longinische Schrift psc_048.003 hat großen Ruhm erlangt.
psc_048.004
Um 90 n. Chr. begann Quintilian seine Institutio psc_048.005 oratoria, maßvoll, classisch, Cicero verehrend, auf die großen psc_048.006 Muster überall gestützt aber ohne ausgeprägten Parteistandpunct; psc_048.007 es scheint ein Ausgleich zwischen beiden Richtungen psc_048.008 stattgefunden zu haben. Es wird ein gewisser Eklekticismus psc_048.009 an die Reihe gekommen sein, und diesen ungefähr vertritt psc_048.010 Quintilian. Hauptsächlich leitete er wohl aber die griechischen psc_048.011 Artes, Leitfäden, fort, vielleicht hauptsächlich den Hermagoras.
psc_048.012 psc_048.013
Damit war die mehr scholastische Rhetorik wieder eingeleitet. psc_048.014 Sie hat die Tradition durch sehr feine, sorgfältig geschiedene psc_048.015 Distinctionen bereichert, und für jede eigene rhetorische psc_048.016 Mittel gesucht. Unter den späteren Lehrern ist Hermogenes psc_048.017 um 160 n. Chr. hervorzuheben, der die alten Artespsc_048.018 durch solche Distinctionen ausbildete, indem er namentlich psc_048.019 die verschiedenen Stile classificirte.
psc_048.020
Noch viele Theoretiker, lateinische und griechische, folgen, psc_048.021 immer unselbständiger. Aus welchen Quellen sie schöpften, wird psc_048.022 sich hoffentlich einmal genauer sagen und damit zugleich das psc_048.023 Verlorene annähernd errathen lassen. Hier ist aber noch das psc_048.024 Feld für eine große Untersuchung: die ältere Geschichte der psc_048.025 Rhetorik wäre darzustellen. Die schließlichen Resultate dieser psc_048.026 Entwicklung der Theorie geben Ernesti und Volkmann.
psc_048.027
Wir können noch ganz gut beobachten, wie die Tradition psc_048.028 dann dünner und dünner, geistloser wird, bis ins Mittelalter
psc_048.001 dürfen, ein Jude; er citirt ein Stück aus der Genesis als psc_048.002 Beispiel erhabener Einfachheit. Diese pseudo-longinische Schrift psc_048.003 hat großen Ruhm erlangt.
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Um 90 n. Chr. begann Quintilian seine Institutio psc_048.005 oratoria, maßvoll, classisch, Cicero verehrend, auf die großen psc_048.006 Muster überall gestützt aber ohne ausgeprägten Parteistandpunct; psc_048.007 es scheint ein Ausgleich zwischen beiden Richtungen psc_048.008 stattgefunden zu haben. Es wird ein gewisser Eklekticismus psc_048.009 an die Reihe gekommen sein, und diesen ungefähr vertritt psc_048.010 Quintilian. Hauptsächlich leitete er wohl aber die griechischen psc_048.011 Artes, Leitfäden, fort, vielleicht hauptsächlich den Hermagoras.
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Damit war die mehr scholastische Rhetorik wieder eingeleitet. psc_048.014 Sie hat die Tradition durch sehr feine, sorgfältig geschiedene psc_048.015 Distinctionen bereichert, und für jede eigene rhetorische psc_048.016 Mittel gesucht. Unter den späteren Lehrern ist Hermogenes psc_048.017 um 160 n. Chr. hervorzuheben, der die alten Artespsc_048.018 durch solche Distinctionen ausbildete, indem er namentlich psc_048.019 die verschiedenen Stile classificirte.
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Noch viele Theoretiker, lateinische und griechische, folgen, psc_048.021 immer unselbständiger. Aus welchen Quellen sie schöpften, wird psc_048.022 sich hoffentlich einmal genauer sagen und damit zugleich das psc_048.023 Verlorene annähernd errathen lassen. Hier ist aber noch das psc_048.024 Feld für eine große Untersuchung: die ältere Geschichte der psc_048.025 Rhetorik wäre darzustellen. Die schließlichen Resultate dieser psc_048.026 Entwicklung der Theorie geben Ernesti und Volkmann.
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Um 90 n. Chr. begann Quintilian seine Institutio psc_048.005
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Noch viele Theoretiker, lateinische und griechische, folgen, psc_048.021
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Scherer, Wilhelm: Poetik. Hrsg. v. Richard M. Meyer. Berlin, 1888, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scherer_poetik_1888/64>, abgerufen am 16.08.2024.
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