psc_040.001 und Edle darstellen. Freilich müßte sich, um diesen Grund psc_040.002 zu erschöpfen, mindestens Hymnus und Enkomion anschließen, psc_040.003 oder wenigstens doch der Dithyrambus.
psc_040.004
Eine weitere Abhandlung hätte die Komödie und die psc_040.005 Scheltlieder, Satiren, Jamben abzuhandeln gehabt. Aus psc_040.006 diesem Abschnitt sind uns Excerpte insbesondere über die psc_040.007 komischen Charaktere und über die Arten des Lächerlichen psc_040.008 erhalten (Vahlen S. 77), welche Bernays musterhaft erläuterte psc_040.009 (a. a. O. 133).
psc_040.010
Auf den ersten Blick fällt eine gewisse Dürftigkeit des psc_040.011 allgemeinen Theiles auf, wenn man ihn mit dem Abschnitt psc_040.012 über die Tragödie vergleicht. Aber jene Dürftigkeit wird psc_040.013 hier eben ergänzt. Die Tragödie ist dem Aristoteles die vornehmste psc_040.014 Dichtungsart und sie ist ihm daher vielfach das psc_040.015 Paradigma für die Dichtung überhaupt. Die ganze Analyse psc_040.016 des poetischen Processes ist hier genauer. Deshalb ist psc_040.017 hier wohl keine Lückenhaftigkeit der Überlieferung anzunehmen, psc_040.018 sondern Aristoteles ging nicht recht systematisch vor.
psc_040.019
Man merkt, daß Aristoteles wohl unterschieden hat zwischen psc_040.020 dem rohen Stoff und dem Durchgang, den derselbe durch den psc_040.021 Geist des Dichters nimmt in die Gestalt, in die er dabei psc_040.022 gebracht wird; obgleich muthos in Doppelbedeutung so viel wie psc_040.023 Sujet und so viel wie sunthesis ton pragmaton, Composition psc_040.024 bedeutet (s. Vahlen, Beitr. 1, 31 ff.). Er macht sich psc_040.025 klar, daß weiterhin ein besonderes Feld dichterischer Thätigkeit, psc_040.026 die Ausbildung des Gedankens, in Betracht kommt (dianoia), psc_040.027 wofür er auf die Rhetorik verweist -- ein Hinweis, der für psc_040.028 uns nicht verloren sein soll. Ja weiterhin faßt er den sprachlichen
psc_040.001 und Edle darstellen. Freilich müßte sich, um diesen Grund psc_040.002 zu erschöpfen, mindestens Hymnus und Enkomion anschließen, psc_040.003 oder wenigstens doch der Dithyrambus.
psc_040.004
Eine weitere Abhandlung hätte die Komödie und die psc_040.005 Scheltlieder, Satiren, Jamben abzuhandeln gehabt. Aus psc_040.006 diesem Abschnitt sind uns Excerpte insbesondere über die psc_040.007 komischen Charaktere und über die Arten des Lächerlichen psc_040.008 erhalten (Vahlen S. 77), welche Bernays musterhaft erläuterte psc_040.009 (a. a. O. 133).
psc_040.010
Auf den ersten Blick fällt eine gewisse Dürftigkeit des psc_040.011 allgemeinen Theiles auf, wenn man ihn mit dem Abschnitt psc_040.012 über die Tragödie vergleicht. Aber jene Dürftigkeit wird psc_040.013 hier eben ergänzt. Die Tragödie ist dem Aristoteles die vornehmste psc_040.014 Dichtungsart und sie ist ihm daher vielfach das psc_040.015 Paradigma für die Dichtung überhaupt. Die ganze Analyse psc_040.016 des poetischen Processes ist hier genauer. Deshalb ist psc_040.017 hier wohl keine Lückenhaftigkeit der Überlieferung anzunehmen, psc_040.018 sondern Aristoteles ging nicht recht systematisch vor.
psc_040.019
Man merkt, daß Aristoteles wohl unterschieden hat zwischen psc_040.020 dem rohen Stoff und dem Durchgang, den derselbe durch den psc_040.021 Geist des Dichters nimmt in die Gestalt, in die er dabei psc_040.022 gebracht wird; obgleich μῦθος in Doppelbedeutung so viel wie psc_040.023 Sujet und so viel wie σύνθεσις τῶν πραγμάτων, Composition psc_040.024 bedeutet (s. Vahlen, Beitr. 1, 31 ff.). Er macht sich psc_040.025 klar, daß weiterhin ein besonderes Feld dichterischer Thätigkeit, psc_040.026 die Ausbildung des Gedankens, in Betracht kommt (διάνοια), psc_040.027 wofür er auf die Rhetorik verweist — ein Hinweis, der für psc_040.028 uns nicht verloren sein soll. Ja weiterhin faßt er den sprachlichen
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Scheltlieder, Satiren, Jamben abzuhandeln gehabt. Aus psc_040.006
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komischen Charaktere und über die Arten des Lächerlichen psc_040.008
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psc_040.010
Auf den ersten Blick fällt eine gewisse Dürftigkeit des psc_040.011
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über die Tragödie vergleicht. Aber jene Dürftigkeit wird psc_040.013
hier eben ergänzt. Die Tragödie ist dem Aristoteles die vornehmste psc_040.014
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sondern Aristoteles ging nicht recht systematisch vor.
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Man merkt, daß Aristoteles wohl unterschieden hat zwischen psc_040.020
dem rohen Stoff und dem Durchgang, den derselbe durch den psc_040.021
Geist des Dichters nimmt in die Gestalt, in die er dabei psc_040.022
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Scherer, Wilhelm: Poetik. Hrsg. v. Richard M. Meyer. Berlin, 1888, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scherer_poetik_1888/56>, abgerufen am 15.08.2024.
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